Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2002

/ Ausgabe: 12-November_-_1._Teil.pdf

- S.148

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- 1494 -

len, ohne sie zu kennen. Ich würde GR Dipl.-Ing. Steininger gerne einladen, mich einmal in die städtische Herberge und in das Alexihaus zu begleiten. Dort leben viele Menschen, die Jahre bzw. Jahrzehnte am Bau oder
sonst irgendwo gearbeitet haben, jetzt jedoch aus der Bahn geworfen wurden oder in der Regel alkoholkrank sind.
Alkoholkrankheit ist nicht die Frage eines "asozialen Gesindels", sondern dies gibt es in allen sozialen Schichten. Oft sind es Leute,
die kein entsprechendes Einkommen haben und sich dann im nächsten Supermarkt ihren Stoff besorgen. Ich muss sagen, wenn diese Leute am Vormittag nichts oder nur wenig getrunken haben, dann sind es vielfach außerordentlich nette und feine Leute.
Es sind dies auch Persönlichkeiten der Stadt Innsbruck, ja geradezu ehrsame Bürger, die jedoch manchmal, wenn sie zu viel getrunken
haben, allerdings auch nicht gerade fein sind. Ich möchte an gewisse Gartenfeste erinnern, bei denen die Polizei einschreiten musste. Diese waren
auch nicht mehr so fein, wahrscheinlich genauso wenig fein, wie die Herrschaften in der Parkanlage am Haydnplatz. Es ist jedoch nicht richtig, dies
so abzuqualifizieren. Ich spreche über die skandalträchtigen und wirklich
ungeheuerlichen Äußerungen von GR Dipl.-Ing. Steininger, die dem Niveau dieses Gemeinderates nicht würdig sind.
Wie schon erwähnt, würde ich Sie einladen, mit mir in die
städtische Herberge oder in das Alexihaus zu gehen, um diese Menschen
kennen zu lernen. Es gibt dort sicherlich viele Leute, die sich um die Gemeinschaft dieser Stadt, um die Gesellschaft dieses Landes mehr verdient
gemacht haben, als Sie, GR Dipl.-Ing. Steininger, in Ihren relativ jungen
Jahren. Das möchte ich Ihnen auch sagen. Für mich ist diese Bemerkung
ungeheuerlich. Noch ungeheuerlicher ist, dass Sie, nach Aufforderung
durch die Frau Bürgermeisterin, diese Aussage nicht zurücknehmen. Dies
ist für mich verschärfend und wirklich ein Skandal. So etwas sollten Sie
wirklich überdenken.
Andererseits ist es auch nicht so, wie es die Innsbrucker Grünen darstellen, dass immer die Gesellschaft daran Schuld hat, wenn sich
Personen in einer solchen Situation befinden. Die Arbeitslosigkeit und die
Wohnungslosigkeit ist natürlich dann meistens die Folge eines persönli-

GR-Sitzung 21.11.2002