Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2002

/ Ausgabe: 12-November_-_2._Teil.pdf

- S.108

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- 1643 -

In manchen Medien wird das Verhältnis der Generationen zueinander als Schreckgespenst dargestellt, als ein Kampf aller gegen aller
und als eine Zukunft der Greise. Das ist wirklich Humbug, den sich manche aus den Fingern saugen! Bitte lassen Sie sich davon nicht beeinflussen.
Wir gehen keiner Zukunft der Greise entgegen, sondern der Mensch wird
älter, das ist das Geheimnis! Er ist mit 60 oder 70 Jahren noch im Besitz
seiner körperlichen und geistigen Kräfte und füllt seinen Platz aus. Ganz
anders war dies noch vor 50 Jahren, hier liegt der Unterschied zu früher.
In manchen Medien geht die Beschreibung noch weiter. Den
älteren Menschen werden die anwachsenden Kosten vorgehalten und der
Mangel an Generationsverantwortung gegenüber der Jugend, denen man
eine zerstörte Welt hinterlasse. An diesen Vorstellungen gibt es vieles richtig zu stellen. Beim älter werdenden Menschen kommen Aktivitäts- und
Gedächtnisstörungen nur langsam, sie entwickeln sich nicht plötzlich. Das
Aufgeben eines Berufes, der Eintritt in die Pension, das Erwachsenwerden
der Kinder, das verminderte Einkommen, das Wegsterben von Freunden
und Bekannten sind sehr gravierende Einschnitte im Leben eines Menschen.
Mich hat die Erzählung eines Unternehmers, der in Matrei im
Wipptal eine große Fabrik, das Gerätewerk, aufgebaut hat, sehr beeindruckt. Er war damals mit seinen 90 Jahren in meinen Augen noch sehr fit.
Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt noch verhältnismäßig jung und ich fragte ihn, was denn das Schlimmste wäre, wenn man dieses Alter erreicht.
Seine Antwort erschien mir damals - wahrscheinlich auch den hier anwesenden jungen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten - beinahe banal: Das
Schlimmste am Älterwerden sei, wenn einem Freunde und Bekannte wegsterben und man das Gefühl hat, allein zu sein.
Viele unserer Senioren leben in Altersheimen. Dort werden sie
von Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger auch besucht. Dies ist eine nette Geste die Leute freuen sich immer riesig. Dennoch sind sie oft vereinsamt und
alleine. Dies ist etwas, was zum Absinken des Lebensniveaus führen kann.
Aber immer wieder erlebt man, dass manche Senioren Kinder bzw. Enkel
haben, die in rührender Weise für ihre Eltern bzw. Großeltern sorgen. Ich
habe Respekt vor diesem Engagement für ältere Menschen, das manche

GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2002