Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 12-November_-_2._Teil.pdf
- S.193
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onen erfüllt werden, versuchen wir skulptural im Architekturverständnis
vorzugehen.
Defizite haben wir bei den Plätzen. Ich frage mich oft, ob wir
überhaupt in der Lage sind, vielleicht auch auf Grund unserer Klimasituation, Platzatmosphären bzw. Stadtplätze zu schaffen, von denen wir träumen. Ich denke nur an die Diskussion über die Maria-Theresien-Straße,
welche ein klassisches Beispiel ist. Wie gehen wir mit diesem großen
Raum um und ist es nicht doch mehr ein Platz als eine Straße? Wie sieht
der Franziskanerplatz aus? Ich komme immer mehr zu der Meinung, dass
dieser nicht besonders einladend wirkt.
Es gibt noch andere Bereiche, bei denen man sicherlich sehr
sensibel vorgehen wird und ich bin gespannt, wie letzten Endes die Umsetzung des Vorplatzes vor der Hofburg und dem Tiroler Landestheater aussehen wird. Das Ergebnis des Architektenwettbewerbes war hier wahrlich
nicht so, dass man eindeutig sagen hat können, durch möglichst viel Möblierungen hier etwas zu gestalten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht
weniger vielleicht mehr ist und mehr Atmosphäre schafft.
Dieser Bereich Architektur nimmt insgesamt, ob im Hochbzw. Tiefbau oder im Seilbahnbau bis zu kleinen Details, wie Wartehäuschen, Fußgängerleitsystem mit Möblierungen, Beleuchtungskörper in der
Altstadt oder moderne Beleuchtungen usw. einen wichtigen Wirtschaftsfaktor bei der Identität einer Stadt ein. Im "Rathaus-Neu" gibt es fast keinen Tag, an dem nicht irgendwelche geführte Gruppen sich dieses Gebäude
ansehen.
Auch der Besucherstrom auf die Bergisel-Sprungschanze ist
groß, was sicherlich ein langfristig gesicherter Erfolg ist. Wir waren einmal
in der Stadt Stuttgart, wo wir uns die Staatsgalerie von Architekt James
Sterling angesehen haben. Wir konnten in Erfahrung bringen, dass mehr als
30 % der Besucher nur auf Grund dieses Bauwerkes kommen, wobei der
Inhalt sekundär ist.
Wir müssen alles daran setzen, dass es nicht zu einer Demontage des Institutes für Architektur und Technik kommt, da es diesbezüglich
in den letzten Jahren gewisse Ansätze gegeben hat. All diese Projekte tragen dazu bei, den Universitätsstandort Innsbruck als Technische Universi-
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2002