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Jahr: 2010

/ Ausgabe: 12-November.pdf

- S.43

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messer. Das ist das größte Profil, das es
in der Innenstadt geben wird. Einen derart
großen Kanal haben wir derzeit nur an den
Zubringern zum Klärwerk. Die herkömmliche Baumethode für solche Dinge wäre
ein offener Aushub bzw. offene Gräben,
wie wir es alle gewohnt sind.
Sie sehen das Rohr dargestellt. So ein
offener Aushub hätte in diesem konkreten
Fall die Auswirkung einer Baugrube mit
etwa 5 m Breite und 8 m Tiefe. Damit wäre
der gesamte Querschnitt der Straße
betroffen. Ich habe hier angedeutet,
welche Fläche erforderlich wäre. Das ist
ein Schnitt durch die Museumstraße im
Bereich der Kreuzung Brunecker Straße.
Würden wir dieses Projekt so ausführen,
wie es herkömmlich üblich ist, hätte es zur
Folge dass 41.000 m3 Aushub anfallen.
Die Auswirkungen können sich alle
vorstellen und daher ist dies aus unserer
Sicht nicht durchführbar. Das Projekt zieht
sich doch von der König-Laurin-Straße
über die Museumstraße - Meinhardstraße
bis zum Bozner Platz.
Die Alternative dazu ist der gleiche Querschnitt - am vorliegenden Plan unten
dargestellt - mit dem Vortriebsrohr mit
2,20 m Innendurchmesser. Hier werden
letztlich 5.000 Liter pro Sekunde durch
diesen Kanal abgeführt. Man kann sich
das schon wie einen größeren Wildbach
vorstellen, der in diesem Rohr nun
gebündelt wird.
An der Oberfläche ist zumindest in der
Linienführung keine Baustelle sichtbar.
Nicht zu verschweigen sind natürlich diese
großen Start- und Zielgruben, aber
irgendwo muss man mit diesem Tunnelvortrieb beginnen, um in diese Tiefe zu
kommen. Ausgehend von diesen Startgruben würde dieses Rohr vorgetrieben
werden.
Der Unterschied ist, dass wir 30.000 m3
Aushub einsparen. Wenn man das
umrechnet, werden hier zirka 3.500 LKWFuhren eingespart. Würden wir diese
Anzahl von LKW"s durch die Innenstadt
transportieren, hätten wir große Probleme.
Das ist der erste erfreuliche Aspekt.
Der zweite erfreuliche Aspekt ist, dass
man dadurch die Bauzeit von dreißig
Monaten auf fünfzehn Monate verkürzt
und sich das natürlich in den Kosten
GR-Sitzung 18.11.2010

niederschlägt. Man kann sich vorstellen,
wie angenehm es für die AnrainerInnen
wäre, wenn man sich mit einer Grabungsgeschwindigkeit von einem Meter pro Tag
dreißig Monate durch die Stadt Innsbruck
wühlen würde.
Am Plan schaut das zwar alles nett aus,
aber es gibt im Untergrund wahnsinnig
viele Leitungen aller Leitungsträger.
Außerdem sind Grundwasserstände,
Verbauungen und alte Fundamente zu
beachten. Ich versuche anhand von
detaillierten Plänen darzustellen, wie man
dieses Projekt konkret angehen wird.
Im Bereich der König-Laurin-Straße wäre
mit 10.1.2011 vorgesehen, eine so
genannte Startgrube zu errichten. Das ist
diese Grube, wo die Vortriebsmaschine
eingebaut wird, die sich dann unterirdisch
fortbewegt. Es wird ein Vortrieb in
Richtung Dreiheiligenstraße aufgefahren
und dort eine Zielgrube errichtet, wo der
Vortrieb ankommt, die Maschine geborgen
und ausgebaut wird. Dann geht es die
nächste Vortriebsstrecke immer so weiter.
Neben der Technik sind die Auswirkungen
auf den Verkehr trotz dieser gewählten
Baumethode wichtig. Es ist keine Frage,
dass diese Auswirkungen einschneidend
sind. Die König-Laurin-Straße muss
gesperrt werden, denn die Grube befindet
sich mitten im Bereich der Straße. Links ist
eine denkmalgeschützte Mauer und rechts
eine denkmalgeschützte Baumreihe. Hier
gibt es kein Durchkommen und das heißt,
dass diese Straße, die als Einbahn
stadtauswärts geführt wird, für acht
Monate gesperrt wird.
Der Öffentliche Personennahverkehr
(ÖPNV), der hier im Vordergrund steht,
wird über die Pradlerstraße umgeleitet.
Dasselbe gilt in diesem Fall für den
motorisierten Individualverkehr (MIV).
Am 21.3.2011 ist vorgesehen, die
Dreiheiligenstraße für exakt neun Wochen
zu sperren. In diesen neun Wochen muss
zuerst das Loch aufgegraben, die Maschine am Ende ankommen bzw. geborgen
und dieses Schachtbauwerk - Anschluss
an den Bestand - errichtet werden. Es wird
sogar der Kanal weitergebaut plus eine
Wasser- und Gasleitung in die Zeughausgasse errichtet, damit dieser Systemteil