Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2013

/ Ausgabe: 12-Oktober-gsw.pdf

- S.9

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6.

Reut-Nicolussi Annemarie, Rückgabe Humanitätsmedaille und
Stellungnahme zur Aberkennung
von Sozialehrenzeichen der Stadt
Innsbruck, Pater Magnus Kerner
OFMCap. und Hermann Pepeunig

Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Von Annemarie Reut-Nicolussi ist ein Schreiben eingelangt, worin sie die Rückgabe ihrer Humanitätsmedaille begründet. Es ist den Mitteilungen beigelegt, man kann gerne Einblick
nehmen.
Es wird Kenntnis genommen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übergibt den
Vorsitz an Bgm.-Stellv.in Mag.a Pitscheider.
7.

Aktuelle Stunde zum Thema "Errichtung neuer Wohnungen - Verdichtung und/oder neuer Stadtteil?" (Themenauswahl durch
SPÖ)

GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Im Juni des
heurigen Jahres wurde von der Mag.Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und
Integration, ein Grundlagenpapier für den
Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB) erarbeitet, das den Titel "Herausforderungen
und Ziele der Stadtentwicklung" trägt. Darin
sind interessante Zahlen über die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Innsbruck
nachzulesen. Für die Prognosezahlen im
Örtlichen Raumordnungskonzept (ÖROKO)
2002 ging man hochgerechnet auf einen
Zeitraum von zehn Jahren von
130.000 EinwohnerInnen (im Sinne von
anwesender Bevölkerung, das sind alle
Personen mit Haupt- und Nebenwohnsitz) in
der Stadt Innsbruck aus. Tatsächlich hatten
wir 2012 schon 148.000 EinwohnerInnen,
die unter diese Rubrik fallen. Haupt- und
Nebenwohnsitze steigen sehr stark an, das
erleben wir nicht nur in der Realität, sondern
das kann man auch in jeder Unterlage der
Statistik Austria nachlesen. Auch die Menschen, die nur einen Nebenwohnsitz in der
Stadtgemeinde Innsbruck haben, brauchen
ein Dach über dem Kopf.
In der Unterlage der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration,
wird angenommen, dass bis zum Jahr 2025
8.500 Wohnungen gebaut werden müssen.
GR-Sitzung 24.10.2013

Das sind etwa 700 Wohnungen pro Jahr. Es
wird ein Baulandbedarf von 60 ha ausgewiesen, das sind 600.000 m2. Man geht
davon aus, dass die Hälfte dieser Fläche
durch Baulandreserven und Neuwidmung
zu decken ist. Die andere Hälfte soll durch
Umnutzung und Verdichtung gewonnen
werden.
Damit wir uns die Größe von 300.000 m2
vorstellen können, möchte ich einen Vergleich zum Grundstück des Campagnereiter-Areals ziehen, das der Stadt Innsbruck
gehört. Dieses ist knapp 23.000 m2 groß.
Dort könnten je nach Dichte 300 bis
350 Wohnungen gebaut werden. Um den
prognostizierten Wohnungsbedarf bis 2025
decken zu können, bräuchte man also für
Neubauten 13 Mal die Fläche des Campagnereiter-Areals.
Angesichts der extrem hohen Mietpreise am
privaten Wohnungsmarkt werden Sie sicherlich wie die Sozialdemokratische Partei
Österreichs (SPÖ) die Meinung vertreten,
dass der Bedarf an Neuwidmung in erster
Linie dem sozialen Wohnbau zugutekommen muss. So können wir einen gewissen
Preisdeckel einführen und auf den privaten
Markt Druck ausüben. Die Reserven, die
sich im privaten Besitz befinden, sind für
den sozialen Wohnbau viel zu teuer.
Vielleicht gibt es einige Maßnahmen, die im
Rahmen von raumordnerischen Eingriffen
durchführbar wären, wie z. B. die Vorbehaltsflächenwidmung. Dabei könnten Flächen aus bereits gewidmetem Bauland, das
sich in privater Hand befindet, herausgelöst
werden. Das wird im Zuge der Neuauflage
des Örtlichen Raumordnungskonzepts
(ÖROKO) zu diskutieren und zu beschließen sein.
Die "Arbeitsgruppe Wohnen" (ARGE WO)
ist sehr ambitioniert und im Wesentlichen
auf Nachverdichtung konzentriert. Sie hat
drei Arbeitsetappen definiert. In der ersten
spricht man von 1.260 Wohnungen, die
durch Nachverdichtung gebaut werden können. Um das tatsächlich zu realisieren,
braucht es meiner Meinung nach einen
starken politischen Rückenwind. Hier sind
vor allem die Frau Bürgermeisterin und
StR Mag. Fritz gefordert.
Der benötigte Wohnbaugrund für den Neubau wird nur durch großzügige Widmungen,
auch in Gestalt eines neuen Stadtteiles, zur