Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.13

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 12-Protokoll-12-12-2019.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1083 -

Nachbarschaftshilfe notwendig. Pflegenden Angehörigen muss auch unter die
Arme gegriffen werden. Die ambulanten
Dienste sind dafür weiter auszubauen.
Ganz einfach ist mehr Zeit für die Pflege
notwendig. Diese könnte gewonnen werden, wenn die Wohnanteile aus den Heimen genommen und zu Hause abgedeckt
werden. Dafür sind natürlich echte Reformen notwendig. Eine Attraktivierung des
Pflegeberufs ist anzustreben, in dem die
Arbeitsbedingungen, Bezahlung, Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen
verbessert werden. Auch sind Supervisionen für das Personal dringend einzuführen.
Bei der Ausbildung ist eine ganzheitliche
Reform anstelle des Ausbildungsdschungels vorzusehen. Nach jenen Personen,
die die Ausbildungsordnung 2016 begonnen und den Bildungsweg noch nicht abgeschlossen haben, überlegt man schon
neue Varianten. Das ist ein Flickwerk, das
mich auch sehr an den Bildungsbereich
erinnert. Dazu sind Änderungen und Reformen notwendig. Ein Schulterschluss aller politischer Hierarchien muss gegeben
sein, denn wir alleine können das nicht erledigen.
Was kann die Stadt Innsbruck eigenständig beitragen? Natürlich können wir auf
Prävention setzen. Tolle Angebote zur
Vernetzung der Menschen sind notwendig.
Ein weiterer Punkt ist, dass die älteren
Leute fit und in Bewegung bis ins Alter
bleiben können. Es ist erwiesen, dass die
Bewegung eine Demenzvorsorge darstellt.
Daher sind dazu Möglichkeiten zu schaffen, indem niederschwellige Angebote für
eine Sturzprävention einzurichten sind.
Das Ehrenamt muss öffentlich und mehr
unterstützt werden. Alte Menschen und
deren Bedürfnisse sieht man oft nicht. Wir
haben dazu schon einmal einen Antrag
eingebracht, der leider abgelehnt wurde.
Der ISD sollte für die Suche nach ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in "Innsbruck die Landeshauptstadt informiert" mehr
Platz zur Präsentation eingeräumt bekommen.
Die Ehrenamtlichen sowie die pflegenden
Angehörigen benötigen auch einen Austausch, Auszeitangebote sowie eine gute
Vernetzung. Letztlich sollten wir über den
GR-Sitzung 12.12.2019

Zaun blicken, denn es gibt so viele, tolle
innovative soziale Modelle in anderen Ländern, wie das Zeitvorsorgemodell in der
Schweiz. Dort werden ehrenamtlich Versorgungsgrunddienste auf einem Konto
eingebracht, um diese im Alter selber wieder zurückzubekommen.
In den nordischen Ländern läuft schon
lange die Divise "Bewegen statt Schonen".
Vielleicht könnten wir im Ausschuss für
Soziales und Wohnungsvergabe eine
Sammlung dieser best-practice-Beispiele
anlegen, damit in der Stadt Innsbruck das
Leben für alle Altersgruppen zufrieden,
glücklich und würdig ist.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Derzeit läuft
gerade eine Imagekampagne zum Thema
Pflegeberufe vor allen in den öffentlichen
Verkehrsmitteln. Die Aussage ist, dass
Pflegeberufe Sinn machen.
Wir GRÜNEN stellen uns schon seit langem die Frage, welche Dinge in der Ausbildung geändert werden müssen, damit
ein attraktives Berufsbild entsteht. Eine
Antwort sehen auch wir im weiteren Ausbau der guten Rahmenbedingungen für
Pflegende. Seit kurzem gibt es bei der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD)
Dienstwohnungen für PflegerInnen.
Eine zweite Antwort haben wir auch schon
vor vielen Jahren in einem Modell in Vorarlberg gefunden. Den langjährigen Mitgliedern des Gemeinderates ist dies sicher
bekannt, denn das Modell bezeichnet sich
als integrierte Altenpflege. PflegerInnen
arbeiten nicht nur in der stationären Betreuung, sondern gleichzeitig abwechselnd
auch in allen teilstationären Angeboten. In
der Tages-, Übergangs- und in der Kurzzeitpflege werden diese Fachkräfte eingesetzt.
Für die Pflegenden ist dadurch viel mehr
Abwechslung und Entlastung gegeben,
wodurch die Freude am Beruf wieder gegeben ist. Der Vorsorgeplan für ältere
Menschen in der Stadt Innsbruck, den wir
2014 beschlossen haben, beinhaltet auch
solche Ansätze.
Nicht zuletzt benötigen wir einen Ausbau
der alternativen Wohnformen, damit die
Menschen bis zuletzt in ihrer vertrauten
Umgebung bleiben. Ich lebe in der Wohnform "Haus im Leben" und hoffe bis zuletzt