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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.16

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- 1086 -

(Bgm.-Stellv. Gruber: Die leider keine Entscheidungen trifft.)
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Viele Dinge in
der Wortmeldung von Bgm.-Stellv. Gruber
kann ich vollinhaltlich unterschreiben. Ich
möchte das Thema allerdings eine Stufe
höher stellen. Es ist eine Frage wie die
Gesellschaft, wie wir mit den Menschen
umgehen.
Das Thema der heutigen "Aktuellen
Stunde" ist, wie wir mehr Pflegepersonal
gewinnen können. Die gleiche Thematik
ergibt sich im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung, wie StRin Mag.a Mayr
weiß. Das heißt, dass wir dort auch einen
unglaublichen Personalmangel haben. Wir
sprechen nicht von einem Ausbildungslehrgang, sondern von hunderten Personen, die in Tirol im Bereich der Betreuung
der jungen Menschen fehlen.
Warum ist das so? Wir haben zu wenig
junge Menschen, die die entsprechenden
Ausbildungen absolvieren. Jetzt gehe ich
noch einen Schritt weiter. Es besteht ein
Mangel an Arbeitskräften. Dies betrifft die
Kinder- und Jugendbetreuung sowie die
Pflege der älteren Generation. Auch in vielen Wirtschaftsbetrieben sehen wir diesen
Mangel an Personal.
Seit Jahren vertrete ich schon die Meinung, dass wir ohne Zuwanderung nicht
die entsprechenden Fachkräfte oder MitarbeiterInnen auf allen Ebenen finden. Der
Tiroler Seniorenbund (TSB) - der sonst
eine eher restriktive Meinung vertritt meint, dass eine Vereinfachung der Formalitäten für ausländische Arbeitskräfte
erwirkt werden soll. Wir schieben damit
das Problem um ein paar Längengrade
auf unserer Weltkugel weiter.
Zusätzlich zu der Problematik für unsere
Heime MitarbeiterInnen zu finden, haben
wir auch ein Pflegesystem, das darauf aufgebaut ist, dass in den osteuropäischen
Ländern viele Frauen in den Familien vor
Ort fehlen. Vielleicht müssen wir uns sehr
selbstkritisch fragen, warum das so ist?
Dort fehlen auch Pflegekräfte und diese
Vorgangsweise setzt sich sogar bis nach
Vietnam oder andere Länder fort. Auch in
der Ukraine werden jetzt seit neuestem
Pflegekräfte gesucht.

GR-Sitzung 12.12.2019

GRin Mag.a Klingler-Newesely oder
GR Plach haben das Ehrenamt angesprochen. Wenn es dieses nicht geben würde,
wäre die Versorgung noch viel schlechter.
Das ist ein Zeichen unserer Gesellschaft,
dass Menschen für die ehrenamtliche
Pflege Zeit aufbringen können, weil viele
Teilzeit arbeiten. Zudem ist es auf Grund
von Vermögensverhältnissen bei manchen
so, dass sie nicht bis 65 arbeiten müssen.
Viele absolvieren daher das Ehrenamt vor
Ort. Dies ist ein unverzichtbarer Anteil
dessen, dass die Betreuung der älteren
Menschen gut stattfinden kann.
Durch die zunehmende Mobilität ist es bei
vielen so, dass die Familie nicht vor Ort
ist. Sie kann daher gar keine Unterstützung geben. Auch die Thematik, dass wir
vielleicht weniger eigene Kinder haben,
wird uns dann auf den Kopf fallen. Wer betreut uns dann? Dr. Innerebner wird davon
ein Klagelied singen können, dass die Aufgaben und die Ansprüche von Angehörigen an das Pflegepersonal steigen. Die
Anforderungen, die die öffentliche Hand
für das Pflegepersonal vorgibt, sind auch
sehr hoch. Ich meine damit die Dokumentationen sowie die Verwaltungsarbeit.
Viele Arbeiten sind am Computer zu verrichten, wie wir auch im Klinikalltag immer
wieder sehen.
Viel Dokumentationsarbeit ist auch dafür
notwendig, dass die nahezu forensischen
Rahmenbedingungen eingehalten werden.
Daher ist diese Frage nicht nur mit einem
zusätzlichen Ausbildungslehrgang im Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) gelöst. Wir müssen uns mit der
Betreuung von Menschen, egal in welchem Alter bzw. Zeitraum, befassen.
Der Gedanke, dass wir drei weitere Ausbildungslehrgänge anbieten ist zu einfach.
Wir brauchen dafür die Jugend, nur diese
hat heute viele andere Angebote. Die Attraktivität bzw. die öffentliche Wahrnehmung dieses Berufes muss über den uralten Ausdruck von satt und sauber hinausgehen. Damit haben wir vor zehn Jahren
bereits gearbeitet. Der Pflegeberuf muss
in der öffentlichen Wahrnehmung bzw. wie
wir über diesen Beruf sprechen - der absolute Zukunftsberuf - hervorgehoben werden. In diesem Beruf haben Jugendliche
eine 100 %ige Berufschance. Wir müssen