Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.17

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 12-Protokoll-12-12-2019.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1087 -

daher viel mehr positive Wertungen dafür
finden.
Wann sollen sich Jugendliche für einen
Pflegeberuf interessieren? Ich habe bei einer Graduiertenfeier am AZW teilgenommen, wo Personen aus verschiedenen
Lehrbereichen Urkunden erhalten haben.
Interessant war, dass gerade die diplomierten Pflegekräfte am meisten Bedenken haben, wenn sehr jung eine Pflegefachassistenz begonnen wird.
Ich glaube, dass im Bereich Pflege alle
Personen notwendig sind, daher müssen
wir die Ängste nehmen, dass Diplompflegekräfte abgewertet werden. Diese können meiner Meinung nach sogar etwas gewinnen, wenn es verschiedene Angebote
auf den Ebenen der Berufsintensität gibt.
Das wird noch ein langer Weg. Jede/r einzelne in der Gesellschaft muss, egal welcher Generation er angehört, der Pflege
Bedeutung beimessen.
GR Onay: In dieser Regierungsperiode
behandeln wir das Thema Pflege berechtigterweise das dritte oder vierte Mal. Das
zeigt, dass es wichtig und akut ist. Bei
manchen Wortmeldungen habe ich den
Eindruck, dass es nur um die Altenpflege
geht. Aber dies ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, angefangen bei der Behindertenbetreuung, den Kindern und den
Kranken.
Wir haben einen höheren Bedarf an Pflegepersonal bzw. sind mit den Jahren die
Ansprüche größer geworden. Dies stellt
auch für die Stadt Innsbruck eine größere
Herausforderung dar. Ich darf mich daher
bei Dr. Innerebner sowie all seinen MitarbeiterInnen herzlich bedanken, weil das
wirklich eine wichtige und großartige Arbeit ist, die geleistet wird und von uns allen wertgeschätzt werden muss.
GR Plach hat bereits erwähnt, dass wir
gerade in der Langzeitpflege mit unserem
Kollektivvertrag besser aufgestellt sind.
Trotzdem suchen wir immer noch Pflegekräfte. Diese Entwicklung zeigt, wie akut
das Problem ist, wenn man dies auf die
gesamte Gesellschaft auslegt.
Ich möchte noch vier Punkte zusammenfassen: Erstens, das Thema ist wichtig
und wir können uns nicht nur auf den
Maßnahmen, die das Land Tirol setzt,
GR-Sitzung 12.12.2019

ausruhen, sondern auch als Stadt Innsbruck müssen wir bereichsübergreifend
überlegen, wie wir den Berufsstand attraktiveren können.
Zweitens möchte ich die Perspektive der
zu Pflegenden erwähnen. Es geht nicht
mehr nur um die reine Pflege, sondern
auch viele mentale Dinge sind zu berücksichtigen. Die Wundversorgung muss richtiggemacht werden. Die Fachkräfte begleiten den ganzen Tag die zu Pflegenden
und sind daher mit Dingen konfrontiert, die
weit über ihren eigentlichen Arbeitsbereich
hinausgehen. Daher ist eine besondere
Leidenschaft für diesen Beruf notwendig.
Diese muss bereits in der Ausbildung starten. Daher ist es wichtig, eine Evaluierung
einfließen zu lassen, dass die Freude am
Arbeiten bereits in der Ausbildung erwähnt
wird. Viele Menschen sollten motiviert werden, diesen Weg einzuschlagen.
Drittens ist die Perspektive der Pflegekräfte zu sehen. Es ist eine finanzielle Abgeltung notwendig. Die Arbeitswege sowie
die -zeiten stellen oft ein Problem dar. Wir
können als Stadt Innsbruck sehr viel dazu
beitragen, wie zum Beispiel die Attraktivierung der öffentlichen Verkehrsmittel zu gewährleisten.
Viertens ist der Pflegeschlüssel absolut
nicht mehr zeitgemäß und gehört überarbeitet. Wenn diese Punkte berücksichtigt
werden, können wir einige Dinge verbessern, nur muss man dies auch ernst nehmen.
GR Depaoli: Wir sprechen zwar in der Aktuellen Stunde immer über bestimmte Themen, aber anschließend hört man nicht
mehr viel darüber. Mein guter Freund Fritz
Dinkhauser hat immer gesagt, dass ein
Handeln ohne Blablabla wichtig ist.
Nachdem alle GemeinderätInnen heute
bei diesem Thema einer Meinung sind,
hoffe ich, dass es bei diesem Fall anders
sein wird. Wir zerbrechen uns daher sicher
bald fraktionsübergreifend den Kopf, wie
wir eine Änderung herbeiführen können.
Dass wir zu wenig Pflegepersonal haben,
das weiß jede/r. Daher müssen wir den
Beruf attraktiver machen. Dies ist nur
durch bessere Arbeitsbedingungen, geändertes Umfeld und gute Bezahlung möglich. Dafür sind aber Mittel bereitzustellen.