Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.18

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Daran wird das Ganze dann scheitern,
weil wir zu wenig Geld haben.
In der letzten Regierungsperiode waren
Großprojekte mehr wert, als die Pflege unser älteren Generation. Wenn ich heute
zum Patscherkofel blicke und weiß, dass
dieses Projekt € 80 Mio. gekostet hat, war
ein solches Vorhaben in der letzten Periode mehr wert. Einige der EntscheidungsträgerInnen sind heute noch Mitglied in
diesem Gemeinderat.
Die neue Stadtbibliothek kostet uns
€ 2,5 Mio. im Jahr und wurde auch in der
letzten Periode verwirklicht. Von der Straßen- und Regionalbahn möchte ich hier
gar nicht sprechen, obwohl wir die Kosten
dafür nicht alleine tragen.
Die Altenbetreuung ist kein ganz aktuelles
Thema, denn die zu Pflegenden sind nicht
mit Fallschirmen vom Himmel gefallen,
sondern die Problematik ist schon viel länger bekannt. Aus Fehlern müssen wir lernen und zukünftig die Wertigkeiten festlegen, was uns die Betreuung der Älteren
und der Kinder wert ist. Andere Projekte
sollten hintangestellt werden. An und für
sich hat die Kommune den Auftrag, der
jungen und der alten Generation ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen und
anschließend werden Großprojekte gestemmt.
Ich orte daher Verfehlungen in der letzten
Regierung, denn es wurde Geld für Dinge
ausgegeben, die nicht so wichtig waren.
Jetzt haben wir Pflegeheime, die kein Personal bekommen. Ich kenne einen Fall
aus dem Pflegeheim St. Josef am Inn, wo
eine Frau um 03:00 Uhr aus dem Bett gefallen ist und nicht betreut werden konnte,
da die/der Diensthabende noch drei andere schwere Fälle zu unterstützen hatte.
Hier müssen wir dringend ansetzen und
alle gemeinsam am gleichen Strang ziehen.
Das Thema dieser "Aktuellen Stunde" soll
nicht so enden wie viele andere, dass gegenseitig Dinge erzählt werden und wir
uns auf die Schulter klopfen, dass alle den
gleichen Weg einschlagen. Wenn dieses
Thema abgehandelt ist, wird dann wieder
nichts geschehen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Ich
möchte zur letzten Wortmeldung ein paar
GR-Sitzung 12.12.2019

Sätze sagen. Das ist wieder die klassische
Ausspielerei, die nicht ins Schwarze trifft.
Die Stadtbücherei sowie die Straßen- und
Regionalbahn sind großartige Projekte im
Sinne der Mobilität. Gerade für
SeniorInnen sind die Niederflurtrams und
die günstigen Jahrestickets ein Gewinn.
(GR Depoali: Was hat denn das mit der
Pflege zu tun?)
Man sieht, dass Sie nie mit der Tram
fahren, denn sonst würden Sie wissen, wie
viele PensionistInnen diese nutzen.
Auch die Stadtbibliothek wurde von Ihnen,
GR Depaoli, wahrscheinlich nur bei der
Einweihung besucht, als das Buffet eröffnet wurde. Wie viele alte und junge Menschen das Angebot ganztägig und gratis
annehmen, haben Sie offenbar nicht verstanden und daher wissen Sie auch nicht,
was Kommunalpolitik ist. Man muss den
großen Bogen spannen, der genau dazu
beiträgt, dass Pflege sehr spät erst notwendig wird, weil es die Mobilitäts- und
Aufenthaltsalternativen gibt.
GRin Duftner: Die Zahl der älteren Menschen wird zunehmen. Im Jahr 2015
wurde im Gemeinderat das letzte Mal der
Vorsorgeplan für ältere Menschen präsentiert. Wir wissen, dass gerade die Gruppe
der über 75-Jährigen zwischen 2012 und
2032 um 36 % steigen wird. Das Durchschnittsalter in allen europäischen Städten
ist im Steigen begriffen. Das ist bekannt.
Wir werden nicht nur älter, wie Bgm.Stellv. Gruber gesagt hat, sondern auch
gesünder älter. Eines der Ziele ist daher,
diese Menschen möglichst lange aktiv im
Beruf zu halten. Dabei hat Österreich
große Probleme. Es ist in einem Alter von
55 Jahren wirklich schwierig ist, eine Anstellung zu bekommen. Hier brauchen wir
massive Veränderungen. Die Wirtschaft
muss mitmachen. Auch kulturelle, sportliche und gestalterische Angebote sind
wichtig und von großer Bedeutung.
Daher waren auch die Investitionen, die
Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl erwähnt hat,
sehr wichtig. Wir müssen in diesem Gremium auch einmal die sinnvollen Dinge
akzeptieren. In einer repräsentativen Demokratie entscheidet einfach die Mehrheit,
die gewählt wurde.