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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 12-Protokoll-12-12-2019.pdf

- S.34

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- 1104 -

verständlich. Ich bin Autofahrer und freue
mich ebenfalls nicht, wenn ich nun € 1,-anstelle von € 0,70 bezahlen muss. Ich
verstehe auch die Aufregung, wenn ich im
Stadtgebiet von Innsbruck zehn Autos
"herumstehen" habe und für diese nun
mehr bezahlen muss!
Ich bitte aber, etwas darüber nachzudenken, welche Effekte die Erhöhung hat - neben dem, dass sie mehr Geld einbringt. Es
ist nicht ganz zulässig, das nur auf die
Mehreinnahmen zu reduzieren. GR Lukovic, BA MA hat schon richtig gesagt, wir
haben immerhin mit Wien, Graz und Linz
Städte, die teurer sind als wir. Man muss
das Ganze etwas relativieren.
Ich lasse mir das Auto von niemandem
nehmen, aber darüber nachdenken, was
intelligent ist, muss ich schon. Muss ich
mit dem Auto alle Wege machen? Ich
hätte heute mit dem Auto zu dieser Sitzung fahren können. Ich weiß nicht, wie
viele von Euch mit dem eigenen Auto hier
sind? Ich fahre in solchen Fällen mit dem
Bus, weil es einfach klüger ist. (Beifall)
Dass eine Preiserhöhung unter Umständen eine Lenkungsmaßnahme sein kann,
soll nicht unbedingt von Nachteil sein. Die
fanatischen AutofahrerInnen werden sich
sicher nicht davon beeindrucken lassen.
Ich möchte noch darauf aufmerksam machen, worunter der gesamte ÖNPV - nicht
nur die IVB - besonders leidet. Es ist die
extreme Behinderung durch den restlichen
Verkehr. Wir haben zwar Bus- und Straßenbahnspuren, aber das reicht noch
lange nicht aus. Die Ampeln der Stadt sind
teilweise so an ihren Leistungsgrenzen,
dass die besten TechnikerInnen nicht
mehr in der Lage sind, eine vernünftige
Lösung zu finden. Ich erwähne nur das
Wort Sillpark, eine Katastrophe!
(Bgm.-Stellv.in Mag.a Schwarzl: Nein, nicht
mehr!) (Unruhe im Saal)
Doch, immer noch!
Wenn heute schon von einem Verkehrskonzept für die Stadt gesprochen wurde,
dann muss ich sagen, ich war Zuschauer
als die gesamte Tragödie passierte: Verkehrskonzept, Alt- Bgm. Niescher, Abwahl
etc. Das war nicht lustig, denn die SPÖ
war auch dabei! Auch sie hatte damals für
die Einführung der Parkgebühren bezahlt.
GR-Sitzung 12.12.2019

Wenn einmal etwas eingeführt ist und gut
funktioniert, dann muss es weiterentwickelt werden! Anders ist es gar nicht möglich. Worüber wir tatsächlich nachdenken
müssen, ist der ÖPNV über die Stadtgrenzen hinaus. Der ist momentan dramatisch.
In Aldrans bekämpft man sich wegen der
Frage, ob ein Kreisverkehr oder eine Umfahrung kommen soll. Dabei geht es um
5.000 PendlerInnen, die täglich mit dem
Auto in die Stadt fahren. Ich muss mir
doch vielmehr den Kopf darüber zerbrechen, wie ich für diese Menschen den
ÖPNV attraktiver machen kann.
GR Onay bringt immer das "Totschlag-Argument" und sagt, der Fahrschein kostet
bei dem/der BusfahrerIn € 3,20. Da kann
ich nur sagen, dass das einfach lächerlich
ist! Man muss sich schon überlegen, warum es bei dem/der BusfahrerIn teurer ist:
Wir wollen schneller von A nach B kommen! Wenn die FahrerInnen mit irgendwelchen Wechselgeldgeschichten beschäftigt
sind, dann ist das nicht möglich!
Das ist der einzige Grund, dass die Tickets, die bei den FahrerInnen gekauft
werden, spürbar teurer sind! Ich kann
Euch aber versichern, dieser hohe Preis
schreckt trotzdem viele nicht ab.
Zur Ehrenrettung der IVB möchte ich natürlich schon darauf hinweisen, dass man
mit einem 24-Stunden-Ticket, das € 5,80
kostet, bei vier Fahrten auf € 1,45 pro
Fahrt kommt. Entsprechend ist es mit einem 8-Fahrten-Ticket, denn da komme ich
auf € 1,50 pro Fahrt. So könnte ich fortfahren bis zu den € 370,--, die für ein Jahresticket bezahlt werden.
Was ich mir sehr wünsche - da geht es
nicht so sehr um den Preis -, sind attraktivere öffentliche Verkehrsmittel. Das heißt,
man muss schneller von A nach B kommen und das in kürzeren Intervallen. Es ist
das einzige Mittel, mit dem ich Menschen
überzeugen kann.
Ich bin nicht glücklich darüber, dass wir
kürzlich beschlossen haben - wenn wir alle
von der Attraktivierung des öffentlichen
Verkehrs sprechen -, dass plötzlich auf
den Lienen "1" und "3" der Takt von 10 Minuten auf 15 Minuten umgestellt wird. Das
kann nicht die Antwort sein.