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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.16

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ten getroffen werden. Überlegungen, welche BahnbetreiberInnen dahinterstehen,
sollten nicht den Ausschlag geben.
Die Varianten 2f (Desinvestition Axamer Lizum) und 2g (Schließung Muttereralm und
Auflassen des Skiangebotes im oberen Abschnitt des Patscherkofels) bringen ganz
kleine touristische Quoten, dafür hohe betriebswirtschaftliche Zahlen. Durch die Angebotsverknappung werden die besten
Wirtschaftswerte erreicht. Gleichzeitig gehen diese Optionen mit großen Einbußen
für die Einheimischen einher. Mit der
Schließung des Skigebietes Muttereralm
würde das Kernangebot für Kinder und Familien verloren gehen, für die guten SkifahrerInnen und SnowboarderInnen gilt das
Gleiche in Bezug auf eine eventuelle Einstellung des Betriebes in der Axamer Lizum.
Die Betriebe am Glungezer und am Rangger Köpfl sind Gamma-Betriebe, also
Kleinstbetriebe am Rand der Skiregionen.
Die Erhaltung der Gebiete ist für die
Standortgemeinden von relevanter Bedeutung, allerdings nicht für die Stadt Innsbruck. Würde man den Skibetrieb - nicht
den Winterbetrieb - in diesen Regionen einstellen, hätte das für die verbleibenden Gebiete im Zentralraum einen Mehrumsatz von
rund € 1 Mio zur Folge, weil die Gäste dann
zum Teil dort hingehen würden. Den anderen Teil der Gäste würde man verlieren.
Die Umstellung des Winterbetriebes vom
Skifahren auf andere Sportarten ist mittelfristig vor allem für den Glungezer angezeigt, weil wir hier eine komplett veraltete
Infrastruktur haben. Ohne Beschneiung besteht keine langfristige Perspektive und mit
Beschneiung wird es extrem teuer. Außerdem ist der Glungezer mit dem Zirbenweg
und der schönen Spielwelt "Kugelwald" heute als Sommerberg schon so positioniert,
dass er gut ausbaubar ist. Die Stadt Innsbruck, der Tourismusverband Innsbruck und
seine Feriendörfer (TVB) sowie der Planungsverband Innsbruck und Umgebung
haben vor allem Interesse daran, den
Sommerbetrieb am Glungezer zu erhalten.
Ähnliches gilt im Winter für den Rodelbetrieb und die skitechnischen KinderAngebote am Rangger Köpfl. Für den Glungezer empfiehlt sich wirtschaftlich eine
Übernahme in eine neue gemeinsame BeSonder-GR-Sitzung 19.11.2013

treiberInnengesellschaft, die "Innsbrucker
Bergbahnen" heißen könnte.
Die Roadmap für das weitere Vorgehen
enthält sechs Punkte. Zuerst muss eine Variantenentscheidung gefällt werden. Das
werden nicht wir machen, das ist nicht unsere Aufgabe. Die Lösung muss dahin gehen, die Berge zu positionieren, zu spezialisieren und die Angebote zu reduzieren. Es
gibt die drei Stoßrichtungen "Inns"re Berge",
"Ski Innsbruck" oder auch "Ski Innsbruck Stubai", falls die große Verbindung mit der
Schlick 2000 zustande kommen sollte.
Der zweite Punkt der Roadmap betrifft den
Verkehr. Wir schlagen eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor. Beispielsweise einen Shuttlebus direkt von der Stadt Innsbruck zur Muttereralm. Da ohnehin die Brücke beim Mühlbach neu gebaut wird, könnte
man die alte Linienführung behalten, eine
Weiche machen und einen komfortablen
Einstieg bei der Muttereralm anbieten. Solche Angebote funktionieren in anderen Destinationen schon gut.
Die Bewirtschaftung der Parkflächen gehört
auch zum Thema Verkehr. Heute wird für
teure Parkplätze nichts kassiert. Es gibt viele Leute, die parken, aber die Bergbahnen
gar nicht benutzen. So darf das nicht sein.
Man könnte die Parkflächen sofort bewirtschaften, wenn die Bahnen untereinander
einig wären. Gibt es aber sechs verschiedene BetreiberInnen, dann traut sich das
niemand, wenn es die anderen nicht auch
machen.
Die Unternehmensstruktur sollte dergestalt
sein, dass eine gemeinsame Bergbahngesellschaft gegründet wird. Auf diese Weise
können Synergien genutzt werden und die
gegenseitige Konkurrenzierung fällt weg.
"Verkaufen statt verschenken", so muss die
Devise lauten. Auf die Laufkundschaft zu
setzen und Tickets zu verschenken - mit
dieser Einstellung kann man nicht mehr
überleben. Es braucht ein gemeinsames
Marketing und gute Packages sowie spezielle Angebote für die Wochentage. Rabatte
und Freikarten müssen ausgemerzt werden,
heute wird viel zu viel verschenkt!
Ein Gedanke, den wir gerne weiterverfolgen
würden, der aber noch nicht ausgearbeitet
werden konnte, ist die Verlagerung der Ob-