Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf
- S.17
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jektförderung hin zur Subjektförderung. Dahinter steht die Idee, das Freizeitticket Tirol
durch Beiträge zu stützen, damit dieses Angebot weiterhin attraktiv bleiben kann. Der
Ertrag, der den Bergbahnen aus dieser
Verbundkarte zukommt, liegt heute bei ca.
€ 15,--. Durch die Subjektförderung wäre er
deutlich höher und würde die Leistung decken, die die Bergbahnen erbringen. Das
muss beihilferechtlich aber noch geprüft
werden.
Um eine Lösung zu erreichen, wird man
nicht darum herumkommen, die heutige
Verschuldung der bestehenden Bergbahngesellschaften anzupacken und einen Kapitalschnitt zu prüfen, also Fremdkapital zu
reduzieren. Patscherkofel, Muttereralm und
Axamer Lizum weisen heute ein Fremdkapital von € 30 Mio auf, obwohl so viele ungelöste Probleme da sind und Investitionen
anstehen. Sollte die politische Entscheidung
fallen, dann wird die Finanzierung der Investitionen durch öffentliche Mittel der Weg
sein müssen - soweit dies beihilferechtlich
möglich ist. Man muss die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Betriebsführung durch Private möglich und auch attraktiv ist. Dann findet man auch erfolgreiche
BetreiberInnen.
Es ist vorgesehen, dass wir im ersten Halbjahr 2014 die effektive Investitionsstrategie
mit Masterplan abschließen können. Dafür
sind in der nächsten Zeit Entscheidungen
notwendig. Ich danke herzlich fürs Zuhören!
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Vielen Dank
an Ing. Dr. Zegg und Edgar Grämiger für die
Vorbereitung der Präsentation und die fundierte Analyse. Bevor wir die Fragestunde
beginnen, schlage ich eine Pause vor, um
das Gehörte kurz wirken lassen zu können.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer unterbricht um
17.40 Uhr die Sitzung und setzt die Beratungen nach Feststellung der Beschlussfähigkeit um 18.25 Uhr wieder fort.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Wir können
jetzt mit der Fragestunde beginnen. Ich
schlage vor, die Fragen zu sammeln und
dazwischen immer wieder Stellung nehmen.
Ing. Dr. Zegg: Ich möchte noch erwähnen,
dass die genannten Investitionen für einen
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013
Zeitraum von zehn Jahren gedacht sind. Sie
sind nicht unter einmal zu leisten. Natürlich
kann man sie zeitlich staffeln. Die künftigen
InvestorInnen müssen entscheiden, wann
was wofür ausgegeben wird. In die jeweiligen Summen sind auch die laufenden Ersatzinvestitionen eingeflossen.
Die Cashflow-Zahlen beziehen sich auf das,
was man erreichen kann, wenn die Angebote stehen. In der Praxis wird es so sein,
dass man nach Umsetzung der neuen Projekte, wie z. B. der kleinen Verbindungsbahn, im Folgejahr mit einer Umsatzsteigerung und einer Preisanpassung rechnen
kann. Realisiert und vermarktet man die
Sommerplanungen, wird es im gleichen
Jahr einen Schub bei den Erträgen geben,
teilweise auch bei den Kosten.
Das wollte ich noch zur Erklärung hinzufügen. Jetzt stehe ich gerne für Fragen zur
Verfügung.
GR Mag. Dr. Überbacher: Ich bedanke
mich für den ausgezeichneten Bericht. Meine erste Frage bezieht sich auf den Klimawandel, der nachweislich stattfindet. Inwieweit ist dieser Aspekt in die Studie eingeflossen? Vom Oktober 2012 gibt es einen
Bericht des Österreichischen Rechnungshofs (RH) über die Folgen des Klimawandels in den Bundesländern Tirol und Salzburg im Zeitraum 2020 bis 2040. Man kann
herauslesen, dass es anzuraten ist, Investitionen hauptsächlich in höher gelegene Skigebiete zu tätigen.
Bei der Präsentation wurde von einer Bergbahnen-Holding gesprochen, darauf bezieht
sich meine zweite Frage. Momentan sind
die Anlagen teilweise in Privatbesitz. Wie
hoch wären die Summen, die man auslegen
müsste, um die Bergbahnen in die öffentliche Hand zurückzubekommen?
Im Großraum Tirol Mitte, dabei nehme ich
nur das Seefelder Plateau aus, haben wir in
einem Radius von 50 km maximal zwei internationale Hotelbetriebe. Die hochwertige
Hotellerie in der Stadt Innsbruck ist tot. Für
wettbewerbsfähige Skigebiete haben wir
einfach zu wenige Top-Hotelbetriebe. Gibt
es auch Analysen dazu, was ein Ausbau in
diesem Bereich bringen würde?
GR Mag. Kogler: Wir haben jetzt viele Beträge präsentiert bekommen. Eine Bergbahnen-Holding gibt es noch nicht. Könnte