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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.19

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Angebot als einzige in diese Richtung und
funktioniert. Sie hat die kleinsten Probleme.
In der Schweiz gibt es Regionen, wo man
den Winterbetrieb zur Gänze eingestellt hat.
Auf dem Pilatus zum Beispiel, der eine ganz
ähnliche Ausgangslage hatte wie hier. Man
hat auf ein reines Ausflugsgebiet umgestellt.
Die Bahnen können sich nun seit zwei bis
drei Jahren nicht mehr des Ansturms von
Gästen erwehren - und zwar von internationalen Gästen. Es geht dort nicht mehr ums
Skifahren, sondern um eine inszenierte
Bergwelt.
Am Titlis oben kann man die teuersten
Schweizer Uhren kaufen. Hier könnte man
Ähnliches zum Beispiel mit der Marke
"Swarovski" machen, so etwas läuft phänomenal und ist unabhängig vom Klimawandel. Im Gegenteil: Wenn es wärmer
wird, dann gehen die Leute noch lieber in
die Höhe zur Sommerfrische. Diese Überlegungen sind in unseren Bericht eingeflossen.
Auf die Frage, ob sich die Zahlen relativieren, wenn man nur mehr von einer BetreiberInnengesellschaft ausgeht, muss ich Ihnen
eine ernüchternde Antwort geben. Die Daten basieren schon darauf, dass die Bergbahnen unter einer Unternehmung betrieben werden. Ob das eine Holding ist, ob die
bestehenden Betriebe fusioniert werden oder ob man Kapitalverflechtungen macht,
das ist sekundär. Wichtig ist, dass man eine
Führung, eine Unternehmung, ein Angebot
und eine Investitionsstrategie hat, die die
Positionierungen schärft. Um die Zahlen zu
erreichen, die teilweise sportliche Steigerungen enthalten, braucht man in diesem
hart umkämpften Markt eine kompakte, einheitliche Leitung.
Wir haben eingehend über eine Einstellung
der Patscherkofel-Pendelbahn diskutiert auch mit den BetreiberInnen. Das wäre eine
mögliche Variante. Es ist nämlich zu viel
des Guten, wenn man eine Seilbahn hat,
eventuell sogar eine neue Bahn baut, und
daneben noch andere Anlagen für denselben Abschnitt hat. Setzt man auf den Skibetrieb, dann stellt sich schon die Frage, ob
man die Seilbahn braucht. Legt man den
Schwerpunkt aber auf den Sommerbetrieb
und auf Ausflugsgäste, dann muss man
überlegen, ob man zusätzlich auch den Skibetrieb braucht. Zwei Linien bis nach ganz
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013

oben auf den Berg zu ziehen, das ist für einen so kleinen Markt außerordentlich aufwendig.
Wenn man ein Ausflugsgebiet schaffen will,
dann muss man möglichst barrierefrei dorthin kommen. Sonst schließt man viele Zielgruppen aus und auch Familien mit Kinderwägen. Investiert man in eine neue Bahn,
dann muss von der Talstation weg bis zur
Bergstation bzw. zum Ausflugspunkt
Boscheben der Zugang allen Personen
möglich sein.
Sie sagen richtig, dass die TourengeherInnen die Bahnen gar nicht benützen - die
Parkplätze allerdings schon. Im besten Fall
auch noch ein Restaurant. Wir würden vorschlagen, die TourengeherInnen auf ein
oder zwei Berge zu konzentrieren und entsprechende Parkgebühren einzuheben. Wir
empfehlen sogar, sehr hohe Beträge zu verlangen, von denen man einen Teil bei Benützung der Liftanlagen oder bei Konsumation im Gasthaus zurückbekommt.
Man hat ein großes Potenzial von TourengeherInnen hier. Ich habe vorhin ein Foto
gesehen, wie es am letzten Wochenende in
der Axamer Lizum ausgesehen hat. Da war
der Parkplatz voll mit Autos, aber fast niemand benutzte die Liftanlagen. So etwas ist
ein trauriges Erlebnis für eine UnternehmerIn, die von den Erträgen lebt.
Es wurde gesagt, dass bei unseren Vorschlägen der große Wurf abgehe. Der größte, der innerhalb der vorgegebenen Grenzen noch möglich ist, ist im Grunde genommen klein. Es ist die kleine Verbindung
zwischen der Muttereralm und der Axamer
Lizum. Mehr geht in diesem Rahmen nicht
und ist nicht realistisch, weil es zu wenige
Aufenthaltsgäste gibt. Nur 15 % der Übernachtungsgäste generieren Ersteintritte. Sie
haben hier alles andere als eine Skidestination - deshalb kann man auch keinen großen Wurf verwirklichen. Wenn man das mit
Hilfe der Wochenend-SkifahrerInnen finanzieren müsste, die pro Ersteintritt € 15,-bezahlen, dann ist das unmöglich!
Die großen Skigebiete wie Serfaus-FissLadis oder die Silvretta Arena Ischgl können
Ersteintritte von € 25,-- lukrieren und haben
sechs Tage pro Woche volle Pisten. Nur am
Samstag ist der Besuch durch den Gästewechsel schwächer.