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Jahr: 2013

/ Ausgabe: 13-November-Sondersitzung.pdf

- S.20

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Aus diesem Grund sagen wir, dass es für
Ihre Situation nicht sinnvoll ist, das ganze
Skiangebot weiterzuführen. Sie könnten das
nur mit wachsenden Kosten halten und das
Spektrum würde trotzdem nicht sehr attraktiv sein - auch nicht für InvestorInnen. Deshalb sollte sich ein Teil der Regionen Richtung Sommer und Ausflug ausrichten, wo
man mit bedeutend weniger Kosten tolle Attraktionen bieten kann. Diese sind bei der
einheimischen Bevölkerung und bei den
Gästen gefragt. Auch das Gebiet Kitzsteinhorn hat sich entschieden, den Gletscherbetrieb im Sommer einzustellen. Man setzt
jetzt nur mehr auf die Ausflugsschiene und
hat einen höheren Cashflow als vorher.
Wie gesagt, möchte ich mich heute sehr zurückhaltend über eine mögliche Verbindung
mit dem Skigebiet Schlick 2000 äußern. Die
Untersuchung dazu sollte im ersten Halbjahr 2014 fertig sein. Dann ist der Zeitpunkt,
darüber zu sprechen.
Wir haben errechnet, dass es 5.000 Hotelbetten im Mittelgebirge geben müsste, die
skiaffine Gäste anziehen. Eine diesbezügliche Umsetzung ist in den nächsten Jahren
nicht sehr wahrscheinlich. Wenn sich so viele Betten auf kleine oder mittlere Betriebe
aufteilen, kann man sich ausrechnen, wie
viele Hotels man bräuchte.
In der Pause habe ich mit Dr. Gostner eine
Kalkulation gemacht. Wir haben einen neuen, größeren Familienbetrieb mit 100 Betten
hergenommen, der im Winter an 90 Tagen
Saison hat und durchschnittlich zu 70 %
ausgelastet ist. Damit erreicht er 6.000 bis
7.000 Nächtigungen. Von diesen Übernachtungsgästen fährt im besten Fall die Hälfte
Ski, weil es in der Umgebung noch so viele
andere Angebote gibt wie Kultur, Wellness,
Ausflüge usw.
Diese skifahrende Hälfte der Gäste eines
100-Betten-Betriebes bringt den Bergbahnen schlussendlich einen Ertrag von
€ 50.000,--. Das ist schon etwas, aber es ist
nur ein Tropfen auf den heißen Stein für
diese Infrastruktur.
Unserer Meinung nach ist es nicht angezeigt, touristisch auf die SkifahrerInnen zu
setzen. Die Stadt Innsbruck und das Umland bieten ganz andere Möglichkeiten. Im
Oberengadin, einer ausgeprägten Winterdestination, generiert auch nur mehr ein
Sonder-GR-Sitzung 19.11.2013

Drittel der Übernachtungsgäste Ersteintritte
bei den Bergbahnen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Zahlen, so
wie sie präsentiert wurden, enthalten schon
eine Optimierung und eine positive Einschätzung der künftigen Entwicklung.
Gleichzeitig schließen sie aber "Kannibalisierungseffekte" aus. Das heißt, dass sie
eine Situation betrachten, in der die Skiregionen sich nicht durch billigere Parkplätze
oder Ähnliches konkurrenzieren.
In den Medien waren die Kosten für die Erneuerung der Pendelbahn am Patscherkofel
mit € 3 Mio bis € 5 Mio angegeben. Diese
Summe enthält aber nur die allernötigsten
Investitionsbeträge für die Aufrechterhaltung
des Betriebes bis zum Jahr 2022. Wenn
man aber wirklich tätig werden möchte,
dann muss man einen Zeitraum von 20 bis
30 Jahren abdecken. Daraus ergibt sich die
Differenz in den veranschlagten Kosten für
die Patscherkofelbahn.
Bei aller Wertschätzung für die übrigen Anlagen am Patscherkofel - ich kann mir nicht
vorstellen, wie ältere Leute mit Gehhilfen,
RollstuhlfahrerInnen oder Personen mit
Kinderwägen mit diesen Liften auf den Berg
hinaufkommen sollen. Das ist denkunmöglich. Sonst würden andere große Gebiete ja
völlig falsch investieren!
Man muss vom Hotel aus zu einem Parkplatz fahren können, dort steigt man dann in
die Bahn ein und gelangt barrierefrei bis
nach oben. Solche Angebote richten sich
auch an Menschen, die nicht die großen
"Bergfexe" sind. Wir müssen uns von dem
Gedanken lösen, den man in der Stadt Innsbruck lange Zeit gehabt hat, dass nur deroder diejenige auf einen Berg kommen soll,
die bzw. der mit ihren oder seinen eigenen
zwei Beinen hinaufgelangt. Diese Einstellung ist aber vorgestrig! Deshalb laufen uns
auch andere Gebiete jeglichen Rang ab!
Auch nicht so sportliche bzw. gehandicapte
Leute wollen ohne Kletterseil auf den Berg
gelangen. Das ist mit einem Sessellift nicht
möglich, deshalb braucht man diese Diskussion gar nicht zu führen.
Die Verhandlungen zur Patscherkofelbahn
sind schon sehr weit gediehen. Da die Muttereralm-Bahnen durch den Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB) quasi auch schon in öffentlicher Hand
sind, ist eine Zusammenführung der Berg-