Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.12
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Es geht auch darum, dass das Projekt
"Kulturtransfair" versucht, Anreize zu
schaffen und gleichzeitig das Bewusstsein
für die Kultureinrichtungen zu stärken. Es
sollen diese Menschen gezielt angesprochen werden können, um am kulturellen
Leben teilzuhaben. Ich finde es ganz
wichtig und wesentlich, dass man diese
Leute, die diesen Zugang nicht haben,
nicht ausgrenzt, sondern mit hinein nimmt
und inkludiert.
Aus der Armutsforschung ist bekannt,
dass die erfolgreichsten Projekte jene
sind, die den Menschen als Ganzes
sehen. Der Mensch lebt bekanntlich nicht
vom Brot allein. Armutsbetroffenen soll
die Möglichkeit der Auseinandersetzung
mit Kunst und Kultur nicht verweigert,
sondern ermöglicht werden. Die Teilnahme am kulturellen Leben kann ja auch
helfen, aus der Isolation auszubrechen.
Das stärkt die Menschen.
Somit ist Kulturpolitik auch Verteilungspolitik. Während Sozialpolitik die materiellen
Ungleichheiten und Härten ausgleichen
soll, muss die Kulturpolitik versuchen, den
Menschen neue Räume der Teilnahme
und der individuellen Entfaltung zu
ermöglichen.
In Anlehnung an das eingangs erwähnte
Zitat: "Es kommt nicht darauf an, woher
und wie der Wind weht, sondern wie wir
die Segeln setzen", werden wir SozialdemokratInnen in diesem Sinne alles daran
setzen, diese Rahmenbedingungen für
die Menschen, die es in unserer Gesellschaft nicht so leicht haben, zu setzen.
(Beifall)
GR Ing. Krulis: StRin Dr.in Moser,
StRin Mag.a Schwarzl, GRin Marinell und
GRin Moser haben schon vielen gedankt.
Ich möchte mich bei den Personen,
welche hier bereits genannt wurden, auch
recht herzlich bedanken.
Ich möchte einen Bereich herausgreifen
und zwar die Tiroler Landestheater und
Orchester GesmbH. Dort habe ich in der
Pause öfters Gelegenheit, mit der
Kulturstadträtin zu sprechen. Die Tiroler
Landestheater und Orchester GesmbH ist
nicht nur in Tirol, sondern auch im
deutschsprachigen Raum eine Erfolgsgeschichte. Viele deutsche Theater beneiden uns darum, da es eine Auslastung
gibt, wovon andere nur träumen können.
Kammerspiele:
Großes Haus:
Congress - Saal Tirol
(Symphoniekonzerte):
86%
89,76 %
88 %
Ich glaube, wenn man dies und zusätzlich
die Entwicklung der Abonnements sieht
(2004/2005 hatten wir 5.088 Theaterabonnements und heute haben wir
insgesamt 6.255), dass gerade die
Qualität, welche hier unter der Intendantin
Brigitte Fassbaender, die uns in diesem
Aufgabenbereich bald verlässt, für diese
BesucherInnenzahlen ausschlaggebend
ist. Die Tiroler Landestheater und Orchester GesmbH mit allen beteiligten Bediensteten hat sich einen besonderen Applaus
verdient. (Beifall)
Der zweite Bereich ist das Zentraldepot.
Derzeit sind die Sachen im Tiroler
Landesmuseum Ferdinandeum untergebracht. Hier gibt es verschiedene Überlegungen, dieses ins Umland auszulagern.
Ich sehe die Entwicklung sehr skeptisch,
dass hier das Land Tirol eine Ausfallshaftung für den Winterbau in Erl und nicht
eine tatsächliche finanzielle Zuwendung
macht. Wir müssen "auf der Hut" sein,
dass dieses Zentraldepot im Bereich der
Stadt Innsbruck bleibt. Es soll ja nicht nur
ein Depot, sondern letztendlich begehbar
sein (zusätzliche Ausstellungsmöglichkeiten). Gerade für die Stadt Innsbruck als
Stadt der Begegnung wäre es wichtig, das
Zentraldepot zu behalten.
Ein großes Problem ist die Situation mit
dem Haus der Musik. Wir wissen, dass
wir hier aufgrund der finanziellen Entwicklungen momentan auf der Bremse stehen.
Trotzdem müssen wir, bis wir wissen
wann es weitergeht, nachdenken, wie wir
die Probemöglichkeiten für das Tiroler
Symphonieorchester Innsbruck verbessern können. Die Situation ist wirklich
untragbar. Wenn es noch mehrere Jahre
dauert, muss man sicher eine Zwischenlösung finden.
Über die Entwicklung beim Haus der
Sinne bin ich nicht sehr glücklich. Wie
StRin Mag.a Schwarzl bereits sagte, ist der
"kleine Mann" mit Forderungen, bezüglich
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)