Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 14-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.90
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eingerichtet werden. Solche Energieberatungstage sollten regelmäßig abgehalten
werden.
Aus den drei Aktionsteam sind auch Ideen
gekommen, so genannte Leuchtturmprojekte zu präsentieren, diese vor den
Vorhang zu holen, um zu zeigen, dass es
bereits sehr gute, wichtige und wertvolle
Projekte in unserer Stadt gibt.
Ein weiterer Vorschlag wäre, dass man
endlich den Umweltpreis im Bereich
Energieeffizienz, erneuerbare Energie
mittels eines Wettbewerbes ausschreiben
sollte. Es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen - ich bin von der Steuerungsgruppe
dazu gebeten worden -, dass für die
einzelnen verschiedenen Maßnahmen in
den nächsten beiden Jahren zusätzliche
finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt
werden sollten.
Ich glaube, dass die Aktionsteams sehr
engagiert gearbeitet haben. Ich möchte
mich für die Arbeit recht herzlich bedanken. Diese Aktionsteams benötigen auch
eine breite politische Unterstützung. Das
wird notwendig sein, um die sehr engagierten Ziele des Innsbrucker Energieentwicklungsplans (IEP) auch entsprechend
umsetzen zu können. Es sollte unser aller
Ziel sein, die Stadt Innsbruck zur Umweltmusterstadt zu machen. Ich darf Sie
bitten, uns alle dabei zu unterstützen.
GR Haller: Der Klimawandel ist längst
vorhanden und mit ihm auch die ersten
Klimafolgen. Diese betreffen nicht nur
mehr das Klima und die Natur, sondern
auch die menschliche Gesellschaft. Kaum
eine Region oder ein System wird sich
den kommenden Veränderungen entziehen können, auch wir nicht.
Um mich fit zu machen, habe ich mich
wirklich nächtelang in die wissenschaftlichen Abhandlungen der verschiedenen
Expertinnen und Experten von Universitäten sowie des Max-Planck-Institutes usw.
zum Klimawandel eingelesen. Ich sage
Ihnen, dass es zum Haare ausraufen ist.
Von drei wissenschaftlichen Abhandlungen hatten vier konträre Aussagen und
das betrifft unser Klima. Das wäre
eigentlich ein Thema, wo wir nur eine
Aussage hätten.
Verärgert bin ich auch über die einschlägigen non-governmental organisations
(NGO), die das Klima als Spielball und zur
Geldbeschaffung nutzen. Es gibt beim
World Wide Fund For Nature (WWF)
Klimatipps, dass man auf Öko-Strom umsteigen sollte. Sonne, Wind, Wasser und
Biomasse. Gleichzeitig wird gegen jedes
Wasserkraftwerk opponiert. Dies wissentlich, dass wir im Wassergürtel liegen und
die Wassernutzung die effektivste
erneuerbare Energie in unseren Breitengraden ist.
Was hat nun Priorität? Das Klima oder ein
Kurzflügelkäfer, der sich 200 Meter früher
oder später ansiedeln müsste oder ein
Vogel, der 50 Meter früher landen muss.
Die Organisation Greenpeace ist noch
älter.
Österreich ist Klimasünder Nummer zwei
in Europa. Österreichweit ist der Co2-Ausstoß gestiegen - statt gesunken -, vor
allem bei der Elektrizitätswirtschaft (EWirtschaft). Es wird jedes Wasserkraftwerk, das die Elektrizitätswirtschaft (EWirtschaft) zur Co2-Senkung bauen
möchte, verhindert. Jedes Pumpspeicherkraftwerk wird verhindert, wissentlich,
dass die einzige Speichermöglichkeit für
erneuerbare Energie aus Sonne und Wind
Pumpspeicherkraftwerke sind. Das sagt
auch das Max-Planck-Institut. Man hat
auch bei N24 - Wissen Aktuell - gesehen,
dass Norwegen sehr viele große Pumpspeicherkraftwerke bauen will.
Von der hohen Weltpolitik, aber auch von
den Umweltorganisationen dürfen wir
nicht wahnsinnig viel erwarten. Wir
Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker müssen die Arme hochkrempeln
und den regionalen Klimaschutz selbst in
die Hand nehmen. Für mich sprechen nur
mehr Fakten. Einer dieser Fakten ist,
dass das Jahr 2009 mit einem Rekord an
Co2-Gehalt im Industriezeitalter endete.
Am Mauna Loa Observatorium auf Hawaii
hat man für das Jahr 2009 387,27 parts
per million (ppm) atmosphärisches Co2
gemessen. Im Jahr 2010 werden wir über
390 parts per million (ppm) gehen. Im
Jahre 2020 werden wir die 400 parts per
million (ppm)-Marke überschreiten, sollten
aber laut den Kyoto-Zielen bei 320 parts
per million (ppm) sein. Das tragische
GR-(Budget-)Sitzung 10.12.2010 (Fortsetzung der am 9.12.2010 vertagten Sitzung)