Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf

- S.65

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 168 -

Mich interessieren vor allem die Stellungnahmen, die aus der Stadt Innsbruck kommen. Ich habe jetzt erst mitbekommen, dass
die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, ein Alkoholverbot
nur einschränkend befürwortet, bzw. diese
Befürwortung wieder aufhebt.
Die MitarbeiterInnen dieser Abteilung kennen sich in dem Bereich wirklich aus. Sie
sehen, dass die Verdrängung eine Konzentration und sogar Steigerung an manch anderen Orten bewirkt. Auch der Verein für
Obdachlose sieht das so.
Sie kennen die Probleme und es ist mir
wichtig, dass wir zum Thema sachlich bleiben und darüber diskutieren können. Eine
Evaluierung wäre da sehr wichtig, weil wir
dann auch die Ergebnisse diskutieren könnten, bevor wir diese Verordnung beschließen oder eben nicht beschließen.
GR Mag. Fritz hat es gesagt. Alle wollen
das Beste für unsere Stadt. Wir sind uns
vielleicht nicht ganz einig in der Frage, was
das Beste ist, aber vor allem und das ist
entscheidend, wir sind uns auch nicht darüber einig, wie wir das Beste erreichen.
Aus Sicht der Sozialdemokratie ist ganz
klar, dass wir neue Anlaufstellen schaffen
müssen. Tagesaufenthaltsstätten wurden im
Juli 2017 beantragt. Wir haben gestern im
Stadtsenat - ein großes Kompliment für die
schnelle und intensive Arbeit von Bgm.Stellv. Gruber und Bgm. Willi - mit knapper
Mehrheit den Grundsatzbeschluss gefasst,
dass wir am ehemaligen MoHo-Areal eine
Beratungsstelle, Anlaufstelle, Tagesaufenthaltsstätte einrichten können
Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Für uns
ist aber klar, dass das in Kombination mit einem Alkoholverbot einhergehen muss. Für
uns ist vor allem eine Entflechtung notwendig und die Einrichtungen - so schwer das
ist - sollten an möglichst vielen Orten in der
Stadt Innsbruck sein. Wenn möglich sollten
wir nach einer Evaluierung sogar andenken,
wo man Alkoholverbote aufheben kann. Das
wäre ein nächster Schritt.
Ich glaube, auch darüber wird die Diskussion nicht abreißen. Es ist ein miteinander.
Exklusion und Konzentration sind keine Lösung. Sie verschärfen die Situation für die
Betroffenen und auch die AnrainerInnen
sind Betroffene!
GR-Sitzung 28.02.2019

GR Depaoli: Es gibt ein Sprichwort: Wer
schnell hilft, der hilft doppelt. Das ist bei diesem Problem gar nicht mehr anzuwenden,
weil es nicht schnell gegangen ist, weil wir
schon vier Monate dran sind.
Ich war im letzten Jahr am Wiltener Platzl
bei der Versammlung der AnrainerInnen dabei. GR Lukovic, BA war, glaube ich, nicht
dort.
(GR Lukovic, BA: Doch, ich war dabei.)
Ah, er ist dabei gewesen. Dann wundert
mich aber, dass von seiner Seite solche
Aussagen kommen.
Bei dieser Versammlung hat man nämlich
gesehen, dass die Leute einfach Hilfe brauchen. Mir tun natürlich diese Alkoholkranken
auch sehr leid, aber mit tun auch die BewohnerInnen dieser Gegend leid, die unter
Tränen sagen, dass sich ihre Kinder nicht
mehr auf den Schulweg getrauen.
Natürlich kann man nicht sicher sagen, ob
das des Rätsels Lösung ist. Es ist aber zumindest ein erster Schritt, dass man diesen
AnwohnerInnen das Gefühl gibt, dass sich
die Stadt etwas überlegt, etwas versucht.
Ich meine, dass das ja nicht schaden kann!
Jetzt beschließen wir ein Alkoholverbot, das
seinen Erfolg zeitigen wird, zumindest geringfügig, dann ist einmal etwas geschehen.
Zeitigt es keinen Erfolg, dann wird man sich
ja sowieso parallel andere Lösungen dazu
einfallen lassen müssen.
Ich würde sagen, GR Lukovic, BA, die Leute
interessieren sich nicht für Statistiken und
dafür, wer was gesagt hat oder dass alles
so fein ist, auch wenn es nicht so ist! Die
Leute interessiert, wie es dort zugeht. Deshalb würde ich sagen, dass Du vielleicht mit
Deinem Mini-Rad einmal dorthin fährst, die
rosarot-grüne Brille abnimmst und Dir das
zwei drei Tagen anschaust. Wenn Du dann
immer noch gleicher Meinung bist, dann
fällst Du für mich in die Kategorie "Unbelehrbar". Das wirst Du wahrscheinlich aber
nicht sein.
Du redest von Dingen, in die Du einfach zu
wenig Einblick hast, weil Du zu wenig dort
warst. Jetzt bitte ich Herrn Bürgermeister,
kurz einen Leserbrief eines betroffenen Anrainers zum Besten geben zu dürfen. Er widerspiegelt, was diese AnwohnerInnen erleiden bzw. was sie empfinden: