Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 02-Protokoll-28-02-2019_gsw.pdf
- S.68
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Alkoholverbot drängen wir sie in Bereiche,
in denen noch weniger los ist und sie fallen
noch mehr auf. Gleichzeitig wird die Gruppe
immer größer!
Ich garantiere Euch, das nächste Alkoholverbot Nummer acht wird kommen und wir
werden wieder dieselben Diskussionen führen. GR Depaoli wird dann wiederholen:
Wer schnell hilft, hilft doppelt!
Die heute mithelfen, dieses Alkoholverbot
zu verordnen, werden nach Wilten gehen
und sagen: Leute, wir waren "bärig"! Wir haben das Problem für Euch gelöst!
Die, die es beschließen, haben es wieder
weiterverschoben! Was ich nicht verstehe,
Bgm.-Stellv. Gruber strengt sich derzeit extrem an - dafür danke ich -, dass wir einen
Platz für ein Beratungs- und Kontaktzentrum für diese Menschen bekommen. Da
frage ich mich, warum genau in dieser
Phase das Alkoholverbot Nummer sieben
kommt? Noch dazu, wo es einen Antrag der
SPÖ zur Evaluierung der bestehenden Alkoholverbote - die noch nicht abgeschlossen ist - gibt, den wir angenommen haben
und gleichzeitig die Beratungs- und Kontaktstelle entsteht!
Es geht für mich nicht zusammen, dass
man sagt, man will ein Problem nicht verschieben, sondern lösen und trotzdem wird
wieder verschoben! Daher sage ich, dass
es natürlich praktisch ist, den AnrainerInnen, die Leserbriefe schreiben, sagen zu
können, dass wir etwas getan haben.
Ich erzähle Ihnen jetzt etwas ganz Persönliches. Ich habe als Mann bei den GRÜNEN
vor allem eines gelernt, die grundsätzliche
Herangehensweise von Männern und
Frauen - ich pauschaliere jetzt - an Probleme ist unterschiedlich. Männer sind Problemlöser! (Unruhe im Saal)
Wartet! Männer sagen, es gibt ein Problem,
wir haben alkoholkranke Menschen, da
müssen wir etwas tun! Wir erlassen ein Alkoholverbot.
Der weibliche Zugang, wie ich ihn überwiegend erlebe, ist der, zu fragen wieso wir das
Problem haben. Bevor Frauen an die Problemlösung herangehen, fragen sie sich, was
die Ursachen des Problems sind. Das war
für mich sehr interessant zu beobachten.
GR-Sitzung 28.02.2019
Dieser Schritt dazwischen, also die Analyse
des Problems, ist über alle Schichten und
Parteien hinweg eine tendenziell weibliche
Eigenschaft und führt zu besseren Lösungen. Die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, beschreibt in
ihrer Stellungnahme die Ursache, weshalb
es das Problem gibt und was passiert, wenn
wir es nur verschieben.
Daher sage ich als Mann, bitte machen wir
die Problemlösung quasi weiblicher, indem
wir den Faktoren des Problems mehr auf
den Grund gehen. Ich finde, dass die Beratungs- und Kontaktstelle genau solche Elemente beinhaltet, um zur Problemlösung zu
kommen.
Alles andere ist nur eine Verschiebung und
wir treffen uns in einem Jahr wieder mit einem Antrag, der da lautet: Wir brauchen ein
neues Alkoholverbot, weil sich vor Ort die
AnrainerInnen aufgeregt haben!
Daher meine Bitte - ich weiße, dass es
heute für diesen Antrag eine Mehrheit geben wird -, dass wir zwei Dinge tun, in dem
wir schnell diese Kontakt- und Beratungsstelle schaffen und mit den Vorschlägen der
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, arbeiten, um das Problem mittel- und langfristig in den Griff zu bekommen.
Ich wünsche mir jetzt schon den Tag sehnlichst herbei, an dem wir vielleicht einmal
die Aufhebung von Alkoholverboten beschließen können. Ich werde meinen Teil
dazu beitragen. (Beifall)
Bgm. Willi übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Gruber.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich bin froh darüber,
dass wir sachlich diskutieren, darf aber bitten, dass wir die Wahrheit sagen.
Ich komme nochmals auf die Stellungnahmen zurück. In jener der Mag.-Abt. III,
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, wird sehr wohl ein temporäres Alkoholverbot befürwortet. GR Lukovic, BA,
ich zitiere jetzt aus der Stellungnahme der
Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, dann darf der Gemeinderat entscheiden, was dort steht: