Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 16-BudgetDez-Teil1.pdf
- S.22
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hängigkeiten von Land und Bund. Wir könnten also hier sitzen und das Dilemma beklagen - nach dem Motto "Die da oben und die
da drüben sind schuld“.
Wir müssen weiterhin und noch offensiver
den gemeinnützigen Wohnbau forcieren.
Innsbruck muss eine lebenswerte Stadt für
alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker sein!
Vielleicht ist es auch gerade dieses Gefühl
der Machtlosigkeit, das uns wieder an unsere alte sozialdemokratische Verpflichtung
erinnert: Ständige MahnerInnen und AufforderInnen zu mehr sozialer Gerechtigkeit zu
sein!
Als SozialdemokratInnen müssen wir aktive
Grundstückspolitik für leistbares Wohnen
betreiben und auch für die nächsten Generationen entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen.
Denn es gibt sehr wohl Dinge, die wir auch
auf Stadtebene leisten und tun können!
Wie lauten also diese - einfachen - Fragen?
Habe ich heute und morgen eine Wohnung,
die ich mir leisten kann?
Habe ich heute und morgen eine Arbeit, mit
der ich mir eine Wohnung leisten kann?
Und: Habe ich heute und morgen die Bildungsangebote, die es mir möglich machen
zu wohnen, zu arbeiten und meine Grundbedürfnisse zu sichern?
Zum Thema Wohnen:
Noch vor wenigen Jahren gehörte zum Begriff "flügge werden" neben einer guten
Ausbildung und einem Beruf ganz klar auch
der Gedanke, "ein eigenes Nest zu bauen".
Heute ist es schon nichts Besonderes mehr,
wenn Kinder bis zu ihrem 30. Lebensjahr zu
Hause wohnen.
Noch vor wenigen Jahren war ein Verdienst
ausreichend, um für die Familie eine Wohnung leistbar zu machen. Heute müssen
nicht nur beide Elternteile verdienen, sie
müssen sich in der Regel auch auf Jahre
verschulden.
Noch vor wenigen Jahren waren Pension
oder Rente ausreichend, um sich die Kosten für das Heizöl leisten zu können. Heute
zwingt die bescheidene Rente ältere Menschen dazu, ihren gewohnten Lebensraum
zu verlassen.
Die Stadt Innsbruck hält beim Thema
"Wohnen" leider einen traurigen Rekord:
Wir sind eines der teuersten Pflaster Österreichs - Wohnen in Innsbruck ist Luxus.
Als SozialdemokratInnen müssen wir darauf
bestehen, dass die guten und brauchbaren
städtischen Gründe dem sozialen Wohnbau
zur Verfügung gestellt werden.
GR-(Budget-)Sitzung 5.12.2013
Es freut mich, dass das von der Sozialdemokratie ins Leben gerufene Programm für
den nachträglichen Lifteinbau in Wohnanlagen weitergeführt wird und immer mehr
neue Lifte dazukommen. Auch die Sanierung von barrierefreien Bädern und Nasszellen ist ein wichtiger Beitrag dafür, dass
Menschen solange wie möglich in ihren
Wohnungen bleiben können.
Zum Thema "Arbeit":
Leistbares Wohnen, meine sehr geehrten
Damen und Herren, muss ganz vorne auf
unserer Prioritätenliste stehen. Um sich
Wohnen in den eigenen vier Wänden leisten
zu können, ist es klarerweise notwendig,
einen Arbeitsplatz zu haben, der das gewährleistet und andererseits auch Konstanz
und Perspektiven bietet.
Neubewertung der Arbeit - überfällig, aber
in Innsbruck nicht zu beschließen.
Arbeitszeitverkürzung - vernünftig, aber in
Innsbruck nicht zu beschließen.
Gesetzlicher Mindestlohn - überlebensnotwendig, aber in Innsbruck nicht zu beschließen.
Wir können aber in Innsbruck sehr wohl für
eine Infrastruktur sorgen, die die Erwerbstätigkeit unterstützt. Innsbruck ist ein Zentrum
für Dienstleistung. Handel und Tourismus
sind starke ArbeitgeberInnen. Hier arbeiten
viele Menschen, vor allem Frauen, in Teilzeit und an den Randzeiten. Die Flexibilität,
die der Arbeitsmarkt gerade von den Frauen
verlangt, kann nur durch den Ausbau der
Kinderbetreuungs- und Kinderbildungseinrichtungen erreicht werden. Dies schafft
nicht nur unmittelbar, sondern auch längerfristig Arbeitsplätze und sichert die wirtschaftliche Zukunft.
Erste infrastrukturelle Schritte diesbezüglich
sind auch schon erfolgreich gemacht: