Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 16-BudgetDez-Teil2.pdf
- S.34
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Frauenhäusern umsehen. Es gibt dort
Frauen aus allen Nationen und auch viele
Österreicherinnen, die versuchen, sich aus
dieser Gewaltspirale (physisch oder psychisch) zu befreien. Das betrifft auch deren
Kinder, denn diese sind großteils die Leidtragenden, wenn sie sich diesen Wahnsinn
ansehen müssen oder auch mit hineingezogen werden.
Das Frauenhaus ist in der Stadt Innsbruck
eine gute Geschichte. Wir benötigen allerdings diese Infrastruktur auch im Tiroler
Ober- und Unterland, damit wir die Frauen
schützen können.
Mich freut besonders, dass wir das Frauenbudget jetzt endgültig so weit auseinander
dividieren konnten, dass es nun einen eigenen Projekttopf gibt und mehr Geld vorhanden ist. Wir benötigen zum Thema "Gewalt
gegen Frauen" Schwerpunktsetzungen. Es
ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem, wenn sich mancher
Mann einbildet, so etwas tun zu dürfen.
Das bedeutet, dass die Politik und auch die
Gesellschaft ein klares Signal setzen muss.
Dieses Verhalten ist ein no go - Frauen sind
nicht dazu da, um geschlagen, vergewaltigt
oder sonst irgendetwas zu werden.
Hier möchten wir Schwerpunkte setzen. Es
freut mich, dass wir auch ein sehr großes
und sehr engagiertes Frauennetzwerk haben - von privaten Vereinen und von Frauen, die sich privat organisieren. Das werden
wir nutzen und stärken. Dafür benötigen wir
natürlich ein gewisses Budget, damit die
Frauen nicht gratis arbeiten, sondern dieses
gesellschaftliche Problem auch aufarbeiten
können, ohne dass sie dabei wieder ausgebeutet werden. Das ist nämlich auch ein
Problem. Frauen werden gerne in Positionen gedrückt, wo sie viel arbeiten dürfen
und wenig bezahlt bekommen. Auch damit
sollte Schluss sein.
in
GR Eberl: Ich möchte nur ganz kurz etwas
zur Armut sagen. Armut ist weiblich. Wir
werden das nicht erst in zehn, fünfzehn
oder zwanzig Jahren spüren, sondern jetzt
bereits. In der Stadt Innsbruck sind 25 % aller BezieherInnen von Ausgleichszahlungen
Frauen. 25 % davon sind ältere Frauen, die
keinen Anspruch auf eine Pension oder nur
die Mindestpension haben. Die Armut ist in
der Stadt Innsbruck schon lange angekommen.
GRin Duftner: Es wurde bereits viel gesagt.
Das Budget wurde etwas erhöht und die
Töpfe endlich getrennt. Früher wurden die
Bereiche Frauen, Familie, SeniorInnen zusammengemischt. Das finde ich nicht richtig. Wir benötigen speziell für Frauen und
für die Gleichstellungsförderung einen eigenen Topf. Wichtig wäre auch, endlich das
Kapitel zu trennen und anders zu benennen. Das wird beim Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck für das Rechnungsjahr 2015 erfolgen. Es geht speziell
um Frauen- und Gleichstellungsförderung
und Beseitigung von Diskriminierungen.
GR Grünbacher hat richtig gesagt, dass
Diskriminierung bekämpft werden muss,
denn sie kommt später wieder als soziale
Ausgabe. Das gilt für alle Bereiche.
Man könnte sich natürlich vieles wünschen.
Ich war mit diesem Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck nicht ganz
glücklich. Wir sind jedoch auf dem richtigen
Weg. Ich hoffe, dass wir diese Projekte vorantreiben und bin einfach nur dankbar, dass
ich zu meinem Antrag über die Abhaltung
der Gender-Enquete eine so große Zustimmung erhalten habe. Ich glaube, das wird in
der Stadt Innsbruck sehr viel bewegen,
denn mit Geld beginnt alles. Wenn man das
Geld gerecht verteilt, geht auch vieles weiter.
GR Vescoli: Alles sollen also die Frauen
bekommen. Dass getrennt wird, ist richtig.
Es gibt jedoch keinen Budgetposten "Männer". Da komme ich mir langsam auch seltsam vor.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Zu 80 % trifft
das eh die Männer.)
Mehr wollte ich dazu nicht sagen.
(StR Mag. Fritz: 6.000 Jahre Patriarchat
sind wohl genug!)
(GRin Mag.a Schwarzl: Genau deshalb brauchen wir so etwas.)
GR-(Budget-)Sitzung 6.12.2013 (Fortsetzung der am 5.12.2013 vertagten Sitzung)