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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 2018-11-15-GR-Protokoll.pdf

- S.39

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Effektüberschätzung. Die Leute, die interviewt werden, neigen im Mittel dazu, zu
übertreiben.
Sie verfolgen damit eine gewisse Strategie
für Schallschutzmaßnahmen etc. Das erkennt man immer wieder. Der große Mehrwert der Studie in Innsbruck ist, dass alle
InfrastrukturträgerInnen beteiligt waren.
Dadurch wird diese Verzerrung sehr klein
gehalten.
Wenn Sie allerdings nach Südeuropa gehen
- Sizilien, Spanien, Portugal -, dann ist es
tatsächlich so, dass der Spanier oder die
Portugiesin erst bei höheren dB-Werten im
gleichen Maße reagiert. Das ist der Fall.
GR Depaoli: Danke für die Präsentation der
Studie. Das war jetzt recht interessant. Ich
frage mich nur, inwieweit wir diese Informationen verwenden können. Das heißt, wozu
dienen diese Informationen? Wir wissen
nun zwar, dass der Lärm, der das ganze
Jahr durch auftritt, nicht zu verringern sein
wird. Wir wissen nun, dass die Leute lärmempfindlich sind, aber was können wir als
VertreterInnen der Stadt Innsbruck mit diesen Daten anfangen?
Ich habe noch eine zweite, konkrete Frage,
weil Sie gesagt haben, dass die Leute oft
wissen, worauf sie sich einlassen. Wir haben Briefe von BewohnerInnen der MariaTheresien-Straße, in der Nähe des Cafés
Manna, vor dem in den Sommermonaten
Piano gespielt wird. AnwohnerInnen, die
dort teilweise schon 40 Jahre wohnen, sind
total verzweifelt, weil das früher nicht so
war.
Sie sagen, sie hätten sich nie vorstellen
können, solche Aggressionen bei schönen
Musikstücken zu bekommen, weil sie tagtäglich gespielt werden. Wie könnte man
das Problem lösen? Das werden Sie mir
wahrscheinlich nicht sagen können. Aber
wie könnte man da z. B. eine Einigung finden, damit beide Teile, Musiker und AnwohnerInnen, einigermaßen friedlich auskommen können?
Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner: Was machen wir jetzt mit den Ergebnissen?
-

Hotspot-Analyse:
Sie zeigt, wo die dringlichsten, die
brennendsten Probleme liegen. Ökonomisch betrachtet, fragt man, wie habe

GR-Sitzung 15.11.2018

ich den höchsten Benefit, wenn ich dort
etwas mache.
-

Ruhige Gebiete:
Die Innsbrucker Bevölkerung hat das
höchste Interesse daran, dass die ruhigen Gebiete, auch im Stadtbereich, erhalten bleiben. Deshalb sollte man mit
diesen Gebieten sorgsam umgehen.

-

Flächenwidmung/Flächennutzung:
Die Gesamtzusammenschau der Lärmquellen kann bessere fundierte Entscheidungen bringen.

Lärmwirkung ist sehr schwierig zu beurteilen, denn sie ist subjektiv und hat etwas mit
Pegeln zu tun.
Der Großteil der Lärmempfindung hängt an
ganz anderen Dingen, z. B. der Einstellung
zum Lärm. Wenn ich NachbarInnen habe,
die mir unsympathisch sind, wird ihr Lärm
anders wirken als jener Lärm von NachbarInnen, die mir sympathisch sind.
Wenn ich Lärm vermeiden kann, dann wird
der Lärm, der trotzdem stattfindet, extrem
belästigend empfunden. Da sind wir jetzt bei
dem/der PianospielerIn. Das ist eine völlig
unnotwendige Lärmentwicklung, die man
vermeiden könnte, also wird man das auch
sagen können.
Was beim Lärm ebenfalls sehr wichtig ist,
das ist die Berechenbarkeit. Da geht es
nicht um die Lautstärke, sondern um die
Frage, wann kommt der Lärm und noch viel
wichtiger, wann ist er wieder weg? Das betrifft Sperrstunden, die kommuniziert sind oder Betriebsbeschränkungen. Da weiß man,
das ist nun das letzte Schallereignis und
dann kann ich schlafen!
Das sind unheimlich wichtige Dinge. Wenn
ich partizipativ vorgehe und sage, dass in
dem Bereich über einen gewissen Zeitraum
Piano gespielt wird, kann die Lärmstörung
extrem sinken.
GR Mayer: Dipl.-HTL-Ing. Mag. Lechner,
vielen Dank für diese Studie. Ich glaube,
dass das Thema Lärm die InnsbruckerInnen
schon sehr beschäftigt.
Ich habe dazu zwei Fragen: Sind im Fluglärm Hubschrauber- und Sportfüge auch
mitinbegriffen? Gibt es von Ihrer Seite Empfehlungen, wie man Lärm künftig vermeiden
kann? Es gibt bereits - ich glaube von StRin