Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 2018-11-15-GR-Protokoll.pdf
- S.77
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GR Depaoli: GR Mag. Stoll, ich bin immer
froh, wenn Sie sich zu solchen Themen zu
Wort melden und wissen Sie auch warum?
Weil da fühle ich mich zurückerinnert in
meine Bundesheerzeit vor 35 Jahren. Ich
war sehr gerne beim Bundesheer. Dort
wurde Tarnen und Täuschen sowie das
Werfen von Nebelgranaten gelehrt und das
kommt mir immer in den Sinn, wenn Sie
sich zu Wort melden. Sie führen Ihre Argumentation dementsprechend weit aus und
unter dem Strich haben Sie nicht viel gesagt.
Wenn Sie sagen, dass man Äpfel und Birnen nicht vermischen soll, dann sage ich
Ihnen, dass der/die normale SteuerzahlerIn
keine Äpfel und Birnen vermischt. Er/Sie
sieht die Veranschlagung der Umbrüggler
Alm mit € 1,6 Mio. und das Endergebnis von
€ 3,4 Mio. Ob jetzt in dem Korb, der
€ 3,4 Mio. gekostet hat, Äpfel, Birnen, Ananas oder Bananen enthalten sind, interessiert den/die SteuerzahlerIn gar nicht. Fakt
ist, dass der Voranschlag € 1,6 Mio. gelautet hat und die tatsächlichen Kosten
€ 3,4 Mio. betrugen.
Sie, GR Mag. Stoll, können mir gerne zehnmal und stundenlang vorrechnen, warum
dies nicht vergleichbar ist
(GR Mag. Stoll: Ich mach es eh nicht mehr.
Es ist sinnlos.)
Es ist nicht sinnlos, sondern es ist die Wahrheit, die ich Ihnen sage und die hören Sie
nicht gerne - das ist doch ganz logisch. Ich
werde oft mit der Wahrheit konfrontiert und
wenn ich dabei etwas "ausgefressen" habe,
ärgert mich diese Kritik. Genau dasselbe
Verhalten stelle ich bei Ihnen fest. Sie versuchen bei allen "Überzügen", egal ob dies
das Haus der Musik oder den Patscherkofel
betrifft, mit Werfen von Nebelgranaten, vom
eigentlichen Thema abzulenken.
Jetzt sage ich Ihnen und dem gesamten
Gemeinderat noch etwas: Ich habe mir die
Umbrüggler Alm angesehen. Die Errichtungskosten waren € 3,4 Mio., aber für das
Holz, das zum Heizen benötigt wird, hat das
Geld nicht gereicht.
Es hat nicht einmal gereicht ein Dach über
die Holzstapel zu errichten. Im Alpenpark
Karwendel hängen die alten Abdeckungen
über das Holz, dass es nicht nass wird. Hier
GR-Sitzung 15.11.2018
stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht dies konnte ich im Vergleich zur Höttinger
Alm feststellen. Die Stadt Innsbruck schuldet dem Wirt noch € 1.500,-- und er wurde
gebeten noch bis nächstes Jahr zu warten,
weil in diesem Topf kein Geld mehr dafür
enthalten ist.
(Bgm.-Stellv. Gruber: Dazu werde ich noch
etwas sagen!)
Fakt ist, dass die angegebenen Kosten zur
Errichtung der Umbrüggler Alm mit
€ 1,8 Mio. überzogen wurden und der Wirt
ein paar Meter weiter - in der nächsten Alm
- wartet immer noch auf sein Geld. Bgm.Stellv. Gruber, Du bist für das zuständig und
wenn es in der Stadtkasse wirklich derart
mangelt, können Du und ich € 1.500,-- zusammenlegen, um den Wirt zu bezahlen.
Wir können uns das Geld nächstes Jahr aus
der Stadtkasse nehmen.
GR Lassenberger: Sie haben die Umbrüggler Alm so dargestellt, als ob es eine
Besonderheit wäre der Pächter zu sein und
sie zu leiten. Selbständig zu sein bedeutet
überall dasselbe - egal wo. Wenn Sie der
Meinung sind, dass die Stadt Innsbruck einen Selbständigen bei einer schlechten Saison unterstützen muss, was würden Sie
dann einem Einzelhändler der Mode verkauft, sagen, wenn das Wetter in der Wintersaison so warm ist, dass er seine Wintermode nicht verkaufen kann? Er muss dann
sein Geschäft zusperren oder würde die
Stadt Innsbruck in dem Fall die betreffende
Person unterstützen?
Diesen Vergleich lasse ich nicht gelten. Meiner Meinung nach ist es so, dass jemand
der selbständig ist, sich mit dem Risiko abfinden muss, dass ein Projekt einen Verlust
einfahren kann. Überdies finde ich es nicht
in Ordnung von Ihnen, Bgm. Willi, dass Sie
in Ihrer Argumentation einen Familienbetrieb erwähnt haben, weil derjenige, der
seine Familie in das Geschäft miteinbringt,
trägt eine große Verantwortung. Ich denke,
dass diese Person auf Grund des Naheverhältnisses eine größere Angst hat seine Familie zu enttäuschen oder ernähren zu können, als jemand der Leute anstellt.
GR Mag. Stoll, Du hast andere Almen in
diese Diskussion einbezogen. Im Gemeinderat traust Du Dich wahrscheinlich nicht
mehr zu sagen, weil Du den Konflikt mit
GR Mag. Anzengruber, BSc nicht haben