Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 2018-11-15-GR-Protokoll.pdf
- S.99
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37.2
GfGR/105/2018
Planungskonferenz des Planungsverbandes Innsbruck Umgebung,
Zukunftsstrategie für überregionale Raumplanung
(GRin Mag.a Seidl)
GRin Mag.a Seidl: Ich habe in den Sitzungen des Gemeinderates öfters angebracht,
dass es mir wichtig ist, in der Raumplanung
mit den Umlandgemeinden zu kooperieren.
Ich wurde beim letzten Mal darüber aufgeklärt, dass die Realisierung dieses Antrages
sehr schwierig sein wird. Die BürgermeisterInnen der Gemeinden haben daran eigentlich kein Interesse, weil sie unser Wohnproblem nicht lösen möchten - was ich aus
ihrer Sicht irgendwie verstehen kann, aber
es kann deshalb nicht sein, dass die Stadt
Innsbruck die Verhandlungen einfach aufgibt.
Wir haben heute über StudentInnenwohnheime gesprochen. Für mich ist es nicht
nachvollziehbar, warum man nicht mit den
Gemeinden Kematen oder Völs wirklich darüber diskutiert, ob es denn eine Möglichkeit
gebe so ein Wohnheim zu errichten. Die Infrastruktur im Hinblick auf Mobilität ist in diesen Gemeinden sehr gut. Ich weiß, dass in
der Gemeinde Kematen bereits ein Antrag
dazu vorlag.
Trotzdem glaube ich, dass die Stadt Innsbruck in der Rolle der Landeshauptstadt Tirols schon die Aufgabe hat, die Verhandlungen mit den Umlandgemeinden aufzunehmen. Die Stadt Hall sollte dabei ebenso miteinbezogen werden. Die Stadt Hall hat vor
ca. 2 Jahren medial ankündigt, dass sie
keine sozialen Wohnbauprojekte mehr vorantreiben will. Dabei verstehe ich nicht,
dass die Stadt Innsbruck dies akzeptiert und
einfach mehr Wohnbauprojekte ins Leben
ruft.
Ich denke, dass wir alle im Inntal die Verantwortung für die Schaffung von Wohnraum
tragen, weil der Raum immer enger wird,
Gemeinden miteinander zusammenwachsen und Grenzen immer mehr verschwimmen. Insbesondere in den Umlandgemeinden von Städten im Inntal ist dies wichtig.
Überdies haben wir die Thematik Mobilität
zu klären. Es ist doch klar, dass niemand
von den Umlandgemeinden zu Fuß in die
GR-Sitzung 15.11.2018
Stadt Innsbruck gehen wird, um dort zu arbeiten. Es wird eher so sein, dass viele vom
Umland mit dem Auto in die Stadt Innsbruck
fahren werden und dieses Problem müsste
die Stadt Innsbruck selbst lösen. Auf das
möchte ich mich auf Dauer nicht einlassen
und dies ist überdies im Sinne des Tiroler
Raumordnungskonzeptes, in dem besonders die Vorbehaltsflächen sehr wichtig
sind.
Ebenso darin verankert sind diese Planungsverbände, die Aufgaben erfüllen sollen. Ich denke, dass die Stadt Innsbruck
diesen Aufgaben nachkommen muss. Überdies glaube ich, dass wir den Vorsitzenden
des Planungsverbandes neu wählen müssen. Ich weiß nicht, ob dies bereits geschehen ist oder ein Termin für diese Neuwahlen
feststehen.
Im Zuge dieser Wahl könnte man einen Termin vorschlagen, um endlich in die Gänge
zu kommen. Es kann nicht sein, dass sich
die Umlandgemeinden die Gewerbebetriebe
von der Stadt Innsbruck aufstellen lassen
und sich dann beklagen. Die Umlandgemeinden sind nicht daran interessiert, bezüglich des Wohnproblems mit der Stadt Innsbruck zu kooperieren.
Darum kann ich nur dazu auffordern dieses
Thema nochmals in Angriff zu nehmen und
sich nicht von den BürgermeisterInnen des
Umlandes sagen zu lassen, dass dies ausschließlich das Problem der Stadt Innsbruck
sei. Je länger es dauert, desto eher wird es
ein Problem der Umlandgemeinden.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich bedanke mich bei
GRin Mag.a Seidl für diesen Antrag und
möchte gleich beruhigen, weil diese Woche
bereits eine Vorbesprechung im Rahmen
des Planungsverbandes stattgefunden hat.
Dies war unabhängig von diesem Antrag.
Die Beschlüsse wurden, was die Personen
anbelangt, bereits gefällt. Ich hatte nicht den
Eindruck, dass die Sache weggeschoben
wird. Es waren VertreterInnen des Landes
Tirols sowie BürgermeisterInnen aus dem
Planungsverband anwesend.
Vielleicht ist die eine oder andere Meldung
durch Gemeinderatswahlkämpfen bei anderen Gemeinden zu erklären. Der Ansatz ist
sicherlich richtig und das Projekt läuft - was
dabei herauskommt, werden wir sehen. Ein
Punkt ist sicherlich Anlass zur Kritik.