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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 2018-12-14-GR-Protokoll-Budget-2.Teil.pdf

- S.6

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Oft höre ich den Satz, dass jetzt mit der Kultur einmal Schluss ist, denn in dem Bereich
würde bereits so viel investiert wurde. Jetzt
muss einmal Ruhe sein. Als Kulturreferentin
kann ich Ihnen sagen, dass das nur der Anfang war, denn jetzt muss es flott und gut
weitergehen. Die Kultur war eigentlich bis in
die Ära von Alt-Bgm. DDr. van Staa ein
Stiefkind in der städtischen Politik. Beginnend mit Alt-Bgm. DDr. van Staa, über AltBgm.in Zach und Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer - ich hoffe ich kann das fortsetzen - ist sie aus einem politischen Dornröschenschlaf erwacht.
Aktuell gab es eine Umfrage, bei der nur die
politischen Daten veröffentlicht, allerdings
auch Inhalte abgefragt wurden. Die Entwicklung als Kulturstadt nimmt bei der befragten
Bevölkerung gemeinsam mit der Bildungsund Wissenschaftsstadt den ersten Rang
ein. Anschließend sind die Bereiche Tourismus und Sport angesiedelt. Dies zeigt auch
der Besuch bei Kulturveranstaltungen. Neulich war das Konzert 200 Jahre Musikschule
im Congress Innsbruck sehr gut besucht.
Gleichzeitig fand die Opernpremiere im Tiroler Landestheater statt, die ausverkauft
war. Zudem gab es ein Konzert im Haus der
Musik im großen Saal. Die Bevölkerung in
dieser Stadt ist extrem kulturaffin, nicht nur
in der Stadt, sondern auch im Großraum.
Der Großraum Innsbruck ist ein riesiger kultureller Schmelztiegel im Sinne der Interessen bzw. Bedürfnisse der dort lebenden
Menschen. Das ist gut so. Auch die kreativen Köpfe schießen bei uns förmlich aus
dem Boden. Wir haben im letzten Jahr zahlreiche Ansuchen behandelt. Für das
nächste Jahr gibt es in der Pipeline viele
Anträge, die ich hier nennen möchte.
Auch wenn die Vorgabe für das Jahr 2018
gelautet hat, dass wir 15 % der Mittel des
Jahresvoranschlages der Landeshauptstadt
Innsbruck einsparen müssen, darf ich sagen, dass wir das bei den Kultursubventionen nicht getan haben. Ich kann jetzt schon
sagen, dass ich darum kämpfen werde, im
nächsten Jahr wieder mehr Mittel zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ich finde es
einfach schade, wenn wir das vorhandene
Potenzial zumindest teilweise brachliegen
lassen.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die
Kultur ein großer Wertschöpfungsmotor in
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2018

dieser Stadt ist. Kultur findet nicht nur in den
Köpfen und Herzen der Menschen statt,
sondern stellt auch einen Wirtschaftsfaktor
dar. Jene, die Kulturveranstaltungen in der
Stadt besuchen, geben auch viel Geld aus,
was ich den Wirtschaftstreibenden schon
einmal sagen muss. Die Gastronomiebetriebe florieren, wie auch die Innenstadtwirtschaft. Der Wertschöpfung, die die Kultur in
dieser Stadt hinterlässt, steht eigentlich eine
himmelschreiende prekäre Lage vieler
KünstlerInnen gegenüber.
Gerade im freien Kulturbereichs arbeiten
viele am Rande des Prekariats. Es ist mir
schon bewusst, dass wir als Stadt Innsbruck
keine Sozialversicherung für die KünsterlerInnen einführen können. Alleine können
wir nicht für gerechte Gehälter in der Kulturarbeit einstehen. Kultur zu machen, ist eine
Arbeit und keine Freizeitbeschäftigung. Wir
können diese Defizite alleine nicht ausgleichen, aber uns dafür einsetzen, dass eine
ideelle Wertschätzung erbracht wird. Besuchen Sie unsere Kulturveranstaltungen,
denn es wird wertgeschätzt, wenn sich Mitglieder des Gemeinderates hin und wieder
bei einer Vernissage, einem Konzert oder
bei einer Theateraufführung sehen lassen.
Es ist nicht notwendig immer die Premierenveranstaltung zu besuchen, um anschließend das Sektglas in der Hand zu halten,
sondern man kann einfach so ein Theater oder ein Konzert besuchen. So ein Besuch
wird wertgeschätzt.
Mit Kunst und Kultur ist noch lange nicht genug. Ich möchte meine Vision darlegen. Es
gibt seit Herbst eine Arbeitskonferenz mit
der Battlegroup for art. Das ist ein Zusammenschluss freier Kunst- und Kulturträger.
Dieses Treffen fand mit Mitgliedern des Kulturausschusses im Haus der Musik statt.
Daran nahmen auch auswertige ReferentInnen teil. Es wäre schon mein Ziel, einen
Kulturentwicklungsplan einzuleiten, weil wir
kulturell sehr gut aufgestellt sind. Daher
wäre es an der Zeit, das auch evaluierend
wertzuschätzen, um die Potenziale für die
nächsten Jahrzehnte auszuloten.
Eigentlich haben wir in der Kulturverwaltung
extrem wenig Ressourcen. Ich darf Ihnen einen kurzen Vergleich mit der Stadt Salzburg
liefern. In der Kulturverwaltung sind dort
17 Personen angestellt, bei uns 5 Bedienstete. In der Stadtbibliothek arbeiten dort