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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 2018-12-14-GR-Protokoll-Budget-2.Teil.pdf

- S.9

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Mein bisheriger Eindruck ist, dass die Stadt
Innsbruck ein unglaublich hohes Engagement aufweist, was Kultureinrichtungen und
Kulturschaffende betrifft. Den Eindruck hatte
ich natürlich als Nutzerin bereits schon davor. Es ist aber sehr schön, das aus erster
Hand noch einmal mitzuerleben.
Es werden sehr viele spannende Ideen und
Projekte realisiert, für die dann um Unterstützung angesucht wird. Die Tendenz ist
hier auf jeden Fall steigend. Es besteht von
Seiten der Stadt Innsbruck ein hoher finanzieller Bedarf an Unterstützung. Natürlich ist
nicht immer alles möglich, ich würde aber
die gesamte Entwicklung als sehr positiv
betrachten.
Auf einen konkreten Punkt möchte ich noch
kurz eingehen. Ich finde es als sehr richtigen und wichtigen Schritt, dass es die
mehrjährige Vergabe bei größeren Kultureinrichtungen gibt. Dieses Erfolgsmodell
gibt es schon seit ein paar Jahren. Gerade
bei kulturellen Projekten habe ich erlebt,
dass es oft so ist, dass hier Menschen mit
großem Engagement und großer Kompetenz daran arbeiten, ohne zu wissen, in welchem Ausmaß sie dafür überhaupt Unterstützung finden oder ihre Ausgaben selbst
decken können.
Sehr viele Kulturschaffende arbeiten aus
Überzeugung an diesen Projekten. Das
stellt natürlich gerade das Projektmanagement vor große Herausforderungen. Die
Planung wird sehr erschwert. Ganz viele
Kulturschaffende haben Fixkosten, da sie
MitarbeiterInnen angestellt haben. Deswegen möchte ich diesen Punkt noch einmal
hervorheben, dass ich die Möglichkeit der
Drei-Jahressubventionen für eine sehr, sehr
gute Maßnahme halte, Kulturschaffenden
entgegenzukommen und auch Planungssicherheit zu gewährleisten.
StRin Mag.a Mayr: Mir hat das sehr gut gefallen, dass gerade gesagt wurde, dass Kultur gegen vereinfachendes Denken und
Spaltungstendenzen in der Gesellschaft immunisiert. Das gilt ganz besonders auch für
die Bildung. In der Mag.-Abt. V, Stadtbibliothek, kommen Kultur und Bildung zusammen. GRin Heisz hat gestern in ihrer Rede
gesagt, dass das unser Auftrag ist.
Warum kann Kultur und Bildung den Zusammenhalt der Gesellschaft so stark för-

GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2018

dern? Einerseits ist es das kritische Denken, die Selbstreflexion und die Reflexion
auf Prozesse in der Gesellschaft. Dies wird
durch Bildung vermittelt. Man lernt im Idealfall nicht Gedanken, sondern man lernt denken.
Weiters wird im Kultur- und Bildungsbereich
die Empathie gefördert, man lernt sich
selbst kennen und lernt das Miteinander in
der Schule oder in den Kinderbildungseinrichtungen davor. Man kann sich auf das
Gegenüber einstellen und übt Empathie ein.
Man lernt für das ganze Leben.
Ich darf sinngemäß Richard Dr. David
Precht zitieren: "Wenn wir in die Zukunft unserer Gesellschaft investieren wollen, wenn
wir Bildung als Kernthema sehen und wenn
es um die Arbeiterberufe der Zukunft geht,
dann ist ganz klar, dass die Berufe, bei denen Empathie erforderlich ist, z. B. der Bildungsbereich, soziale Berufsfelder, kulturelle Berufsfelder, am stärksten geschult
werden müssen."
Ich glaube, dass das im Bildungs- und im
Kulturbereich möglich ist. Nur wenn wir eine
funktionierende Bildung in der Stadt Innsbruck haben, sind wir auch als Wirtschaftsstandort stark. Einerseits, weil wir die Kinder
und Jugendlichen für den Arbeitsmarkt der
Zukunft ausbilden, andererseits ist das ein
sehr wichtiger Faktor für die Wirtschaft in
der Stadt Innsbruck.
StRin Mag.a Schwarzl hat ebenso ausgeführt, warum das so ist. Wir sind eine Bildungshauptstadt. Für die Stadt Innsbruck ist
es sehr entscheidend, dass der Kultur- und
Bildungsbereich gut aufgestellt ist. Der
Wohlstand in unserer Stadt beruht darauf
und es ermöglicht uns, dass wir in den Bildungsbereich weiter investieren.
Es war von vornherein klar, dass wir bei der
Bildung nicht sparen wollen. Andererseits
hat es aber geheißen, dass wir alle sparen
müssen. Für meine Ressorts ergibt sich folgende Situation: Ich habe überall direkt mit
Menschen zu tun, weniger mit Bauprojekten
oder Straßenbau usw. Einsparungen wären
bei Sportvereinen und bei der Bildung am
ehesten möglich. Also genau bei den Subventionen, die entscheidend dafür sind,