Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-06-25-GR-Protokoll_kl.pdf
- S.60
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Deswegen hoffe ich, dass wir im Gemeinderat eine Mehrheit für die Subventionierung
dieses Projektes finden werden. Dass wir
die Dreigroschenoper in einer derart kurzen
Zeit organisieren konnten, war die letzte
Großtat von Amtsleiterin Mayr, Mag.-Abt. V,
Kultur, die demnächst in den Ruhestand
geht. Mit ihrer Expertise hat sie dem Verein,
der sich zur Verwirklichung des Projektes
ad hoc gründete, weit über ihre Verpflichtungen hinaus geholfen.
Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie Amtsvorständin Mayr ihre Aufgabe in der Mag.Abt. V, Kultur, verstanden hat. Sie hat stets
mit großer Leidenschaft und hoher Expertise für die Kulturschaffenden in der Stadt
Innsbruck gearbeitet. Dafür möchte ich ihr
auch in diesem Gremium meinen Dank aussprechen! (Beifall von allen Seiten)
StRin Dengg: Dem Dank für Amtsvorständin
Mayr kann ich mich anschließen, doch ich
sehe einige Problem bei diesem Projekt.
Erst am vergangenen Donnerstag erfuhren
wir, dass "Die Dreigroschenoper" umgesetzt
werden soll. Als wir in den Kulturausschuss
gingen, waren wir im Glauben, es braucht
Subventionen in Höhe von € 40.000,-- von
Seiten der Stadt Innsbruck.
Im Kulturausschuss wurden wir eines Besseren belehrt. Das Projekt kostet uns
€ 20.000,-- mehr als gedacht. Vorhin konnten wir erleben, wie hoch die Wellen im Gemeinderat schlagen, wenn es um
€ 15.000,-- für ein Autokino geht.
Mir steht nicht zu, diese 30 beteiligten
Künstler zu bewerten und sie machen ihre
Arbeit sicher gut, aber ich habe andere Einwände bezüglich dieses Projektes. Der
Standort stellt ein großes Problem dar, aber
nicht, weil mir Schloss Mentlberg nicht gefällt, sondern weil es schlecht zu erreichen
ist. Auch wenn die GRÜNEN gerne hätten,
dass die Besucher auf ihre PKW verzichten,
werden die Menschen dennoch mit ihren
Autos kommen. Wo sollen diese Fahrzeuge
parken?
Es gab einige Vorschläge, doch die Parkflächen befinden sich nicht in unmittelbarer
Nähe des Schlosses. Ich glaube nicht, dass
die Besucher den bei Regen matschigen
Weg zu Fuß hinaufgehen werden, aber ich
lasse mich gerne eines Besseren belehren.
GR-Sitzung 25.06.2020
Für eine ad hoc Idee ist mir das Projekt in
Zeiten wie diesen zu kostspielig. Das hat
nichts mit der Dreigroschenoper per se zu
tun. Die Künstler haben sich um € 20.000,-verkalkuliert. Ich hätte mir erwartet, dass
uns während der Entscheidungsfindung mitgeteilt worden wäre, dass Amtsvorständin Mayr Möglichkeiten für die Finanzierung
gefunden hat. Das Land Tirol zahlt nun
€ 80.000,-- statt € 60.000,-- und die Stadt
Innsbruck zahlt anstatt € 40.000,-- nun
€ 60.000,--. In Zeiten wie diesen können wir
uns solche Projekte wünschen, aber nicht
leisten.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
GR Mayer: Ich gehe oft den Weg vom Tierheim Mentlberg zum Schloss Mentlberg hinauf. Selbst wenn es regnet, ist dieser Weg
gut begehbar. Meines Wissens nach gibt es
die Zusage von den Verantwortlichen vom
Schloss Mentlberg, hinter dem Schloss
80 Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Die
Parkplatzsituation wird kein großes Problem
darstellen.
Ich glaube, dass dieses Projekt die einzige
Großveranstaltung auf kultureller Ebene in
der Stadt Innsbruck während der
Coronakrise sein wird. Es kann natürlich viel
geschehen. Es könnte regnen oder zu einer
zweiten Infektionswelle kommen - daran
glaube ich nicht. Ich kenne die Organisatorin und ich gehe davon aus, dass es eine
ausgezeichnete und qualitativ hochwertige
Veranstaltung wird.
Es gibt noch einige kleine Probleme bei der
Planung, allerdings sind diese lösbar. Ich
hoffe, dass der Antrag eine Mehrheit findet,
denn es steckt sehr viel Herzblut in diesem
Projekt. Es geht nicht nur um die Veranstaltung selbst, sondern auch um all die MitarbeiterInnen, die sich bereits wirklich in einer
Notlage befinden. Das betrifft nicht nur die
30 KünstlerInnen, sondern eben auch all die
Beteiligten hinter den Kulissen.
Momentan finden sowieso keine Veranstaltungen in der Stadt Innsbruck statt, deshalb
ist es wichtig, dass es solche Programme
geben darf. Ich appelliere an alle, dieser
Vorführung beizuwohnen, außerdem suchen die OrganisatorInnen immer noch
SponsorInnen für "Die Dreigroschenoper".