Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 2020-11-19-GR-Protokoll.pdf
- S.45
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und Stubaitalbahn GmbH (IVB) aufgehängt
werden, um auf die Waldstraßenbahn hinzuweisen.
GR Mayer: Das mit diesem Baum hat mich
nun etwas verwirrt.
Zu Punkt 25.
MagIbk/34349/TB-SV-FRV/1
Masterplan Radverkehr 2030, Projektgenehmigung
GR Mayer: Auch ich möchte mich bei den
Rad- und FußwegkoordinatorInnen und allen MitarbeiterInnen bedanken. Wir werden
diesem Antrag zustimmen, wobei ich sagen
muss, wenn wir heute diese € 37 Mio. beschließen würden, würden wir nicht zustimmen. Ich denke hier an die Kostensteigerungen der Vergangenheit.
Der Masterplan Radverkehr 2030 ist eine
Richtschnur, die ich gut finde. Auch wir fordern schon lange, dass ausgebaut wird und
es dadurch mehr RadfahrerInnen gibt. Allerdings möchte ich der Ressortverantwortlichen sagen, dass es schon wetterabhängig
ist, denn bei Regen fahren nicht so viele mit
dem Rad und es ist wenig los, vor allem am
Südring. Das wird sich auch nicht so schnell
ändern. Grundsätzlich finde ich das Konzept
gut und wir werden mit etwas Bauch- und
Kopfweh zustimmen.
Wichtig ist mir allerdings, dass etwas mehr
Augenmerk auf das Thema Sicherheit gelegt wird. Ich beobachte immer wieder, dass
RadfahrerInnen bei Rot über die Ampel fahren, mit Kopfhörern unterwegs sind und abbiegen, ohne ein Handzeichen zu geben.
Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen. Auch die Bewusstseinsbildung
soll nicht nur dahin gehen, mehr mit dem
Rad zu fahren, sondern auch sich so zu verhalten, wie das andere VerkehrsteilnehmerInnen tun. Dann wird das auch funktionieren.
Ich freue mich auf die vielen künftigen einzelnen Projekte und Debatten.
GRin Bex, BSc: Der Masterplan Radverkehr
ist ein essentieller und wesentlicher Teil der
Innsbrucker Verkehrsgeschichte. Im Rahmen der Olympischen Winterspiele 1976
gab es Bemühungen, die Stadt Innsbruck
autofreundlich und autogerecht zu gestalten. Ich möchte das jetzt gar nicht bewerten,
GR-Sitzung 19.11.2020
aber heute nach 45 Jahren ist ein Meilenstein für eine fahrradfreundliche, fahrradgerechte Zukunft da und für ein rücksichtsvolles Miteinander der unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen.
Da auch das Thema des öffentlichen Haushalts genannt wurde, möchte ich kurz darüber sprechen. Es gibt viele Studien von
ForscherInnen aus dem Bereich des städtischen Verkehrs, die andere Zahlen nennen.
Natürlich müssen wir umverteilen. Hier
möchte ich gerne etwas zitieren, allerdings
wieder mit dem Hinweis, dass es nicht um
die Verbannung des Autos aus dem städtischen System geht:
"Diese volkswirtschaftlichen Kosten für Gesundheit und Umweltschäden werden vor
allem vom motorisierten Individualverkehr
durch Abgase, Lärm und Unfälle verursacht.
Andere Nebenkosten autozentrischer, urbaner Mobilität sind der Verlust von natürlichen Außenflächen, Platzmangel, Staukosten und die Kosten für Infrastruktur."
Das ist eine Zusammenfassung des österreichischen Verkehrsclubs aus dem
Jahr 2017 zu den Studien, die bis zu
€ 500 Mrd. externe Kosten des Autoverkehrs auf EU-Ebene aufzeigen. Genau darum geht es. Wir als EntscheidungsträgerInnen sind gefragt, umzuverteilen.
Der Masterplan Radverkehr 2030 ist für
mich somit ein wesentliches Element, unsere Stadt sicherer, lebenswerter und familienfreundlicher zu machen. Die Lebensqualität des Einzelnen wird wieder hervorgehoben. Wichtig wäre für mich auch, die Sichtweise der UnternehmerInnen mehr einzubinden, denn das birgt große Chancen. Es
gibt dazu eine Studie aus den Niederlanden, in Österreich habe ich dazu nichts gefunden, die besagt, dass ArbeitnehmerInnen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, sich
im Jahr einen Krankenhaustag ersparen.
Auf Österreich umgerechnet sind das bis zu
zweistellige Millionenbeträge. Gerade in der
Stadt Innsbruck gibt es viele UnternehmerInnen…
…ich sehe, dass Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc skeptisch ist. Man könnte ja
die Wirtschaftskammer (WKO) fragen, ob es
dazu auch Zahlen aus Tirol gibt. Ich wäre
gerne bereit, auch hier in Studien zu gehen,
da ich sicher bin, dass es sehr viele positive