Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2020

/ Ausgabe: 2020-12-10-GR-Protokoll.pdf

- S.46

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Abgesehen von FahrradpendlerInnen aus
Völs und Umgebung sind auch die InnsbruckerInnen große NutznießerInnen dieser
Fahrradstraße. Gerade in der Coronazeit
nutzen viele das Rad, um sicher, umweltfreundlich und bequem zum Naherholungsgebiet der Kranebitter Innauen zu gelangen.
Unabhängig von Corona ist diese Strecke
eine äußerst beliebte Route bei HobbysportlerInnen, unter anderem von jenen, die mit
dem Rad zum Universitäts-Sportinstitut Innsbruck (USI) fahren. Auch für die AnrainerInnen der Dr.-Stumpf-Straße sollte die
Fahrradstraße aufgrund der verminderten
Lärmbelastung und des sicheren Fahrverhältnisses einen positiven Effekt haben und
gegebenen falls auch sie für das Radfahren
animieren.
Aus den von uns genannten Gründen plädieren wir für die Beibehaltung dieser wichtigen Fahrradstraße für die BürgerInnen von
Innsbruck. Abgesehen davon wäre dies ein
erstes deutliches Signal, das der vor kurzem beschlossene Masterplan Radverkehr 2030 der Stadt Innsbruck kein theoretisches Strategiepapier bleibt, sondern gelebte Wirklichkeit ist.
In Zuversicht auf eine positive Abstimmung
im Gemeinderat verbleiben wir mit freundlichen Grüßen, radlobby Tirol, TKI - Tiroler
Kulturinitiativen, extinction rebellion Tirol,
Lara Lastenrad Kooperation Innsbruck, Critical Mass Innsbruck, Kollektiv Zukunftsschmiede und INUI - Initiative Nachhaltige
Universität Innsbruck (UNI)."
Ich möchte nun die Gelegenheit nutzen und
auf einige Argumente eingehen, die mir
auch schon im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität gesagt wurden. Ich war
sehr überrascht, dass wir keine breite Zustimmung gefunden haben.
Die ÖVP sagte bereits im Ausschuss, eine
Fahrradstraße ist negativ für die Unternehmen vor Ort. Auch die Wirtschaftskammer
(WKO) hat sich in der Stellungnahme zu
meiner großen Überraschung dagegen ausgesprochen. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass eine Fahrradstraße ein positiver
Effekt sein kann! In diesem Zusammenhang
habe ich nach der Sitzung des Ausschusses
mit den UnternehmerInnen vor Ort Kontakt
aufgenommen. Anscheinend war ich die
Einzige, die das getan hat.
GR-Sitzung 10.12.2020

Das hat mich auch überrascht, denn ich
habe gedacht, dass die ÖVP auch den Kontakt mit den UnternehmerInnen gesucht hat
und deshalb zu ihrer Meinung gekommen
ist. Jedenfalls habe ich mit den Menschen
dort gesprochen. Ach wie überraschend! Es
werden auch positive Wahrnehmungen mit
der Fahrradstraße verbunden und man
würde sich auch dafür aussprechen.
Zum Beispiel würde es eine höhere Kundenfrequenz geben. Menschen, die zum
Universitäts-Sportinstitut Innsbruck (USI)
hinausfahren und einige Wochen später
vielleicht einen Blumenstrauß für die Großmutter kaufen wollen, erinnern sich, dass
dort ein Blumengeschäft ist, zu dem sie hinfahren könnten! (Unruhe im Saal)
Genau so ist es! Es geht nicht um das Ausspielen von verschiedenen Standpunkten,
sondern darum, Chancen für eine lokale
Wirtschaft, die wir momentan benötigen, zu
sehen. (Beifall)
Es ist wichtig, diese Sichtweise ernsthaft zu
berücksichtigen und in diese Richtung das
Stimmverhalten zu überdenken. Ich möchte
mich auch an die SPÖ wenden:
Man muss der Fahrradstraße erst einmal
eine Chance geben. Aufgrund Eurer Öffentlichkeitsarbeit sind AnrainerInnen zögerlich!
In einem Video der SPÖ, das heute noch
online zu finden ist, wird gesagt, dass das
Autofahren auf der Fahrradstraße verboten
wäre. Das ist eine Falschinformation, die Ihr
noch immer verbreitet! Ihr seid Teil des
Problems, dass Menschen vor Ort vielleicht
gegen diese Fahrradstraße sind.
Gerade in einer Stadt wie Innsbruck, in der
viele junge Familien leben… Ein Kind, das
in einer Fahrradstraße aufwächst, wird von
einem völlig anderen, rücksichtsvollen Verhalten geprägt werden, als ein Kind, dass in
einer Straße mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h aufwächst!
StRin Mag.a Mayr, Du als Stadträtin, die für
das Ressort Bildung zuständig ist, müsstest
es doch besser als jede/jeder andere sehen!
Es werden auch oft FußgängerInnen gegen
Fahrradfahrende ausgespielt. Im angrenzenden Bereich gibt es zu wenig Platz. Das
geht auf Kosten der FußgängerInnen! Ich
hoffe, dass wir heute eine breite Mehrheit
für ein Zeichen eines rücksichtsvollen und