Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-03-18-GR-Protokoll.pdf
- S.12
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wie wir bereits gehört haben, anders aus.
Hier gilt die Sprengelzugehörigkeit. Das
heißt, die SchülerInnen werden dort eingeschult, wo sie wohnen.
Meiner Ansicht nach ist dieses System notwendig und auch nicht das Schlechteste.
Ich bin der Meinung, dass in einer Stadt wie
Innsbruck die Sprengelzuteilung einfach unumgänglich ist, weil sonst die große Gefahr
besteht, dass einzelne Volksschulen überrannt werden. Das kann sein, weil es dort
besonders tolle Klassenlehrpersonen gibt,
das Schulsportangebot toll oder der Standort optimal ist. In dem Fall tue ich mich ein
wenig schwer.
Auch würde für mich die Aufhebung des
Sprengelsystems nicht zielführend sein,
sondern sie würde viel mehr zu einem destruktiven Wettbewerb führen. Es ist nicht
sinnvoll, wenn man so einen Prozess unter
den Volksschulen der Stadt Innsbruck entfacht. Vielmehr sollte darauf geachtet, dass
manche Maßnahmen gemeinsam umgesetzt werden.
Für viele Eltern ist es zudem ganz wichtig
und wertvoll, dass ihr Kind im Stadtteil verwurzelt bleibt. Wir haben schon gehört,
dass viele Kinder gemeinsam die Kinderkrippe besuchen, anschließend im Kindergarten schon erste Freundschaften geknüpft
werden. Es ist dann eigentlich schön, wenn
in der Sprengelvolksschule diese Kontakte
so weitergelebt werden können. Im Idealfall
können die Kinder sogar die gleiche Klasse
besuchen.
Natürlich ist für die Stadt Innsbruck eine gewisse Planbarkeit auf Grund der Einteilung
der Räumlichkeiten und der Berücksichtigung beim Personal dringend notwendig.
Die Wohnortnähe bringt einen großen Vorteil, wobei ich weiß, dass dieser Punkt für
sehr viele Diskussionen sorgt, da manche
Eltern dies ein wenig anders sehen.
Vielen Eltern ist die Nähe der Betreuung
zum Arbeitsplatz wichtig, denn es ist für sie
leichter, alles zu vereinbaren. Allerdings ist
außerhalb des schulischen Unterrichts
meistens noch ein Kinderbetreuungsplatz
vonnöten. Auf diese Tatsache wird im gültigen Schulorganisationsgesetz sehr wohl
Rücksicht genommen. Die schulische Tagesbetreuung ist vorhanden. Auch das Angebot an Deutschförderklassen und Förderkursen ist gegeben.
GR-Sitzung 18.03.2021
Das Problem dabei ist allerdings, dass viele
Eltern von diesen Möglichkeiten nichts wissen oder einfach zu wenig informiert sind.
Ich würde daher dringend an die Verantwortlichen der Stadt Innsbruck appellieren,
dass den Eltern mehr Informationen zukommen und auch die Kommunikation mit diesen aktiv gesucht wird.
Eine Sorge vieler Eltern ist, dass durch die
Sprengelzugehörigkeit keine sinnvolle
Durchmischung gegeben sein kann. Es ist
häufig der Fall, wie GRin Mag.a Klingler-Newesely schon ausgeführt hat, dass es in
Klassen Kinder gibt, die nur Deutsch als
Muttersprache haben und andere, die fast
gar keine Kenntnisse der deutschen Sprache aufweisen.
Für mich muss an vorderster Stelle stehen,
dass alle SchülerInnen die gleichen Chancen haben, um anschließend eine weiterführende Schule besuchen zu können. Genau an diesem Punkt muss man ansetzen.
Die Wahlfreiheit beim Besuch der Volksschule wird dieses Thema so gut wie gar
nicht beeinflussen. Eine Schule wird weniger besucht und die andere viel mehr. Zudem bin ich der Meinung, dass wir auf der
Homepage der Stadt Innsbruck den Volksschulen als Elementarbildung mehr Platz
einräumen sollten.
Es gibt eine wunderbare Broschüre, in der
alle Volksschulen aufgelistet sind. Super
würde ich es finden, wenn man auf die
Schwerpunkte der einzelnen Schulen eingehen könnte. Die Volksschulen mit ihren Lehrenden leisten mit ihren Konzepten Großartiges.
Ein weiterer Punkt ist, dass viele Schulgebäude einer dringenden Sanierung bedürfen. Manchmal stellt sich mir schon die
Frage, für welche Dinge wir hier im Gemeinderat Geld ausgeben? Für mich ist es auch
wichtig, dass wir in die Zukunft unserer Kinder investieren, denn diese sind unsere Zukunft.
Ich habe schon erwähnt, dass es nicht zielführend ist, einen Wettbewerb unter den
Volksschulen anzufachen. Genau so etwas
wird aber passieren, wenn wir die Sprengelzugehörigkeit abschaffen. Uns allen ist gemeinsam, dass uns das Kindeswohl mit Sicherheit am wichtigsten ist. Darum ist eine
Diskussion darüber notwendig, wie man die