Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-04-22-GR-Protokoll.pdf
- S.86
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- 348 -
Ich unterstütze die Idee, nur einen Park zu
errichten, nicht, vor allem mit dem Hintergrund, dass es abzuwarten gilt, wie sich der
Pechepark entwickeln wird. Es wäre nicht
sinnvoll, im Umkreis von 500 m einen weiteren großen Park zu errichten.
Verhandlungen mit der TIWAG sind definitiv
begrüßenswert, aber ob es nur ein Park
werden sollte, wage ich zu bezweifeln. Der
Stadtteil hat auf dieser Fläche ein großes
Entwicklungspotential. Vielleicht könnte
man dort wirklich eine gemischt genutzte
Fläche erhalten. NEOS werden dem Antrag
zustimmen, damit die Verhandlungen mit
der TIWAG ernsthaft geführt werden und
um zu zeigen, dass die Stadt Innsbruck hier
ein Zeichen für eine bessere Entwicklung
setzen will.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Wir haben durchaus unterschiedlichste Haltungen zu diesem Thema, aber
das Wichtigste hat GR Mag. Fritz bereits
gesagt. Die Voraussetzungen im Örtlichen
Raumordnungskonzept (ÖROKO) sind völlig anders als die Zielsetzung.
Es gilt zu erwähnen, dass wir in Wilten weitere Projekte haben, die noch in der Umsetzung sind. Die Projekte am Kaiserschützenplatz und am Pechepark sind momentan in
der Umsetzung. Hier findet eine Stadtentwicklung statt. Wir sollten die Projekte
Schritt für Schritt umsetzen und nicht auf
populistische Weise ein weiteres einfach so
in den Raum zu werfen, obwohl es andere
raumordnungstechnische Zielvereinbarungen gibt.
Auch einem Parkhaus kann ich nur wenig
abgewinnen, aber wie auch immer das
Grundstück eines Tages genutzt wird, sollte
man sich überlegen, ob eine Tiefgarage errichtet werden kann. In Wilten benötigen wir
definitiv eine Tiefgarage!
GR Mag. Fritz: Tiefgaragen und Parks vertragen sich in der Regel nicht gut, weil die
Bäume entweder keinen Wurzelraum haben, oder die Wurzelräume mitten in der betonierten Garage sind, die wiederrum Stellplätze wegnehmen. (Beifall)
(Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc:
In der Stadt Innsbruck lernen wir sogar, wie
man Bäume auf begrünten Dächern setzen
kann.)
GR-Sitzung 22.04.2021
Ökonomisch betrachtet, ist eine Tiefgarage
unter einem Park dennoch nicht so gut. Das
war aber nur eine Bemerkung am Rande.
Ich wollte GR Onay antworten, damit hier
kein Missverständnis entsteht. Ich habe
nicht gegen den Antrag gesprochen und ich
werde ihm zustimmen. Ich möchte nur nicht,
dass wir unrealistische Zielvorstellungen haben, bei denen wir hinterher als VerliererInnen dastehen.
Wir müssen die Zielsetzung im ÖROKO beachten und eine gut durchmischte Nutzung
in diesem besonderen Entwicklungsgebiet
anstreben. Das muss der Inhalt der Verhandlungen mit der TIWAG sein.
Wenn wir der Landesgesellschaft einfach
sagen würden, vergesst es, wir errichten
hier einen Park, werden sie sich weigern.
Wenn wir mit ihnen vernünftige Verhandlungen über eine dem Gemeinwohl dienende
Nutzung dieses Gebietes führen, kann man
die TIWAG bestimmt von ihrer sozialen Verpflichtung überzeugen. Das ist besser, als
frontal in die Verhandlung zu gehen.
Ich stimme diesem Antrag zu! Ich bin dafür,
harte Verhandlungen mit dem Land Tirol
und der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) zu
führen, aber bitte verhaltet Euch gegenüber
den WählerInnen nicht so, als würde bald
ein großer Park und sonst nichts dort entstehen. Dieses Ziel werden wir sicherlich
nicht erreichen. (Beifall)
GR Mag. Plach: Grundsätzlich unterstütze
ich diesen Antrag absolut. Es ist ein sehr
spannender Ansatz. Ich teile die Einschätzungen meiner VorrednerInnen dahingehend, dass es ein gewisses Verhandlungsgeschick gegenüber der TIWAG braucht.
Wir müssen uns anschauen, was dort überhaupt umsetzbar ist.
Ich möchte Euch noch einen Punkt in Erinnerung rufen, der verdeutlicht, weshalb es
so wichtig ist, dass wir als Gemeinderat der
Landeshauptstadt Innsbruck hier ein Zeichen setzen. Wenn davon gesprochen wird,
dass die TIWAG die Grundstücksfläche mit
€ 2.000,-- pro m2 bewertet, dann erinnert
mich das an eine Grundstücksspekulation,
wie sie von vielen in der Stadt negativ wahrgenommen wird. Wenn dieses Verhalten
von einer landeseigenen Gesellschaft vorgelebt wird, ist das ein großes Problem.