Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2021

/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Protokoll.pdf

- S.110

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- 474 -

Kompromiss in die Innsbrucker Soziale
Dienste GmbH (ISD) und an Jugendzentren
ausgelagert. Dort kann unabhängige Jugendarbeit passieren.
Wir haben im z6 PartnerInnen, die schon
jahrzehntelang aufsuchende Jugendarbeit
leisten. Sie bauten auf, sammelten Erfahrung, machen ihre Arbeit wunderbar und
verdienen sich die Wertschätzung der Politik. Gerade jetzt in Pandemiezeiten leisten
sie großartige Arbeit. Ich komme vom Jugendzentrum z6 und war selbst Klient im
Streetwork. Das ist eine tolle Einrichtung,
die sich über Jahrzehnte entwickelt hat.
Anstatt Danke für großartige Arbeit zu sagen, werden Planstellen geschaffen. Wie
gut hat es funktioniert, die Jugendbeteiligung als Planstelle in die Stadt Innsbruck zu
holen? Wo ist die Jugendbeteiligung? Wo
war sie davor und wo ist sie jetzt?
Von GR Kaufmann hieß es, dass das Kinderbüro Graz österreichweit expandiert, weil
es gute Arbeit leistet, und wir stimmten der
Zusammenarbeit zu. (Unruhe im Saal)
Bgm. Willi: Ich bitte darum, keine Zwischenrufe zu machen, GR Onay ist am
Wort. Weiters bitte ich, langsam zum Ende
zu kommen, da wir noch eine lange Tagesordnung haben.
GR Onay: Weiters gibt es neben der Theorie und der Praxis noch die FI-Realität.
Diese besteht daraus, die Macht wieder an
sich zu reißen, um die aufsuchende Jugendarbeit kontrollieren zu können. Lieber
GR Wallasch, gerade in der Drogenberatung kann es um Leben und Tod gehen. Im
letzten Jahr gab es in der Stadt Innsbruck
das jüngste Drogentodesopfer von Österreich. Es handelt sich dabei um eine Innsbruckerin, die in Telfs starb.
Anstatt die aufsuchende Jugendarbeit zu
verbessern und den Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, den Rücken zu stärken, werden sechs Planstellen in der Stadt
Innsbruck geschaffen. Aufgrund meiner Erfahrung in der Jugendarbeit und der Erfahrung meiner KollegInnen, die heute noch
dort arbeiten, können wir nur davon abraten.
Ich bitte deshalb darum, sich die Stellungnahme des z6 nocheinmal objektiv durchzulesen - auch die FPÖ. Es geht um unsere
Kinder und unsere Jugendlichen. Haltet die
GR-Sitzung 27.05.2021

Parteipolitik gerade vom Bereich der Drogen- und aufsuchenden Jugendarbeit fern.
Diese hat unabhängig und selbstbewusst zu
funktionieren. Es geht hier nicht um ein Service der Stadt Innsbruck. Es geht um das
Vertrauen, dass unsere PartnerInnen
selbstbewusst an die Jugendlichen herantreten können und mit ihnen Vertrauensarbeit machen können.
Bitte nehmt als Stadt Innsbruck davon die
Finger und schafft keine Planstellen in Innsbruck. Damit schaden wir uns. Was davor
bereits im Verkehrsbereich erwähnt wurde,
ist hier im Jugendbereich geplant. Das kann
es nicht sein! Ich bin schockiert, dass FI
nach so vielen Jahren Jugendarbeit aus den
eigenen Fehlern nicht gelernt hat.
Bgm. Willi: Bevor ich in der RednerInnenliste fortfahre, möchte ich bekanntgeben,
dass ich die zwei Anträge geprüft habe.
Beide Anträge sind Prüfanträge. Es geht in
beiden Fällen um mehr Streetwork, nur der
Zugang ist unterschiedlich.
Der Antrag von GR Wallasch will eigene
Planstellen, der von GRin Dipl. Soz.Wiss.in Arslan will das Ziel durch eine Erhöhung der Subventionen für die Einrichtungen, die Streetwork anbieten, erreichen. Daher ist dieser für mich ein Abänderungsantrag. Ich werde ihn auch als solchen behandeln.
GR Mag. Fritz: Ich werde dem Antrag auch
in Form einer Zuweisung an den Stadtsenat
nicht zustimmen bzw. kann ich nicht zustimmen. Ich halte das für ein schweres Missverständnis über Aufgaben der Sozialarbeit,
insbesondere der aufsuchenden Sozialarbeit. Aus meiner Sicht wäre das äußerst
kontraproduktiv.
Ich kann mit dem, was GR Onay schon
sagte, viel anfangen und bin in sehr vielen
Punkten seiner Meinung. Schon als der Antrag gestellt wurde, kam von den StreetworkerInnen des z6 eine Reaktion. Ich weiß
nicht, ob das alle GemeinderätInnen bekamen oder nur manche. Jedenfalls haben
sich diese sehr ausdrücklich für die aufsuchende Sozialarbeit und für ihre Unabhängigkeit ausgesprochen. Das heißt, für ihre
Anstellung bei einem privaten, aber mit öffentlichen Geldern subventionierten Verein.
Dies aus folgenden Gründen: Sozialarbeit
muss parteiisch sein. Parteiisch auf Seiten