Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-05-27-GR-Protokoll.pdf
- S.113
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Wir brachten im Dezember 2020 einen Antrag aus dem Jahr 2018 im Gemeinderat
ein. Vermutlich wartet dieser auf seine Beerdigung! Da geht es genau um diese Dinge
und um die Primärprävention. Warum soll
das z6 nicht gut mit städtischen MitarbeiterInnen im Sozialbereich zusammenarbeiten
können? Warum stellt Ihr das eigentlich in
Frage? Können unsere Leute nicht im Interesse und in der Anonymität mit den Jugendlichen arbeiten?
Im Antrag steht, dass es eine bessere Zusammenarbeit geben soll. Natürlich hat das
Ganze auch einen ordnungspolitischen, sicherheitspolitischen und gesundheitspolitischen Charakter. Wenn Informationen absichtlich nicht an uns herangetragen werden, können wir nicht reagieren. Wir wollen
den jungen Menschen helfen, lieber
GR Onay.
Auch ich habe einen 15-jährigen Sohn und
ich will nicht, dass er in eine Abhängigkeit
rutscht. Für mich ist es durchaus möglich,
dass städtische MitarbeiterInnen, wenn sie
ordentlich organisiert sind, Präventionsarbeit leisten können. In anderen europäischen Städten wird das schon jahrzehntelang praktiziert.
Bei uns gibt es als einzige Institution für die
aufsuchende Jugendarbeit das z6. Lieber
GR Mag. Fritz, auf das Schreiben gehe ich
gar nicht ein. Darin steht schon, dass die
aufsuchende Jugendarbeit der Seismograph ist, der das Ganze erkennt. Toll,
wenn wir das alles erkennen, hätte ich ganz
gerne eine Information, damit wir als Gesamtgesellschaft und als verantwortliche
PolitikerInnen auch etwas unternehmen
können.
In erster Linie geht es mir darum, dass wir
heute Entwicklungen, die gefährlich sind,
rechtzeitig erkennen und auch als verantwortungsvolle PolitikerInnen für und im Interesse der Kinder und Jugendlichen handeln.
Ich spreche hier von Kindern. Wenn jemand
mit 13 Jahren schon so süchtig ist, dass sie
oder er daran stirbt, wird sie/er wahrscheinlich schon als Kind süchtig geworden sein.
Das sollte man nicht zulassen.
Bitte seht das einfach als Zusammenarbeit
zwischen bestehenden Institutionen und
städtischen MitarbeiterInnen. So steht es
auch in meinem Antrag.
GR-Sitzung 27.05.2021
Es gab noch viel mehr solcher Vorfälle, auf
die ich gar nicht eingehen will. Nach dem
letzten Zeitungsartikel wissen wir, dass die
Stadt Innsbruck weiterhin ein österreichischer Hotspot für Drogen ist. Das ergab die
Wasseranalyse. Auch in Europa liegen wir
im Mittelfeld. Es ist für mich erschreckend,
was ich da höre. Im Jahr 2015 gab es achtmal mehr THC-ErstkonsumentInnen in der
Stadt Innsbruck als in der Bundeshauptstadt
Wien. Allerdings nicht im Verhältnis zur EinwohnerInnenzahl, sondern in absoluten
Zahlen gemäß offizieller Statistiken.
Seht also das Ganze nicht als eine Sache
von den "Bösen von FI". Ich will den Kindern und Jugendlichen helfen und dass die
aufsuchende Sozialarbeit auch für jene Gültigkeit hat, die noch nicht süchtig sind. Das
ist mein Bestreben. (Beifall)
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Es ist sichtund hörbar, dass alle dasselbe Ziel verfolgen. Alle wollen den Jugendlichen helfen.
Natürlich gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie das funktionieren kann, gerade
in diesem Bereich. Wir NEOS sind vom wissenschaftlichen Konzept überzeugt, nach
dem die aufsuchende Sozialarbeit im z6
aufgebaut ist. Es gibt Rückmeldungen dieser Arbeit, und dazu gibt es die Kinder- und
Jugendhilfe. Es gibt Gefährdungsmeldungen, die sehr wohl gemacht werden.
Sehr Vieles wurde schon gesagt. Ich
möchte für unsere Fraktion anmelden, dass
wir den Abänderungsantrag unterstützen
werden.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Mit meinem
Abänderungsantrag wollte ich auf gar keinen Fall bewirken, dass städtische SozialarbeiterInnen schlechter dargestellt werden
als MitarbeiterInnen aus NGO´s. Das ist mir
sehr wichtig. Wir haben sehr tolle städtische
MitarbeiterInnen, die extrem gute und wichtige Arbeit leisten. Etwas zu vermischen war
nie Intention meines Abänderungsantrages.
In der Stadt Innsbruck und natürlich in anderen Städten leben leider Menschen, deren Leben von Drogen kontrolliert wird. Es
wird nichts bringen, wenn wir das negieren
und herunterspielen. Wir brauchen die beratende, aufsuchende und mobile Sozialarbeit, weil nicht alle Menschen zu Einrichtungen kommen.