Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-06-24-GR-Protokoll.pdf
- S.85
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eines Hauptfaches gegeben ist - denn es ist
eine Sprache.
Daher ist mir wichtig, dass wir von GebärdensprachdolmetscherInnen sprechen. Es
ist seit dem Jahr 2005 eine anerkannte
Sprache. Seither ist sehr viel passiert, auch
dank des Gehörlosenverbandes Tirol. Es
gibt am Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken GmbH
(AZW) ein Bachelorstudium, aber es ist
noch ein weiter Weg in Richtung Inklusion,
also bis tatsächlich ein Sprachfach an den
Schulen angeboten werden kann.
Der Resolutionsantrag richtet sich an Bund
und Land. Auch aus dem Nationalrat gibt es
positive Nachrichten. Dort hat es sogar ein
überfraktionelles Ja für die Einrichtung gegeben. Bis zu einem Erlass wird es aber
noch dauern, vermutlich bis zum Jahr 2023.
Es ist ein Impuls, den der Gemeinderat der
Landeshauptstadt Innsbruck durch die Annahme des Antrags geben kann.
Ich ersuche, um
Annahme des beiliegenden Antrages
als starkes Signal nach Wien.
Wir haben diesen Antrag auch mit Unterstützung des Gehörlosenverbandes Tirol erstellt. Stellvertretend möchte ich mich da
besonders bei der Verbandsleiterin Monika
Mück-Egg herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken. Gehen wir diesen Schritt
heute möglichst mit einer Einstimmigkeit.
Das wäre mein großer Wunsch.
GR Mayer: Ich hätte eine Frage an StRin
Mag.a Mayr, um die Wichtigkeit dieses Antrags zu unterstützen. Wissen Sie, wie viele
Gehörlose es in der Stadt Innsbruck gibt?
StRin Mag.a Mayr: Ich kann das sehr gerne
schriftlich beantworten. Dieses Angebot ist
allerdings als Einladung zum Erlernen der
Gebärdensprache für alle gedacht. Es ist ja
eine Sprache wie jede andere, beispielsweise Englisch. Sie soll wirklich als Österreichische Gebärdensprache, die in der
Bundesverfassung verankert ist, die entsprechende Wertschätzung erhalten.
GR Appler: Ich verstehe die Intention dieses Antrages, sehe ihn allerdings mehr im
Nationalrat oder im Landtag. Ich habe ge-
GR-Sitzung 24.06.2021
hört, dass dort bereits etwas Entsprechendes in Planung ist und darf deshalb für unsere Fraktion Stimmenthaltung anmelden.
GR Mag. Krackl: Wir schließen uns den
Ausführungen der ÖVP an und melden
ebenfalls Stimmenthaltung an.
Beschluss (bei Stimmenthaltung von FI,
ÖVP und TSB, 13 Stimmen; einstimmig):
Der von StRin Mag.a Mayr und MitunterzeichnerInnen in der Sitzung des Gemeinderates am 27.05.2021 eingebrachte Antrag
wird dem Inhalt nach angenommen.
30.23 GfGR/150/2021
Projekt Stadtteil-INNS"EL; Adaptierung des Wiener Modells der
"Grätzloasen" bzw. "Junges
Grätzl" (StRin Mag.a Mayr)
StRin Mag.a Mayr: Es ist ein gemeinsamer
Antrag, den ich mit GR Lechleitner ausgearbeitet habe. Er ist heute zwar nicht hier,
aber ich möchte mich bei ihm dafür bedanken.
Der grundlegende Impuls war das Projekt
"Grätzloasen" in Wien. AnrainerInnen können Grün- und Freiräume temporär anders
nutzen. Das Projekt läuft dort schon mehrere Jahre und es gibt sehr kreative Lösungen, angefangen von der Bepflanzung mit
schattenspendenden Elementen bis hin zu
Straßenschach etc. Wir haben uns nach
den Erfahrungswerten erkundigt und tatsächlich gibt es da kaum Vandalismus.
Es gibt beim Magistrat der Stadt Wien die
Möglichkeit einer digitalen Anmeldung.
Diese wird geprüft und erhoben, was es für
die Umsetzung braucht. Eine Jury entscheidet dann, was wo mit dem vorgesehenen
Budget machbar ist.
Bei uns gab es ja schon versuchsweise Projekte über die BürgerInnenbeteiligung, die
von den AnrainerInnen gar nicht so gut angenommen wurden - zumindest ist mir das
so berichtet worden. Wir hatten auch ein
Modell, das von den NEOS kritisiert wurde:
Ein Verein hat Bänke und Pflanzenkisten
aufstellt. Es stimmt, das war nicht die einfache, niederschwellige Art und Weise, wie
das abgelaufen ist.