Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2021
/ Ausgabe: 2021-12-09-GR-Protokoll.pdf
- S.11
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bahn" veröffentlicht, dessen Mitarbeiter Walter Kreutz bis zu seiner Pensionierung im
Jahr 1987 war. In Fachkreisen wurde er
auch als Autor geschätzt. Zusammen mit
Herbert Buzas betreute er über viele Jahre
die TT-Serie "Innsbruck - vorgestern und
heute", in welcher historische Kreutz-Fotos
und aktuelle Aufnahmen einander gegenübergestellt wurden.
Aufgrund seiner Bekanntheit erhielt er immer wieder Angebote, alte Fotos und
Sammlungen zu übernehmen. Die Archive
professioneller FotografInnen bildeten bald
den Schwerpunkt seiner umfangreichen
Sammlung. Im Jahr 2001 wurde mit der
Übernahme seines Lebenswerks ins Innsbrucker Stadtarchiv begonnen. Die letzten
Bestände hat Walter Kreutz im heurigen
Frühjahr übergeben. Entstanden ist eine der
bedeutendsten Sammlungen historischer
Aufnahmen in Westösterreich. Er hat damit
einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation
der Innsbrucker Stadtgeschichte geleistet.
Wie kein anderer wusste Walter Kreutz über
die verkehrsgeschichtliche Vergangenheit
Innsbrucks Bescheid. Im Jahr 1982 erschien sein Buch "Straßenbahnen, Busse
und Seilbahnen von Innsbruck". In Anerkennung dieser Arbeit wurde Walter Kreutz im
Jahr 1983 das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Innsbruck für Kunst und Kultur
verliehen.
Am 21.11.2021 ist Walter Kreutz mit 90 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau
Eva und seinen Sohn Burkhard mit Familie.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
6.2
Prof. Crepaz Gerhard, Kulturveranstalter und künstlerischer Leiter
der Galerie St. Barbara, verstorben am 24.11.2021
StRin Mag.a Schwarzl: Gerhard Crepaz
wurde am 08.08.1945 in Hall geboren. Er
besuchte dort die Volksschule und wechselte im Anschluss an das Gymnasium der
Franziskaner. Bereits früh zeigte sich sein
musikalisches Talent, das durch Unterricht
an der Musikschule in Hall gefördert wurde,
wo er sich schnell für das Improvisieren am
Klavier begeistern konnte.
GR-Sitzung 09.12.2021
Mit 19 Jahren wurde er am Konservatorium
für den Zweig "Schulmusik" aufgenommen
und widmete sich der Musikwissenschaft.
Daneben begann er auch die Studien der
Germanistik und Theologie. Dieses Interessenbündel prägte sein weiteres Leben - einerseits durch die starke Verbindung zu den
Innsbrucker Jesuiten, aus der zahlreiche
Veranstaltungskooperationen hervorgingen,
andererseits war Gerhard Crepaz viele
Jahre auch als Musikjournalist tätig.
Ab 1968 gestaltete er gemeinsam mit seiner
Frau Maria das musikalische Programm der
Galerie St. Barbara in Hall, deren Leitung
das Paar vier Jahre später übernahm. Den
Fokus legte man dabei auf die Förderung
unterschiedlichster Kunstformen. Dem unermüdlichen Einsatz von Gerhard Crepaz ist
es zu verdanken, dass zahlreiche Größen
der zeitgenössischen Musik in Tirol zu Gast
waren und heutige Weltstars - als damals
unbekannte NachwuchskünsterInnen - in
Hall auftraten.
Das kompromisslose Engagement des "Kulturanimators", wie er sich selbst gerne bezeichnete, führte unter anderem zur Gründung der Veranstaltungsreihe "Musik der
Religionen" im Jahr 1989, heute bekannt als
das "Osterfestival Tirol". Ziel aller seiner Initiativen war es, verschiedenste Kulturen und
Musikepochen aufeinandertreffen zu lassen.
Diesem Aspekt hat auch das Tanzfestival
"Tanz.Theater.Tanz" seine Geburtsstunde
in den 1990er-Jahren zu verdanken.
Nicht nur durch die Organisation von Veranstaltungen, sondern auch durch seine Arbeit
als Musikjournalist für diverse Medien
schaffte es der Musikliebhaber, den Menschen Kunst und Kultur erfolgreich näherzubringen und nachhaltige Begeisterung quer
durch die Generationen zu wecken.
Für sein Wirken wurde der Pionier mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt - wie der
Verleihung des Professorentitels durch den
Bundespräsidenten und der Verleihung des
Ehrenzeichens der Stadt Hall. Gemeinsam
mit seiner Frau Maria erhielt er den Österreichischen Kunstpreis für Musik und wurde
außerdem zum Ehrenbürger der Universität
Innsbruck ernannt.
Gerhard Crepaz" jahrelange Hingabe zur
Kunst prägte die Tiroler Kulturszene maßgeblich und stellte einen wertvollen Beitrag
für ihren Aufschwung und ihre Entfaltung