Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-10-25-GR-Protokoll.pdf
- S.13
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 816 -
Bis zu seiner Pensionierung 1987 war er
unter anderem als Rechtsschutzsekretär im
Landessekretariat der Gewerkschaft der Privatangestellten tätig.
Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit
zeigte sich aber nicht nur im Arbeitsumfeld,
sondern auch auf dem politischen Parkett.
Er trat der SPÖ bei und wurde 1962 in den
Gemeinderat der Stadt Innsbruck gewählt.
Beinahe 30 Jahre lang konnte er in verschiedenen Funktionen die Geschicke der
Stadt und ihre Zukunft mitgestalten. In seiner langen politischen Laufbahn war er zunächst als Stadtrat und ab 1983 als Bürgermeister-Stellvertreter unter anderem für
Verkehrsangelegenheiten, Wohn-, Schulund Kindergartenbau sowie den Sportbereich zuständig.
Seine Erfahrung und die große Fachkenntnis brachte er zudem in zahlreichen Ausschüssen und Aufsichtsräten ein. Darüber
hinaus gehörte er dem Kuratorium des Innsbrucker Universitätsfonds und jenem der
Landesgedächtnis-Stiftung an. Sein Einsatz,
die Beflissenheit und die immer konstruktive
und korrekte Art wurden weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. Bis zur Zurücklegung seines Mandates im Jahr 1992
war der engagierte Familienmensch auch
Mitglied und Sachpreisrichter mehrerer Jurys internationaler Ideen- und Architekturwettbewerbe.
Für sein vielseitiges Engagement und seine
Verdienste wurde ihm im Jahr 1993 der Ehrenring der Stadt Innsbruck verliehen.
Bis ins hohe Alter war Rudolf Krebs vielseitig interessiert und konnte seine Umgebung
an seiner reichhaltigen Lebenserfahrung
teilhaben lassen.
Rudolf Krebs ist am 28.08.2022 mit 95 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Familie
und einen großen Freundeskreis.
Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
6.3
Dr. Klier Heinrich, ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz der
Stadt Innsbruck, verstorben am
06.10.2022 im 96. Lebensjahr
Heinrich Klier wurde am 27.11.1926 in Zirl
geboren und besuchte von 1937 bis 1943
GR-Sitzung 25.10.2022
das Akademische Gymnasium in Innsbruck.
Bereits in seiner Jugend zeigte sich die Leidenschaft für das Bergsteigen und die Natur. Gleichzeitig entwickelte er schon früh
seinen Unternehmergeist und erprobte ihn
an der elterlichen Tankstelle.
Mit 17 Jahren wurde er in die Wehrmacht
eingezogen und war in Jugoslawien im Einsatz. Aus diesen Erfahrungen sollte später
sein erstes Buch "Feuer am Faran-Firn" entstehen.
Nachdem er sich mit Kriegsende heim nach
Tirol durchgeschlagen hatte, begann er das
Studium der Philologie an der Universität
Innsbruck, welches er selbst als "staubtrocken" beschrieb. Nach kurzer Lehrtätigkeit
für Deutsch und Englisch beschloss er, sich
zukünftig als Schriftsteller und Journalist zu
betätigen. Sein Geld verdiente er aber auch
als Bergführer, Forstvermesser und Holzknecht.
Mit großer Leidenschaft verfolgte Heinrich
Klier das Bergsteigen. So reiste er durch
Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Er
stieg auf zweitausend der höchsten Gipfel
weltweit. Bei einer Expedition 1957 gelang
ihm sogar die Erstbesteigung des 6.094 Meter hohen Jirishanca in Peru. Mit seinen Geschichten aus aller Welt gestaltete er für
Radio Tirol populäre Sendereihen und Hörspiele.
Durch diese Arbeit und durch Berggefährten
kam Heinrich Klier zum Kreis der Südtiroler
Freiheitskämpfer. Seine Tätigkeit in dieser
Bewegung gipfelte in der Sprengung des
Mussolini-Denkmals in Waidbruck bei Bozen, wofür er in Mailand in Abwesenheit zu
20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. 1998
hat ihn der damalige italienische Staatspräsident Scalfaro begnadigt. Auch in Österreich wurde er freigesprochen und konnte
nach einigen Jahren im Exil in Bayern in die
Heimat zurückkehren.
1964 gründete der umtriebige Pionier die
Wintersport Tirol AG und erschuf mit Hilfe
von befreundeten KapitalgeberInnen am
Stubaier Gletscher ein Skigebiet der internationalen Spitzenklasse. Dadurch trug er
wesentlich zum Tourismuswachstum und
damit auch zum Wohlstand in der Region
bei.
Der vierfache Familienvater wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. So wurde