Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 03-Maerz-geschwaerzt.pdf
- S.73
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 258 -
Ich bin froh, dass die Innsbrucker Grünen
geschlossen dafür stehen, für solche Treffen keinen Cent zu bewilligen.
GR Grünbacher: In dieser Frage habe ich
ein Erwachen der besonderen Art. Ich bin
übrigens, aufgrund meiner Sozialisation in
der SPÖ, nicht Verbindungsbruder. Trotzdem ist hier eine gefährliche Diskussion im
Gange. Wir beginnen jetzt, den gesellschaftlichen Nutzen zu definieren. Ich
möchte fragen, wer der Oberwärter des
gesellschaftlichen Nutzens ist und wer definiert das? Wenn wir in Hinkunft Mehrheiten
über den gesellschaftlichen Nutzen definieren, werden Minderheiten hier nie mehr eine
Chance haben.
Wir hatten hier über Jahre einen großen
gemeinsamen Konsens, dass man auch
Geschichten ideologisch Andersdenkender
mitträgt. Die Mutter der Ungleichbehandlung
am Tiroler Mittelschülerverband (TMS) festzumachen und dort ein Gender-Budgeting
anzusetzen, welches übrigens legitim ist,
jedoch in 99,9 % aller anderen Subventionen darüber kein Wort zu verlieren, nur weil
es hier politisch nicht opportun ist und hier
dazu passt, halte ich grundsätzlich für eine
schwierige und auch für keine zweckdienliche Diskussion.
Seitdem ich im Gemeinderat bin, habe ich
sämtliche Subventionen mitbeschlossen, da
ich glaube, dass es legitim ist. Es gibt dort
im Übrigen mehr Sozialdemokraten als man
glaubt. Auch das ist unumstritten.
Wir müssen hier aufpassen und können
sagen, ob man den Pennälertag im Jahre
2013 unterstützen möchte oder nicht. Das
ist überhaupt kein Thema und eine Mehrheitsfrage. Es sind über 2.000 Menschen
zwei Tage lang hier und man kann zum
gesellschaftlichen Mehrwert natürlich ja
oder nein sagen. Ich habe das Vergnügen
gehabt, im letzten Jahr die Frau Bürgermeisterin beim Bundesturnfest, welches
ideologisch überhaupt nicht auf meiner Seite ist, zu vertreten. Es waren damals mehr
als 3.500 Menschen drei Tage lang bei uns.
Das hat auch einen gesellschaftlichen Wert
für die Stadt Innsbruck.
(Bgm.-Stellv. Kaufmann: Dann darf ich zur
Jahreshauptversammlung des Innsbrucker
Turnvereins {ITV} auch nicht gehen.)
GR-Sitzung 21.3.2013
Selbstverständlich hat es einen touristischen Wert. Das muss alles mitgerechnet
werden. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn man dagegen stimmt. Als sehr
grenzwertig finde ich, den Tiroler Mittelschülerverband (TMV) für die Ungerechtigkeit
der mangelnden Gleichberechtigung der
Frau für die Welt heranzuziehen. Ich halte
das nicht für gerechtfertigt. Es gibt sehr viele Vereine, die in der Gesellschaft großen
Nachholbedarf haben. Jetzt einen herauszupicken, der politisch nicht opportun ist
und an den die Gewissensfrage zu stellen,
halte ich grundsätzlich für sehr verwegen.
Obwohl ich inhaltlich damit nichts zu tun
habe, werde ich genau aus diesem Grunde
dem Antrag zustimmen, da ich sage, dass
man hier ein falsches Exempel starten würde.
StR Gruber: GR Grünbacher hat bereits
viel vorweggenommen. Die Innsbrucker
Grünen tragen immer die Toleranz ganz
weit vorne, wenn es darum geht, dass man
gesellschaftliche Gruppen akzeptiert. Ich
sage, dass das keine kleine Gruppe ist, die
auch nicht besonders geschützt werden
muss. Es muss sich auch niemand Sorgen
machen. Dennoch verstehe ich die Intoleranz nicht. Ihr habt Euch nur kurz damit
auseinandergesetzt. Ich habe es GRin Duftner bereits gesagt, dass im Ausschuss für
Finanzen, Subventionen und Beteiligungen
schwarz-weiße Bilder ausgeteilt werden.
Das ist das Bild, das der MittelschülerKartell-Verband (MKV) abgibt.
Ich bin Mitglied in mehreren dieser Kooperationen, wie auch die Frau Bürgermeisterin, Bgm.-Stellv. Kaufmann, GR
Mag. Krackl, StR Mag. Dr. Platzgummer
und GR Wanker. Ich verwehre mich und
weise es dezidiert zurück, wenn man sagt,
dass wir frauenfeindlich seien.
Heute wurde für das Mädchenzentrum
ARANEA die Jahressubvention beschlossen. Hier geht es um Arbeit für Frauen und
ich kann auch nicht sagen, nur weil eine
Frauengruppe Unterstützung erhält, dass
man männerfeindlich ist. Im Ausschuss für
Finanzen, Subventionen und Beteiligungen
hat man versucht zu erklären, warum sich
die Entwicklung dieser Organisationen und
Vereine so ergeben hat. Ich habe bereits
erklärt, dass ich schon sehr lange für die
Gleichberechtigung der Frau in diesen Ver-