Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.18
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muss geholfen werden und sie müssen unterstützt werden. Wenn sie nicht mehr wissen, wie sie die Wohnungen bezahlen oder
die Nachzahlungen für Energie bestreiten
sollen, vielleicht sogar delogiert werden oder in Konkurs gehen, kann es passieren,
dass wir vor einem großen Scherbenhaufen
stehen.
Hier müssen wir ansetzen, nicht, dass es
wieder zu spät ist. Die Bundesregierung ist
bekannt dafür, Maßnahmen erst dann zu tätigen, wenn es bereits zu spät ist. Diesen
Fehler dürfen wir in Innsbruck nicht machen.
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Es ist gut,
dass wir so eine bunte Vielfalt in unserem
Gemeinderat haben. Jede/r kann aus der
Mitte ihres/seines Lebens Themen beisteuern, die sie/er selbst erlebt hat, für die Hilfe
notwendig ist und Lösungen gefunden werden müssen, die treffsicher sind. Daher
bringe ich aus dem Bereich der Bildung Vorschläge ein.
Bildung befähigt zu einem selbstbestimmten
Leben, in welchem das Lösen nahezu aller
Probleme möglich ist. Deshalb ist es gerade
in der heutigen Zeit wichtig, dass alle Kinder
und Jugendlichen dieselben Chancen bei
der Bildung bekommen - Chancengerechtigkeit bekommt jetzt noch einen zusätzlichen
Aspekt. Es darf nicht sein, dass Kinder und
Jugendliche aufgrund finanzieller Probleme
ihrer Eltern von Bereichen der Bildung zu
wenig profitieren können oder gar ausgeschlossen werden.
Ich beginne mit den aktuellen Zahlen der
wohnungslosen Frauen und Kinder dieser
Woche - ein Danke dem DOWAS für
Frauen, die mich immer wieder damit versorgen. Nach dem Stand von gestern sind
in Innsbruck 187 Frauen und 52 Kinder Kleinkinder, Kindergartenkinder, Schulkinder und Jugendliche - wohnungslos gewesen, das sind sieben Kinder mehr als das
letzte Mal.
Es ist ganz dringend, dass wir ihnen helfen
und ihnen beispielsweise die Nachmittagsbetreuung, inklusive Essen, gratis zur Verfügung stellen. Diese Kinder brauchen mehr
als alle anderen einen geregelten Tagesablauf, eine warme Umgebung, ein warmes
Essen, in der Schule eine Hausaufgabenbetreuung und im Kindergarten ein unbeschwertes Spielen.
GR-Sitzung 15.12.2022
Letztes Mal haben wir mit diesem Antrag
leider keine Mehrheit für die Dringlichkeit
bekommen. Damals waren unsere internen
Krisen mehr für die Dringlichkeit vorbehalten, für die wohnungslosen Kinder bedeutete dies jedoch „Bitte warten“. Ich hoffe,
und appelliere, dass wir heute diesem elenden Warten ein Ende bereiten können und
für diese 52 Kinder eine gute Lösung finden.
Wir bringen heute ein ganzes Paket an Lösungen aus dem Bildungsbereich ein. Der
Schulbesuch sollte zumindest jetzt weitgehend kostenfrei sein, die Kinderbetreuung
für einkommensschwache Familien sollte
noch leistbarer werden und die durchgehende Betreuung für Kinder mit Behinderungen in den Kindergärten kann verbessert
werden.
Aber auch wir hören aus der Bevölkerung:
„Ich kenne mich nicht mehr aus. Wohin
muss ich mich wenden? Bin ich eigentlich
förderungsfähig? Kann ich gleichzeitig mehrere Förderungen bekommen? Und wie
kann das bitte schnell gehen?“ Auch dazu
bringen wir heute einen Vorschlag ein - unsere Lösung ist sehr wohl digital und kann
zu einer barrierefreien und transparenten
Lösung führen, wie Menschen schnell zu
dem kommen, was sie brauchen. Denn das
ist die größte Treffsicherheit, dass jede/r findet, was sie/er braucht.
GR Mag. Plach: Ich möchte auf ein paar
Aspekte eingehen, die wir alle in unserer
täglichen Arbeit wahrnehmen.
Wenn man die Teuerung bisher gemerkt
hat, entweder durch persönliche Erfahrungen oder in Gesprächen mit InnsbruckerInnen, dann ist es primär um die Einkaufssituation gegangen. Während früher ein Einkaufswagen um € 100,-- noch gut gefüllt
war, ist er es heute vielleicht noch zur
Hälfte. Es gibt bereits in diversen Bereichen
der täglichen Versorgung Preissteigerungen
und die Menschen fragen sich schon, wie
es wohl weitergeht, wenn diese Preisanhebung auch zunehmend andere Bereiche betrifft.
Man musste bisher den Gürtel enger
schnallen. Zusätzlich waren wir mit einer Situation konfrontiert, dass vor allem die Unterstützungsverfahren seitens des Bundes
mehr chaotisch waren, statt dass darauf
eingegangen worden wäre, worum es wirklich geht: Zum einen wurden Schutzschirme