Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.107
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Selbstverständlich! Denn mit dieser Vehemenz, wie Du das gebracht hast, musst Du
Dir Deine Wortwahl schon überlegen! So ist
das bei vielen und bei mir ganz besonders
angekommen.
Zur Durchmischung: Beim Drittel des billigsten Bestandes, dem ausfinanzierten, haben
wir ja die soziale Durchmischung. Irgendwann sind junge Leute mit wahrscheinlich
wenig Geld in eine Wohnung eingezogen.
Sie arbeiteten sich beruflich hoch und wuchsen langsam in den Mittelstand hinein. Sie
ziehen deshalb aber nicht aus, sondern bleiben.
Wenn jemand auszieht, dann kommen neue
MieterInnen nach, die nach Wohnbauförderungsrichtlinien weniger Einkommen haben.
Da ergibt sich die Durchmischung ja automatisch, weil der Altbestand schon durchmischt ist!
Da braucht man keine künstliche Durchmischung, in dem man ein Drittel der billigsten
Wohnungen an Besserverdienende vergibt.
Da erledigt sich die Durchmischung seit
Jahrzehnten von selbst. Das Argument zieht
nicht!
Durchmischung heißt ja nicht nur Einkommensdurchmischung, sondern bezieht sich
auch auf Lebensstil, Geschlecht, Ausbildungsniveau etc. Das kann man nicht immer nur an der Einkommensgrenze festmachen und automatisch unterstellen, dass
hier ein Brennpunkt entstehen könnte.
Bgm.-Stellv. Lassenberger: In der Diskussion mit den Nicht-Befürwortern dieser Mittelstandsliste fehlt mir etwas. Ich glaube, Ihr
seid immer noch der Meinung, dass der Mittelstand so viel Geld verdient, dass er es
sich leisten kann. Der Mittelstand hat sich
schon teilweise so nach unten verschoben,
dass er gerade noch durchkommt. Er ist gerade noch in der Lage, sich vielleicht auf
dem privaten Markt selbst eine Wohnung zu
bezahlen.
Es kann aber nicht sein, dass eine Stadt wie
Innsbruck nur Platz für Menschen bietet, denen es nicht so gut geht. Der Staat oder die
Stadt müssen mithelfen, damit es sich für
dieses gerade noch ausgeht. Das ärgert
mich sehr.
Wenn es nach Euch geht, sollen alle "Mittelständler" aus Innsbruck wegziehen, denn
GR-Sitzung 15.12.2022
wir brauchen den Platz für andere Menschen. Das ärgert mich. Wir brauchen aber
auch Menschen, die sich ihr Leben aus eigenem Antrieb finanzieren können. Sie sind
es, die einer Stadt halbwegs den Wohlstand
sichern.
Die sozial Schwachen können nichts dazu
beitragen. Also werdet Ihr den Mittelstand
brauchen. (Unruhe im Saal)
GR Mag. Plach, wir kennen Deine Haltung.
Was machst denn Du für den Mittelstand?
Ihr kommt nur nicht damit klar, dass sich
eine Mehrheit gebildet hat, die das Wort Mittelstand ernst nimmt und endlich etwas in
Angriff nimmt. Die Ersten, die sich für den
Mittelstand einsetzen, sind jene, die sich
heute für diese Mittelstandsliste entscheiden.
Diese Liste wird funktionieren und dann wird
es auch in unseren städtischen Wohnungen
mit der Durchmischung passen. Dass es
sich durch die Generationen durchmischt,
nein, das ist schon lange nicht mehr so! Daran wird diese Liste sicher etwas ändern!
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
Bgm. Willi übergibt den Vorsitz von Bgm.Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc.
Bgm. Willi: Ich möchte noch auf zwei weitere Punkte eingehen. Wir haben immer
wieder Wohnungen, die zurückgegeben und
dann wieder angeboten werden. Potentielle
MieterInnen können sich die Wohnung vielleicht nicht leisten und müssen ablehnen.
Das heißt, ihr Einkommen ist zu gering, um
sich Wohnungen, die dann schon in der
Größenordnung von € 12,-- pro m2 liegen,
leisten zu können.
Ich finde, das wären z. B. ideale Wohnungen für diesen Mittelstand. Das wäre auch
im Sinne der Durchmischung ideal. So stelle
ich mir das vor! Ich möchte nicht, dass ein
Drittel der ausfinanzierten Wohnungen, also
der günstigsten, an den Mittelstand geht.
Das verstehe ich nicht.
In der Präambel steht, dass bei künftigen
städtischen oder gemeinnützigen Bauprojekten im Stadtgebiet, die Landeshauptstadt