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unter einen Ordnungsruf fallen, weil ansonsten können wir die Diskussionen hier im Gemeinderat überhaupt beenden. Das ist lächerlich.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Wir haben diesen Ordnungsruf zur
Geschäftsordnung schon abgeklärt.
GR Depaoli: Nein, StR Federspiel hat vollkommen recht. Ich ersuche Bgm.-Stellv.
Ing. Mag. Anzengruber, BSc, den Ordnungsruf zurückzunehmen.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber,
BSc: Ich nehme den Ordnungsruf nicht zurück, weil ich der Vorsitzende bin.
GRin Mag.a Seidl: 2021 haben wir hier im
Gemeinderat über die Baukostensumme
des Bozner Platzes abgestimmt. Damals
war klar, welches Wettbewerbsergebnis am
Ende des Tages umgesetzt werden soll.
Ich habe zu dem Zeitpunkt schon erklärt,
dass es mir lieber wäre, wenn wir die Kosten höher ansetzen würden. Seinerzeit habe
ich auch kritisiert, dass die Berechnung
ähnlich gestaltet war wie beim Patscherkofel. Gewisse Punkte waren nicht einkalkuliert.
Anschließend habe ich die Frage in den
Raum gestellt, ob wir diesen Platz auch um
€ 7 Mio. oder € 8 Mio. beschlossen hätten.
Ich glaube, genau um diesen Punkt geht es.
Wir müssen uns die Frage stellen, wie viel
es uns wert ist, diesen Platz zu gestalten.
Das betrifft die Kosten. Ein weiterer Punkt
ist, ob die Gestaltung gefällt oder nicht. Vertrauen wir ExpertInnen, die von ihrem Handwerk auch etwas verstehen? Ich spreche
hier von LandschaftsplanerInnen. Dazu
kann man jetzt stehen, wie man will, aber
ich darf sagen, dass mir das Projekt gefällt.
Ich kann es sehr gut verstehen. Es gibt andere Städte, die bereits ähnliche Vorhaben
umgesetzt haben, die wahnsinnig gut funktionieren.
In baukultureller Hinsicht geht es auch darum, welche Qualitäten ein Platz haben soll.
Die Frage der Funktion muss man immer im
Zusammenspiel mit anderen Plätzen, die in
der Stadt schon bestehen, sehen. Daher
verstehe ich nicht, dass man nun an der
Gestaltung herumdoktert, weil eine neue
Idee besteht. Wir haben 2021 das Wettbewerbsergebnis mit einer Summe von
€ 5 Mio. beschlossen.
GR-Sitzung 23.03.2023

Man kann damit argumentieren, dass die
Kosten gestiegen sind. Manche sagen, dass
die Ausgaben explodieren, andere meinen,
die Preise sind einfach gestiegen. Das kann
man alles darlegen, allerdings muss man
dann ganz klar sagen, dass die Umsetzung
des Platzes diesen Betrag nicht wert ist.
Wenn jetzt gesagt wird, dass die Gestaltung
nicht so toll ist, was im Jahr 2021 scheinbar
noch nicht auffiel, dann halte ich das, für …
ich wollte schon fast das Wort schäbig verwenden. Ich bekomme dann wahrscheinlich
einen Ordnungsruf, daher sage ich, dass
das meines Erachtens nicht korrekt ist.
Bei der Kontrolle usw. ist der Wurm drinnen
und das ist bei diesem Projekt anscheinend
der Fall. Trotzdem glaube ich, dass es wirklich eine Jahrhundertchance gewesen wäre,
den Platz endlich zu realisieren. Wir haben
bei der Gestaltung des Wiltener Platzls genauso lange verhandelt. Was ist passiert?
Die Gestaltung hat funktioniert. Der Platz
wird angenommen.
Daher haben wir in der Stadt Innsbruck ein
Beispiel, wie man solche Dinge angeht. Die
Diskussion war auch sehr kontrovers und es
waren nicht alle glücklich, dass dort nur ein
Baum steht. Die Debatte wurde auch rund
um den Brunnen geführt. Am Ende des Tages funktioniert der Platz gut. In Wilten profitiert der gesamte Stadtteil davon. Daher
glaube ich schon, dass dies ein positives
Beispiel ist.
Hinsichtlich der Debatte um die Gleditschien
muss ich sagen, dass ich das unfassbar
mühsam finde. In Wien spaziert jede/r gerne
auf der Mariahilfer Straße und findet, dass
die Baumdächer toll und super sind, da sie
viel Schatten spenden. Welche Bäume sind
das? Gleditschien. Komischerweise wachsen diese Bäume in Wien gut, allerdings bei
uns nicht. Bei der Debatte über ausländische Bäume frage ich mich echt, wo bin ich
denn hier? Manchmal ist es schwer die Sitzung des Gemeinderates auszuhalten,
wenn solche Diskussionen geführt werden.
Ich möchte nochmals auf die Frage zurückkommen, wie viel es uns wert ist, den Platz
neu zu gestalten. Meiner Meinung nach sollten wir das Projekt starten. Ich war immer
der Ansicht, dass die Kosten steigen werden, daher habe ich damals 2021 vorgeschlagen, dass wir einen höheren Betrag