Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-05-25-GR-Kurzprotokoll.pdf
- S.91
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B E G R Ü N D U N G:
In den 30 Kindergärten der Stadt Innsbruck werden Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betreut. Sie sind
zwischen 07.00 Uhr und 16.30 Uhr geöffnet. 1 Leider hat sich die Situation in den vergangenen Jahren
in einer solchen Weise zugespitzt, sodass nach Gruppenschließungen im vergangenen Jahr heuer
überhaupt Plätze für 70 Kinder fehlen. Das heißt, 70 lnnsbrucker Familien können hier nicht ihren
Notwendigkeiten entsprechend von der Stadt Innsbruck betreut werden. 2 Innsbruck als Mitglied im
Vergleichsring 11 Familienfreundliche Stadt" hat somit seine Hausaufgaben noch zu erledigen. Im Jahr
2021
ließ
sich
Bürgermeister
Georg
Willi
mit
folgenden
Worten
zitieren:
11
Das
Kinderbetreuungsangebot muss stetig angepasst und ausgeweitet werden ."3 Es ist jedoch wie so oft,
den Worten müssten auch Taten folgen. Statt mit Anpassung und Ausweitung sind die lnnsbrucker
Familien momentan mit enormen Rückschritten konfrontiert. Die Eltern dieser Kinder können somit
nicht ihre beruflichen oder sonstigen Wege beschreiten. Sie werden in ihrem Vorankommen gehindert.
Zumindest nicht in der versprochenen Art und Weise von der öffentlichen Hand und im konkreten Fall
von der Stadt Innsbruck unterstützt. Ebenso die Kinder. Diese kommen nicht in die Situation, ihrer
Familie, Individualität und Persönlichkeit entsprechend von Seiten der Stadt Innsbruck betreut zu
werden. Es geht um ganzheitliche Förderung, um kompetente Bildung und Erziehung, die den Kindern
damit entgeht. Die Anregung der Sinne und ausreichend Bewegung sollten eigentlich nicht zu kurz
kommen. Leider ist diese Situation für viele Familien in Innsbruck zum Alltag geworden. Und die
Situation spitzt sich immer weiter zu . Wie erwähnt, im vergangenen Herbst wurden drei Gruppen unter
Verweis auf den Personalmangel geschlossen, im kommenden Herbst sollen unglaubliche zwölf
weitere Gruppen geschlossen werden, obwohl der Bedarf genau in die andere Richtung gehen würde .
Und deshalb muss hier entschlossen gegengesteuert werden . Es kann und darf nicht sein, dass
verfehlte und fehlende politische Rahmenbedingungen zum Nachteil der lnnsbrucker Familien
gereichen. Der Auftrag an die verantwortlichen Stadtpolitiker muss folglich sein, sicherzustellen, dass
Familien mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren verpflichtend einen Kindergartenplatz zur
Verfügung gestellt bekommen, wenn diese einen solchen für ihre Kinder in Anspruch nehmen wollen
oder müssen. Für die Finanzierung sollen Gespräche mit dem Land Tirol und dem Bund aufgenommen
werden.
Bed ecku ngsvorsch lag:
Nicht notwendig.
Innsbruck, am 25. April 2023
1 Siehe https://www.innsbruck.gv.at/leben/betreuung-bildung/kindergaerten, online am 19.04.2023
2
1
Siehe „70 Kinder abgelehnt - Fehlende Plätze für Kinderbetreuung in Innsbruck: Liste Fritz schlägt Alarm", Tiroler
Tageszeitung, 19.04.2023
3 Siehe „Familie - Eine Stadt für Groß und Klein", Meinßezirk.at, 03.06.2021