Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-11-09-GR-Protokoll.pdf
- S.13
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die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Mobilität
und Integration, vorstellen.
Es macht jetzt aber in der derzeitigen Phase
keinen Sinn, diese Bausperre zu verordnen.
Das wäre überschießend.
Hat jemand gegen die Tagesordnungspunkte einen Einwand?
Beschluss (einstimmig):
Die Tagesordnung wird genehmigt.
Ich beantrage, nachstehend angeführten
Punkt in die nicht öffentliche Sitzung zu verweisen:
Zu Punkt 4., Anträge des Stadtsenates
f)
IV 9952/2023
Geviert Salurner Straße 15 - Tourist
Center Hotelbau GmbH & Co KG - Beteiligung der Stadt Innsbruck im Ausmaß von 35 %, Finalisierung Verträge
(Zusammenschlussvertrag, Syndikatsvertrag, Abtretungs- und Gesellschaftsvertrag) und weitere Finanzierungsmodalitäten
Beschluss (einstimmig):
Der Verweisung vorstehend angeführten
Punktes in die nicht öffentliche Sitzung wird
zugestimmt.
5.
Totengedenken
Bgm. Willi: Hoher Gemeinderat, ich darf
Sie bitten, sich von den Sitzen zu erheben.
(Die Anwesenden erheben sich zu einer
Trauerminute von ihren Sitzen.)
5.1
Kritzinger Helmut, Mitglied des
Innsbrucker Gemeinderates
von 1983 bis 2018, Amtsführender Gemeinderat von 1989 bis
1994, Träger des Ehrenrings
der Stadt Innsbruck, verstorben am 28.10.2023 im 96. Lebensjahr
Bgm. Willi: Helmut Kritzinger wurde als
Sohn eines Bauern- und Wirtsleutepaares
GR-Sitzung 09.11.2023
am 15.08.1928 in Sarnthein in Südtirol geboren. Nach der Matura am Gymnasium
Brixen besuchte er die Lehrerbildungsanstalt und unterrichtete sechs Jahre lang an
der Volksschule. Dort lernte er seine spätere Frau Erika kennen, die als junge Lehrerin aus dem Vinschau ins Sarntal gekommen war.
Bereits mit 25 Jahren engagierte sich Helmut Kritzinger aktiv in der Politik und wurde
zum Ortsparteiobmann der Südtiroler Volkspartei gewählt. Als Mitglied des SVP-Parteiausschusses und Gemeinderates in
Sarnthein war ihm eine Verbesserung des
angespannten Verhältnisses zwischen der
deutschsprachigen Bevölkerung und der italienischen Regierung ein Herzensanliegen.
Er wirkte an der Errichtung des "Befreiungsausschusses Südtirol" (BAS) mit und geriet
damit in den Fokus der Carabinieri. Nachdem in Südtirol erste Anschläge der sogenannten "Bumser" stattgefunden hatten,
wurde Helmut Kritzinger, der die strategische Italianisierung seiner Heimat durch die
Behörden immer wieder massiv kritisiert
hatte, im April 1961 verhaftet. Mangels an
Beweisen wurde er nach acht Monaten entlassen. Um einer erneuten Festnahme zu
entgehen, floh er nach Innsbruck, wo er von
Landeshauptmann Eduard Wallnöfer als
Journalist beim ÖVP-Organ "Tiroler Nachrichten“ angestellt wurde. Seine Erfahrungen in den Gefängnissen von Bozen und
Trient mündeten in einem erschütternden
Bericht für das Amt der Tiroler Landesregierung mit dem Titel "Wie Südtiroler von den
Carabinieri gefoltert wurden".
1963 wurde Helmut Kritzinger vom Landeshauptmann mit dem Aufbau einer Organisation für SeniorInnen betraut. In den Folgejahren entstand daraus der Tiroler Seniorenbund, der heute auf über 23.000 Mitglieder verweisen kann. Zunächst bekleidete
der Vater von sechs Kindern die Funktion
des Landessekretärs, danach war er Bezirksobmann und ab 1997 Landesobmann
des TSB.
Von 1983 bis 2018 gehörte er dem Innsbrucker Gemeinderat an und setze sich mit viel
Elan und Charisma für die Anliegen der älteren Bevölkerung ein. In seiner Funktion
als amtsführender Gemeinderat war er zeitweise auch Wohnungsreferent der Stadt Innsbruck. Zudem war er Abgeordneter zum