Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-11-09-GR-Protokoll.pdf
- S.19
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im Verhältnis hatten. Deshalb sind konsumfreie Zonen eine wichtige Alternative für
Menschen, die sich keinen eigenen Garten
oder eine Terrasse leisten können. Das betrifft wohl sehr viele (Sonnendeck).
Jugendliche benötigen Orte, an denen sie
sich ohne Konsumzwang aufhalten können.
Diese Zonen bieten Raum für Entspannung,
soziale Interaktion und Erholung. Wir haben
viele kindergerechte Zonen (Spielplätze),
aber keine für die Jugendlichen. Das sehe
ich immer wieder bei meiner Tochter, die
jetzt 13 Jahre alt ist. Ich wohne in Sieglanger, wo es sehr schwer ist, einen Platz zu
finden, an dem sie sich aufhalten können,
ohne etwas konsumieren zu müssen.
Als zweiter Punkt sind grüne Oasen und
Naturerlebnisse sehr wichtig, wie Parks und
Grünflächen. In der Bundeshauptstadt Wien
nennt man das Grätzloasen. Bei uns werden diese leider immer weniger statt mehr.
Der dritte wichtige Punkt ist Sicherheit und
Wohlbefinden. Konsumfreie Zonen sollten
sicher sein. Beleuchtung, regelmäßige Kontrollen und Präsenz von Sicherheitspersonal
tragen dazu bei. Jugendliche sollten sich in
diesen Zonen frei von Belästigung oder Bedrohung fühlen können.
Der vierte und wichtigste Punkt ist Partizipation und Mitgestaltung. Wir können hier in
diesem Haus entscheiden, was wir wollen,
und glauben, dass wir allwissend sind.
Wichtig ist, dass die Jugendlichen in die
Planung und Gestaltung konsumfreier Zonen einbezogen werden. Partizipation ermöglicht es ihnen, ihre Bedürfnisse und
Ideen einzubringen.
Gemeinsame Projekte, bei denen Jugendliche aktiv mitwirken können, stärken das
Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation
mit den Zonen. Sport- und Kulturveranstaltungen sollten kostenlos angeboten werden,
wie es zum Teil beim Sonnendeck der Fall
ist.
Ein Beispiel für eine gelungene konsumfreie
Zone ist das Wiener Museumsquartier
(MQ). Trotz über 3 Mio. BesucherInnen im
Jahr können sich viele Jugendliche dort aufhalten. Der großflächige Innenhof des MQ
bietet Sitzmöglichkeiten, Wasserelemente
und Raum für Kommunikation, Kultur und
Genuss. Hier können Jugendliche entspan-
GR-Sitzung 09.11.2023
nen, sich treffen und die Vielfalt des kulturellen Angebots genießen. Solche Orte sind
für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Jugendlichen unerlässlich.
Die Stadt Innsbruck hat großen Nachholbedarf, wie man bei der Demonstration vor
Kurzem gesehen hat, für die Jugendlichen
entsprechende Zonen zu schaffen.
GR Depaoli: Heute vor 60 Jahren wurde
das Olympiastadion mit einem großen Fest
mit 10.500 BesucherInnen eröffnet. Es fand
ein Eishockey-Spiel zwischen Innsbruck
und Bad Tölz statt. Schade, dass man für
das Olympiastadion heute keine Veranstaltung macht.
Nun zu den Jugendlichen. Der Hafen wurde
demontiert. Bgm. Willi hat damals beteuert,
dass er sich mit aller Gewalt dafür einsetzt,
dass es eine Alternative geben wird. Bis
dato habe ich keine gesehen. Ich möchte
auf das Sonnendeck Bezug nehmen, welches in aller Munde ist. Sogar eine Pressekonferenz des Bürgermeisters gab es dazu.
Es geht darum, dass die Leute dort nicht
mehr sitzen sollen, weil ein Geländer gebaut wird. Ich habe mir diese Pressekonferenz angesehen und war sehr verwundert,
was Bgm. Willi der Kronen-Zeitung, dem
Kurier, dem Österreichischen Rundfunk
(ORF) und den Anwesenden, am Abend
waren es tausende junge Menschen, gesagt
hat. Es hat nicht der Wahrheit entsprochen.
Bgm. Willi sagt, dass die Mauer einen Meter
hoch sein muss, und denkt darüber nach,
dass man 20 cm abgräbt, was ein Wahnsinn ist. Da geht es nicht nur um die Kosten,
sondern müsste man die gesamte Promenade kanalisieren, weil man bei Hochwasser oder starkem Regen ansonsten mit dem
Boot fahren kann. Die Idee und die Kosten
wären also immens.
Man könnte sich eigentlich erwarten, dass
der Bürgermeister die Normen kennt, weil er
den einen Meter genannt hat. Ich habe mit
der Mag.-Abt. III, Bau- und Feuerpolizei, gesprochen. Laut Ö-Norm B 53/71 heißt es,
dass wenn die Breite einer Absturzsicherung mehr als 20 cm beträgt, kann man einen Teil der Breite von der Höhe abziehen.
Das bedeutet, dass diese Mauer nur noch
85 cm hoch sein muss.
Die Menschen und vielleicht auch der Bürgermeister wurden falsch informiert. Jetzt