Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-11-09-GR-Protokoll.pdf
- S.469
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Gesamter Text dieser Seite:
Stadtmagistrat Innsbruck
eingelangt am
NEOS Innsbruck, 09.11.2023
10, Nov. 20?3
(zu Punkt 55.17)
NEOS
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Geschäftsstelle für Gemeinderat und Stadtsenat
ANTRAG
Gebt den Midchen endlich Freiriume!
Geschlechtersensible Freiraumplanung einführen
Der Gemeinderat m6ge beschließen:
Im Rahmen einer geschlechtersensiblen Freiraumplanung wird ein erstes Pilotprojekt zur
Gestaltung von Park- und Freiflächen gemeinsam mit Mädchen gestaltet. Am Vorbild anderen europäischer Städte soll bei zukünftigen Umgestaltungen und Neuplanungen von Freiräumen drauf geachtet, dass man auch den Bedürfnissen von Mädchen entgegen kommt
und für sie Angebote schafft.
BegrOndung
Zahlreiche Fachartikel und Studien bestätigen, dass der Verdrängungsmechanismus auf
Mädchen im öffentlichen Raum noch stärker wirkt, als auf Burschen bzw. generell auf Jugendlichen. Um diesem Umstand zu begegnen, versuchen viele europäische Städte bei Planungen besonders auf die Bedürfnisse von Mädchen Rücksicht zu nehmen und eine geschlechtersensible Freiraumgestaltung als Standard zu etablieren. In Innsbruck fehlt bei vielen Projekten der Blick und die Einbindung von Mädchen bei der Gestaltung von Spielplätzen
und Freiräumen.
Der neueste Bericht ist aktuell von der Plattform „Makeplaceforgirls" aus England. Unter dem
Titel „Park Watch Report 2023" wurden zahlreiche Parks, Spielplätze und Freiflächen untersucht. Und das Ergebnis ist eindeutig. Mehr als 88% der Nutzer der Freiflächen sind Burschen. "Our research reveals that overall 88% of the teenagers using these facilities were
boys, and for MUGAs (multi using game area"s -for examp/e footba/1 places, the most common facilities, this was 92%."
Das schwedische Architekturbüro, auch mit einem Sitz in Deutschland, White Architekter,
hat im Rahmen eines Pilotprojektes *Flickrum - Places for girls* gemeinsam mit Soziologen
vor ein paar Jahren eine Studie durchgeführt. Das Ergebnis war dort noch gravierender. Ab
dem 8. Lebensjahr verschwinden Mädchen, aus den öffentlich zugänglichen Räumen.
Daraufhin hat sich das Büro zur Aufgabe gemacht, im Rahmen von „Mädchenräumen" besonders bei der Planung von öffentlichen Räumen auf die Bedürfnisse von weiblichen Teenagern
Rücksicht zu nehmen.
Besonders hervorgestochen hat in den vergangenen Jahren eine dementsprechende Planungsarbeit, welche in Wien bei vielen Platz- und Parkgestaltungen stattgefunden hat. Bereits im Jahre 1996 wurde dort eine gendersensible Freiraumplanung eingeführt.
Die Verdrängung von Mädchen aus dem öffentlichen Raum hat langfristige, negative Folgen
auf ihre soziale und persönliche Entwicklung. Es ist daher in Zukunft vermehrt unsere Aufgabe als Stadt, sich mit dem Thema geschlechtersensible Freiraumgestaltung auseinander
NEOS Innsbruck - Kaiserjägerstraße 1 - 6020 Innsbruck I innsbruck@neos.eu
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