Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 03-Protokoll-30-04-2020_fertig.pdf
- S.35
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 189 -
GR Mag. Plach: Genau, es handelt sich
hier um ein Projekt, bei dem man auch
schon in Zeiten vor Corona sagen musste,
dass es das Geld nicht wert ist.
Es handelt sich um eine Subvention für eine
Privatschule, die, wie GR Depaoli schon
ausgeführt hat, Studien- bzw. Schulgebühren einhebt und wir bekommen dafür einen
Radweg von 400 Laufmetern. Ich habe mir
ausgerechnet, dass wir pro Quadratmeter
Radweg € 679,66 bezahlen. Das ist ein guter Preis dafür, dass wir einen Radweg entlang des Inns errichten können.
Dieser Abtausch mit dem Orden ist aus unserer Sicht finanziell nicht vertretbar. Das
Geld wird dringend für Investitionen in unsere Schulen benötigt. Wir brauchen z. B.
€ 1,7 Mio. für eine dringende Saalsanierung
in der Neuen Mittelschule (NMS) Olympisches Dorf. Die Subvention für eine Privatschule auf städtischem Grund im Gegenzug
für einen Radweg, ist für uns nicht rechtfertigbar.
Deshalb werden wir uns, wie im Stadtsenat,
gegen diesen Antrag aussprechen.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Wir haben
einen etwas anderen Zugang zu dieser Vorlage wie auch zur Unterstützung und zum
Ausbau des Bildungswesens in unserer
Stadt Innsbruck.
Es wird manchmal der Eindruck erweckt,
dass wegen dieses Beitrags und des sehr
erfreulichen Verhandlungsergebnisses - auf
das ich noch näher eingehen möchte - weniger Geld für die öffentlichen Schulen in
der Stadt zur Verfügung stehen würde.
Das ist nicht der Fall. Die Stadt Innsbruck
hat in den letzten Jahren im Schnitt rund
€ 7 Mio. jährlich in die Erweiterung, in den
Ausbau der öffentlichen Schuleinrichtungen
investiert. Ich denke da an den Neubau in
der Angerzellgasse mit dem italienischsprachigen Zweig. Wir konnten uns den wunderbaren Ausbau in Wilten ansehen. Es gibt
dort ein zukunftsweisendes Konzept, wie
Schulen gemeinschaftlich geführt werden.
Die baulichen Rahmenbedingungen entsprechen dort einer sehr modernen Pädagogik.
Ich denke an die Generalsanierungen in der
Reichenau, wo man mit den Grundlagen begonnen hat, indem man den Brandschutz
GR-Sitzung 30.04.2020
erneuerte. Dann wurde daraus eine Generalsanierung und heute spielt die Schule alle
"Stückln" für die SchülerInnen!
So wird eine Schule nach der anderen entsprechend saniert. Ein durchschnittlicher
Beitrag in den letzten zehn bis fünfzehn
Jahren von jährlich mehr als € 7 Mio. zeigt,
dass in der Stadt Innsbruck im Schulbereich
sehr viel getan wird, auch aus ökologischer
Sicht. Besondere Projekte sind da etwa die
Volksschule in der Angergasse, die auch
Preise bekommen hat, oder die Neue Mittelschule (NMS) Höttinger Au, die wirklich eine
Vorzeigeschule ist.
Bei diesem Punkt der Tagesordnung geht
es auch darum, dass wir eine gewisse Verantwortung für ein gutes Zusammenleben
mit den privaten Bildungseinrichtungen haben. Was würde es bedeuten, wenn der Orden diese Schule nicht mehr führt? Es
würde bedeuten, dass wir eine Schule neu
bauen müssten. Auch die Breite des Bildungsangebotes würde darunter sehr leiden. Ich glaube, die privaten Einrichtungen
ergänzen das gut.
Ich war immer eine Verfechterin von innovativen Schultypen und -formen. Wir wissen,
dass wir z. B. auch die Waldorfschule in
einem öffentlichen Gebäude haben. Ja, es
braucht sie, auch wenn die eigenen Kinder
nicht dorthin gehen oder man skeptisch ist,
in welche Richtung diese Pädagogik geht.
Es braucht eine gewisse Breite und dafür ist
ein gewisses Ausmaß an Unterstützung notwendig.
Es ist Herrn Bürgermeister zu verdanken,
dass es in dieser Zusammenschau und in
diesem Zusammenhang die wirklich über
viele Jahre gewünschte Möglichkeit dieses
Radwegs gibt. Das gilt auch für ein gewisses Vorrecht auf eine weitere bauliche Entwicklung, die hoffentlich einmal kommt. Es
muss ja nicht alles gleichzeitig sein, aber irgendwann ist der Bereich natürlich auch für
Wohnen geeignet.
Es ist den Verhandlungen zu verdanken,
dass man das gut kombinieren konnte, damit auch einen Beitrag für die Jugend der
Stadt leistet und den wirklich notwendigen
und lange gewünschten Bereich für den
Radweg bekommt.
Immer um dieses Eck zu fahren, stört in dieser Stadt schon lange. Deshalb freue ich