Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_02-Feber.pdf
- S.71
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vom 22.6.1995), gewährt die Stadtgemeinde Innsbruck dem Unternehmen Carl
Alois Walde KG, vertreten durch Geschäftsführer Ing. Peter Walde, Dörrstraße 78, für die Sicherung und Schaffung
von neuen Arbeitsplätzen eine Förderung
in der Höhe von € 12.449,70.
Die Bedeckung erfolgt aus der
Vp. 1/780100-775000, Betriebsförderungen.
Hier geht es um eine Firma, die zweihundert Jahre alt ist. Zweihundert Jahre ist
schon eine Außerordentlichkeit, noch dazu
befindet sich diese Firma immer in
derselben Familie.
Bei der Wirtschaftsförderung geht es nicht
nur um Ansiedlung und Anwerbung von
neuen Unternehmen, sondern auch um
die Nachfolgeproblematik in der Sicherung
und Weiterentwicklung von bestehenden
Unternehmen.
Hier ist der glückliche Umstand gegeben,
dass Ing. Peter Walde, Geschäftsführer, der Vater hilft ebenfalls noch im Geschäft
mit - erkannt hat, dass er in der Innstraße
ohne Parkplatz und ohne Ausdehnungsmöglichkeit nicht mehr sein kann. Gerade
dieses Gewerbe hat in der Zukunft
hinsichtlich der Nachhaltigkeit und
Freundlichkeit für abbaubare Reinigungsstoffe mit der Entwicklung neuer Produkte
wieder eine Chance. Man hat einen neuen
Standort gesucht.
Man weiß, dass die Stadt Innsbruck
keinen billigen Grund zur Verfügung hat.
Hier hat man aber einen günstigen Grund
in der Dörrstraße gefunden, wo allerdings
sehr viel Geld in die Adaptierung des
Gebäudes geflossen ist. Es war aus der
Erklärung, die in Details gegangen ist,
nicht klar, was dazu noch bewertet wurde;
nämlich die Arbeitsplätze, welche zuzüglich geschaffen werden.
Ich habe diesbezüglich noch einmal
nachgefragt. Es wurden fünf Arbeitsplätze
geschaffen und in weiterer Folge sind in
den nächsten Monaten noch drei Arbeitsplätze angedacht. Wichtig ist mir noch die
Unterstützung für diesen neuen Standort,
der den Bestand dieser Firma sichert.
Es gibt wahrscheinlich noch zwei Generationen, welche diese Firma übernehmen
werden. Die Seifenfabrik Carl Alois Walde
GR-Sitzung 28.2.2008
KG hat vor, in der Innstraße in diesen
kleinteiligen historischen Häusern ein
kleines Gewerbemuseum einzurichten.
Wenn das Gewerbemuseum fertig gestellt
ist, werden die Mitglieder dazu eingeladen,
dieses zu besichtigen.
GR Weber: Ich glaube, dass diese
Unterstützung sicher eine sinnvolle
Investition ist, um einen Betrieb mit
einigen Arbeitsplätzen in der Stadt
Innsbruck zu halten.
Ich sage das deshalb unter diesem
Eindruck, auch wenn es bald Geschichte
ist, dass die Tirol Milch reg.Gen.m.b.H.
nach Wörgl zieht. Ich habe im Magazin
"Wirtschaftsnachrichten West" gelesen,
dass die Stadtgemeinde Wörgl der Tirol
Milch reg.Gen.m.b.H. mehr oder weniger
€ 550.000,-- am Tablett serviert, damit sie
sich in Wörgl etablieren kann. Wir
verlieren in der Stadt Innsbruck hundert
Arbeitsplätze und in der Stadtgemeinde
Wörgl wird das versilbert oder vergoldet.
Behauptet man dann noch, dass das keine
Wirtschaftsförderung der Stadtgemeinde
Wörgl ist, wird das sicherlich nicht richtig
formuliert. Verzichtet man auf die Kommunalsteuer und auf einige andere Abgaben,
dann ist es eine andere Art von Wirtschaftsförderung.
Ich glaube also, dass wir gerade in
unserem Bereich der Wirtschaftskompetenzen und für unsere Betriebe gut
beraten sind, wenn sich der Ausschuss für
Wirtschaft und Tourismus relativ rasch
damit beschäftigt. Irgendwann einmal
lizitiert man die Betriebe von einem Ort in
den anderen unter dem Druck, wer wem
mehr Geld gibt. Dann machen wir die
Runde und wenn wir durch Tirol sind,
stehen wir wieder da, wo wir heute sind.
Wir haben viel Geld bezahlt und überall
wurde genommen und genommen, aber
an Steuern und Abgaben wurde im
Grunde nichts gegeben.
Ich bin froh, dass wir hier zustimmen und
glaube, dass man sich das Beispiel von
der Tirol Milch reg.Gen.m.b.H. sehr gut
merken sollte.