Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_05-Mai.pdf
- S.25
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werden, um mit uns zu feiern. Daher ist es
wichtig, dass wir uns dementsprechend
präsentieren.
Nicht fair finde ich es von StRin
Mag.a Schwarzl, dass sie jedes Mal den
Vergleich mit der alternativen Kulturszene
bringt und man für diese zu wenig
unternehmen würde. Die Zweihundertjahrfeier ist ein Einmalevent, aber für die
alternative Kulturszene tun wir laufend. Ist
die Subvention für "stadt_potenziale" in
der Höhe von € 70.000,-- nichts?
Diese € 130.000,-- sind bereits vorweg für
diese Festivität eingeplant worden. Ich
finde, dass hier die Innsbrucker Grünen
auch einmal mitgehen können, da wir das
bei vielen alternativen Dingen auch tun.
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer: Es
wurde Vieles gesagt, aber man sollte sich
schon einmal vor Augen halten, dass wir
eine Zweihundertjahrfeier unter dem Motto
"Geschichte trifft Zukunft" haben. Wir
haben ein gewaltiges Potenzial an jungen
Leuten, die eine unglaubliche Chance
finden, sich einmal mit diesem Thema auf
eine für sie spezifische Art und Weise
auseinanderzusetzen. Dazu müssen sie
natürlich in einer gewissen Art und Weise
geführt bzw. angeleitet werden.
Man kann nicht die Stadt Innsbruck und
das Land Tirol in irgendeiner Art und
Weise auseinander dividieren. Innsbruck
ist immerhin die Landeshauptstadt
unseres Landes und daher können wir
nicht sagen, dort, wo es uns passt, sind
wir für uns ganz allein, aber dort, wo wir
wollen, dass alle etwas mittun, schauen
wir über die Grenzen. So wird das Ganze
nicht funktionieren.
In Anbetracht dieser Situation müssen wir
nicht extra Geld für ein Stadtfest in die
Hand nehmen, das letztendlich unter
Umständen wirklich nur dem Gaudium
Einzelner dient, weil man sich dort
betrinkt. Es wird Geld für eine Veranstaltung in die Hand genommen, wo man sich
ernsthaft mit verschiedenen Dingen
auseinandersetzen und die Chance
ergreifen kann, jenen Leuten, die sich
vielleicht noch nicht mit der Geschichte
unseres Landes, zumindest nicht in einer
qualifizierten und tiefgehenden Art und
Weise, auseinandergesetzt haben, den
Anreiz zu bieten, das zu tun und gleichzeiGR-Sitzung 14.5.2009
tig die Fragen zu stellen, wie das in unser
Zukunftsbild passt, was das für unsere
Zukunft heißt, auf welchen Mauern wir
gegründet sind usw. Das ist eine große
Chance. Für so etwas Geld in die Hand zu
nehmen, um diese Chance zu nützen, ist
richtig und wichtig.
Alleine an diesem Umzug sind
25.000 TeilnehmerInnen angedacht. Wenn
ich davon ausgehe, dass jede Teilnehmerin bzw. jeder Teilnehmer zumindest zwei
oder drei Begleitpersonen mitnimmt, sind
wir schon bei 75.000 Personen. Es wird
sich in dieser Stadt an diesem Wochenende gewaltig viel tun. Die Stadt Innsbruck
wird die Verpflichtung haben, darauf zu
achten, dass das Ganze geordnet abläuft.
Jene Leute, die vor Ort sind, sollen
ordentlich verköstigt werden, Plätze finden
und die Einrichtungen für die Geschäfte
sollten entsprechend gestaltet werden,
sodass man die Möglichkeiten im Rahmen
dieses Wochenendes entsprechend
nutzen kann.
Dass dafür auch junge Leute zu begeistern sind und vielleicht intensiv Themen
aufarbeiten bzw. sich zu unserem Land
und unserer Stadt bekennen, das halte ich
für wichtig und sinnvoll. Deshalb bedanke
ich mich beim Kulturausschuss für die
gewissenhafte Beschlussfassung.
GR Gruber: Die meisten Argumente für
die Abhaltung dieses Festes wurden heute
ohnehin schon genannt. GRin Eberl hat
vorhin gemeint, dass sie sich eine kritische
Auseinandersetzung im Gedenkjahr
wünscht. Es gibt hier viele Plattformen und
Möglichkeiten und deshalb kann ich nur
"just do it" sagen. Alle, ob jung oder alt,
können mitmachen, aber man muss sich
nur einbringen.
Soviel ich weiß, können sich dazu
PolitikerInnen täglich melden. Das ist
eigentlich ein Versäumnis, GRin Eberl, da
zeigst Du auf Dich selber. Diese Initiativen
sind derart mannigfach und es machen
Tausende Leute mit, aber das scheint nur
an manchen vorübergegangen zu sein. Ich
hoffe, dass man sich diesbezüglich
informiert und nicht mit falschen Argumenten in den Raum tritt.
Vom inhaltlichen Standpunkt her, teile ich
die Meinung von GRin Eberl, denn wir
sollten eine kritische Positionsfindung aus