Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 2009_05-Mai.pdf
- S.31
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 317 -
Mir hat zum Beispiel am Sonntag das
Konzert von Franz Hackl am Domplatz
irrsinnig gut gefallen. Das war ein Genuss
und es war für mich sensationell, wie man
es schafft, mit uralter traditioneller Musik in
modernen Jazz hinüber zu gleiten. Es
waren dort vielleicht vier oder fünf Leute
für Technik usw., die wahrscheinlich, wenn
man Franz Hackl ausnimmt, nicht wenig
Geld kosten. Damit möchte ich sagen,
dass wir im heurigen Gedenkjahr dieses
Geld in die Hand nehmen müssen, was ja,
glaube ich, gerechtfertigt ist.
Ich akzeptiere, dass eine Minderheit
dieses Fest nicht haben möchte. Wenn die
Mehrheit dafür ist, habe ich Freude damit,
denn ich freue mich schon auf tolle
alternative Veranstaltungen, welche die
Geschichte von gestern und heute
miteinander verbinden.
Bgm.in Zach übergibt den Vorsitz an
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
Bgm.in Zach: Ich möchte als Kulturreferentin zu dieser sehr angeregten Diskussion Stellung nehmen. Das Ganze hängt
sich eigentlich an Nebenschauplätzen auf
und es werden wieder altbekannte
eingefahrene Argumente gebracht. Vor
der letzten Landtagswahl wurde im Tiroler
Landtag der mehrheitliche Beschluss
gefasst, zum "Gedenkjahr 1809 bis 2009"
einen Umzug zu veranstalten. Die Stadt
Kufstein hätte sich in dem Fall, wenn die
Stadt Innsbruck diesen Umzug nicht
veranstalten will, dazu bereiterklärt, da
eine Menge BesucherInnen zu erwarten
sind.
Man hätte von mir nicht verlangen können,
dass ich diesen Umzug ablehne, weil
vielleicht die Grünen dagegen sind. Für so
blöd wird man ja niemanden halten. Das
war der Anfang. Man kann dazu - Dornenkrone hin oder her - stehen wie man will,
aber es war klar, dass der Umzug in
Innsbruck stattfinden wird. Bei diesem
Umzug werden 25.000 Aktive mitwirken.
Wenn ich davon ausgehe, dass jeder
Aktive mindestens ein Familienmitglied
mitbringt, dann könnte es sein - hier bin
ich vorsichtig - dass bis zu 80.000 BesucherInnen kommen. Ich bin mit dieser
GR-Sitzung 14.5.2009
Aussage aufgrund von sonstigen optimistischen Annahmen ganz vorsichtig.
Es hat die Fragen gegeben, wie wir so
viele Leute verköstigen? Was machen wir
in einer Stadt, wo am Sonntag kaum
Gasthäuser geöffnet sind, weil die
freizeitbedürftigen Städter - dazu gehöre
ich sicherlich auch - auswärts sind? Wenn
Gäste in Innsbruck sind, muss ich schon
immer bitten, dass wenigstens ein paar
Gasthäuser offen sind. Dies ist ein
Phänomen, das sich in Zukunft vielleicht
auch ändern wird. Mein erstes Anliegen
war, dafür zu sorgen, dass diese vielen
Gäste auch essen können, müssen bzw.
dürfen und unsere Gastronomie damit
Geld verdient.
Man kann sich alternativ oder traditionell
alles in die Haare schmieren, wenn in
Zukunft kein Geld mehr vorhanden ist.
Durch diesen Umzug - ob man für ihn ist
oder nicht - ergibt sich für die Stadt
Innsbruck die Chance, mit BesucherInnen
konfrontiert zu werden, wo wir uns von der
allerbesten Seite zeigen, dass wir solche
Feste feiern können, das Equipment
haben und die Verpflegung bereitstellen
können. Ich bin erschüttert, dass man
sagt, es handelt sich hierbei um Geld aus
dem Kulturbudget. Ich habe mit dem Land
Tirol ausverhandelt, dass wir nicht noch
mehr mitzahlen müssen. Die aktiven
TeilnehmerInnen werden vom Land Tirol
in der Messe verpflegt.
Wir können uns mit den BesucherInnen
befassen und müssen uns in der Innsbrucker Stadtmarketing GesmbH (IMG) und in
jeder Werbelinie überlegen, wie wir
BesucherInnen, die Geld in Innsbruck
lassen, unsere schöne Stadt präsentieren
können. Der ausverhandelte Preis bzw.
den Zuschuss, welchen die Landeshauptstadt dafür leistet, sind jene € 130.000,--,
die ein Sonderposten sind.
Ich bin über die Aussage bzw. über den
Qualitätsverlust der Kollegin, deren
Namen ich jetzt nicht nennen möchte,
verwundert. In einer anderen Szene haben
wir aufgestockt und ich habe dafür
gesorgt, dass das im Kulturausschuss
behandelt wird. Dies deshalb, damit wir
ein gescheites bzw. weit gefächertes
Programm auf die Füße stellen und nicht
nur einseitig das eine oder andere macht.