Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_04-April.pdf
- S.59
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Richtung ist und dass die anfänglichen Gedanken der ehemaligen Gemeinderätin Veronika Erhard jetzt im Jahr 2005 zur Umsetzung gelangen. (Beifall)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich bin sehr froh, dass
Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Bielowski jetzt gekommen ist und ich den Vorsitz
an ihn abgeben konnte, da ich mich zu diesem wichtigen Thema auch zu
Wort melden möchte. Natürlich kann man, GR Grünbacher, eine idealistische Vision haben und sagen, dass es allen Menschen so gut gehen soll,
damit niemand eine Unterstützung benötigt. Diese Illusion kann man
durchaus zur Grundlage der Politik machen, aber man muss dabei doch
auch Realist bleiben.
Wenn wir heute unsere soziale Landschaft ansehen, müssen
wir feststellen, dass es eine Fülle von Unterstützungen, Ermäßigungen und
Hilfen gibt. Dann müsste man jede Ermäßigung und jede Unterstützung
ablehnen. Die Mindestrentner und Ausgleichszulagenbezieher bekommen
natürlich Ermäßigung bei der Rezeptgebühr, beim Telefon usw. GR Linser
möchte für diese Leute auch eine Ermäßigung beim Strom. Wenn sich jemand in einer akuten Notlage befindet, gibt es über die Sozialhilfe eine
Reihe von sozialen Hilfen. Wenn zum Beispiel einem Mindestrentner die
Waschmaschine kaputt wird, bekommt er Einmalzuschüsse. Natürlich kann
man auch sagen, dass wir keine Mietzinsbeihilfe wollen, denn die Leute
sollen sich die Wohnungen leisten können. Es gibt in unserer Gesellschaft
einfach ein großes Paket, in dem entsprechende Hilfen für sozial schwache
Personen vorgesehen sind. Das macht letzten Endes auch unseren Sozialstaat aus.
Zu sagen, dass jeder einen entsprechenden Wohlstand und einen Mindestgehalt von € 2.000,-- haben muss, ist eine Illusion. Wir müssen
uns doch mit der Realität auseinandersetzen. Dieser Sozialmarkt ist ein
Beitrag bzw. ein Baustein von vielen anderen Hilfen, die wir in unserer
Stadt haben. Es gibt viele freiwillige Organisationen in der Stadt Innsbruck,
die unterstützen. Wenn ich an die Vinzenzgemeinschaft denke, die im vergangenen Jahr € 270.000,-- durch Spenden aufgebracht und an die sozial
bedürftigen Menschen weitergegeben hat, ist das eine großartige Leistung.
Wenn man diesen Standpunkt vertreten würde, könnte man sagen, dass
GR-Sitzung 28.4.2005