Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 2005_04-April.pdf
- S.60
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man keine Caritas der Diözese Innsbruck und keine Volkshilfe Tirol benötigt.
Der Tiroler Sozialmarkt ist ein Beitrag, wo sozial schwache
Personen eine Unterstützung in ihrer Lebensführung erhalten. Was den Nikolaus aus Schokolade anlangt, darf ich sagen, dass ich zu Weihnachten
von einer Firma einen Osterhasen aus Schokolade bekommen habe, den ich
zur Gänze aufgegessen habe. Das Thema dieser Firma war: "Wir sind der
Zeit voraus und sind bereits beim Osterhasen." So schlimm ist es wieder
nicht, wenn in diesem Sozialmarkt Waren präsentiert werden, die vielleicht
nicht mehr ganz so aktuell sind.
Grundsätzlich muss man dieses Projekt sehr positiv beurteilen,
denn es ist ein wichtiger Beitrag, sozial schwachen Personen weiterzuhelfen. Dies natürlich neben vielen anderen Hilfen, die wir seitens der Stadt
Innsbruck anbieten. Wir haben einen Sozialtopf, aus dem wir zusätzlich zur
Sozialhilfe Einzelhilfen gewähren. Das sind diese vielen sozialen Bausteine, die den sozial schwachen Menschen das Leben erträglich machen.
Wenn man immer von Armut spricht, muss man sagen, dass wir diese Armut auf einem relativ hohen Niveau haben.
Legt man die Armutsgrenze bei etwa € 750,-- fest, so würde
man in anderen Ländern dieser Erde mit diesem Betrag wie ein Fürst leben.
Wir haben ein sehr hohes Niveau und jeder will natürlich an diesem Niveau
festhalten. Ich erlebe es immer wieder, dass Leute bei mir um Unterstützung ansuchen, aber ein Handy haben. Heutzutage hat auch der ärmste
Mensch ein Handy und wenn er sich das nicht leisten kann, ist er wahrscheinlich schon ganz besonders arm. Es ist verständlich, dass man, wenn
alle anderen Leute auf einem hohen Niveau leben, einigermaßen mithalten
möchte. Unter Umständen ist man sozial diskriminiert, wenn man dieses
Niveau nicht entsprechend haben kann.
In einem Punkt muss ich GR Grünbacher natürlich Recht geben, denn das habe ich auch kritisiert: Wenn, so wie im heurigen Jahr, bei
den Mindestrenten und bei den Ausgleichszulagenbeziehern nicht einmal
die Inflation von 2,1 % abgegolten wird und nur 1,5 % gegeben werden,
dann ist das eine politische Maßnahme, um Armut in Österreich zu erzeu-
GR-Sitzung 28.4.2005