Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 2008_06-Juni.pdf
- S.71
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Man kann dann eine Stellungnahme der
Fachabteilung einholen, die das natürlich
noch viel besser begründen kann.
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Die Situation
in der Mag.-Abt. II, Soziales, wird eine
ähnliche sein wie in der Mag.-Abt. IV,
Wohnungsservice, wo sich die Menschen
Unterstützung und Hilfeleistung erwarten.
Das erwarten sie sich im Sinne des Tiroler
Grundsicherungsgesetzes auch gesetzlich
zu Recht. Im Wohnungsbereich ist das
eine freiwillige Leistung der Stadt Innsbruck, wozu wir uns alle bekennen, aber
es dazu trotzdem keine rechtliche
Grundlage gibt. Das Ansinnen der
Menschen und das Gegenüber auf der
bediensteten Seite, werden in etwa von
derselben Problematik charakterisiert sein.
Meiner Meinung nach ist es nicht in erster
Linie wichtig, dass eine sozialarbeiterische
Ausbildung vorhanden ist, sondern ich
glaube, es wäre zur Bewältigung von
Alltagssituationen im Umgang mit Parteien, viel wichtiger, entsprechende Schulungs- bzw. Fortbildungsmaßnahmen wenn es notwendig ist auch Supervision anzubieten. Wir führen derzeit Gespräche,
dass wir so etwas in der Mag.-Abt. IV,
Wohnungsservice, anbieten können.
Diese Dinge sind viel leichter abzuarbeiten, wenn man freundlich, offen, gelöst
und nicht gereizt ist.
Ich habe in der letzten Woche mit
Dr. Köfler gesprochen und ihn gefragt, ob
es nicht die Möglichkeit gibt, eine fertig
angebotene Schulungsmaßnahme zu
buchen oder eine "schneidern" zu lassen.
Seitens der Mag.-Abt. I, Personalwesen,
gibt es diesbezüglich große Bereitschaft,
das auch zu tun. Meinem Eindruck nach
wäre das eine adäquate Möglichkeit, um
diese Bediensteten in ihrer Arbeit zu
unterstützen. Ich glaube, so etwas sollte in
der Mag.-Abt. II, Soziales, in Anspruch
genommen werden und so die Hilfeleistung auch eine entsprechende wird.
Ich sehe es auch so, dass man hinsichtlich
der Dienstpostenpläne, wenn sie ausgeschöpft sind, beim nächsten Jahresvoranschlag der Landeshauptstadt Innsbruck
beraten wird, ob es eine Möglichkeit zur
Aufstockung gibt, ob wir uns das leisten
können und ob Bedarf vorhanden ist. Ich
glaube aber schon, Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing.
GR-Sitzung 24.6.2008
Sprenger, dass wir diesen Antrag dem
Stadtsenat zur selbstständigen Erledigung
zuweisen können, da wir dann überprüfen
können, ob wir das brauchen oder nicht.
Dann kann man nach Maßgabe der
vorhandenen Mittel - wie es die Frau
Bürgermeisterin immer sagt - dementsprechend die budgetären Gespräche aufnehmen.
Ich wäre auch dagegen, wenn man das
sofort beschließen würde. Ich denke, wir
haben viele Ämter zu vertreten und
müssen immer schauen, dass wir unsere
Dinge unter Dach und Fach bringen.
Wenn der Antrag jetzt abgelehnt wird,
schaut das so aus, als würden wir diesem
Ansinnen negativ gegenüberstehen. Ich
glaube, dass wir diesen Eindruck nicht
erwecken sollten.
(Bgm.-Stellv. Mag. Dr. Platzgummer: Die
Supervision und ähnliches sind in diesem
Amt schon vor vielen Jahren vom anwesenden stellvertretenden Magistratsdirektor, der noch immer die Abteilung leitet,
die für dieses Amt zuständig ist, eingeführt
worden.)
GRin Dr.in Waibel: Ich glaube, dass hier
einige Themen vermischt werden, die
vielleicht wieder auseinanderdividiert
werden sollten. Die eine Frage lautet, ob
die notwendige Qualifikation der MitarbeiterInnen gegeben ist. Die andere Frage
bezieht sich auf die Befindlichkeit - wobei
hier Befindlichkeit nicht negativ gemeint ist
- und Überforderung der MitarbeiterInnen.
Das sind die zwei Dinge, die jetzt angesprochen wurden.
Prinzipiell ist es so, dass die Mag.-Abt. II,
Soziales, eine Drehscheibe ist und wir
sehr stark in der Vernetzungsarbeit sind.
Jetzt wird gefordert, dass SozialarbeiterInnen tätig sind, die das jetzt sozusagen
wieder leisten sollen. Das erlaubt mir die
Frage, ob eigentlich die Sozialabteilung
des Landes Tirol über diese ganzen
MitarbeiterInnen verfügt? Das Ressort
Soziales ist seit dreißig Jahren in sozialdemokratischer Hand.
Es wäre ganz interessant, sich diesen
Vergleich anzusehen, wenn man davon
spricht, dass die Qualifikation in dieser
Stadt nicht gegeben ist. Vielleicht sollte
man sich ansehen, wie es beim Land Tirol
ist. Das wäre ein konstruktiver Vergleich,